Wasser-Aktien: Nahaufnahme von Wasser, das durch die Hände einer Frau fließt
Wasser-Aktien: Nahaufnahme von Wasser, das durch die Hände einer Frau fließt
© mintra via Adobe Stock

Wasseraktien: Rendite ohne Reue

Key Takeaways
  • Die weltweite Wasserversorgung wird zunehmend herausfordernder.
  • Neue Technologien können bei der Reduzierung des Wasserverbrauchs helfen.
  • Wasserversorger sorgen als Infrastrukturunternehmen für Stabilität im Depot.

Wie viel Wasser benötigt man für einen Becher Kaffee am Morgen? Rund 0,2 Liter wäre die erste Vermutung. Das ist allerdings nur eine sehr, sehr grobe Berechnung. In Wirklichkeit werden für die Produktion eines Bechers Kaffee 130 Liter Wasser verbraucht. Davon könnte der morgendliche Kaffeetrinker gleich mehrfach und ausgiebig duschen. Die 130 Liter kommen nicht aus dem heimischen Wasserhahn, sie werden vor allem in den Anbauländern verbraucht. Der morgendliche Kaffee ist nicht der einzige extreme Wasserverbraucher. Der sogenannte „virtuelle Wasserfußabdruck“ jedes Deutschen liegt nach einer Analyse des Umweltbundesamtes bei über 7.000 Litern täglich.

In Deutschland ist das Wasser ausreichend vorhanden. Das ist alles andere als selbstverständlich. 2,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, stellte der UN-Weltwasserbericht 2024 fest. Noch prekärer ist die Situation bei der Sanitärversorgung – 3,5 Milliarden Menschen müssen ohne eine entsprechende Grundversorgung auskommen. Investitionen in sauberes Wasser sind weltweit also absolut notwendig – und gehören deshalb auch zu den aussichtsreichsten Anlagen im Bereich der Nachhaltigkeit. Dieter Küffer, Fondsmanager des Robeco Sustainable Water Fund: „Die Nachfrage nach Wasserdienstleistungen und -technologien steigt kontinuierlich. Sie wird durch anhaltende Trends wie Bevölkerungswachstum, die wachsende globale Mittelschicht, Urbanisierung, Wasserverschmutzung und klimabedingte Dürren und Überschwemmungen angetrieben.“

Wasserversorger als Basisinvestments

Basis der meisten Wasserfonds sind Versorgungsunternehmen. Sie konzentrieren sich auf die Wasserinfrastruktur und die Belieferung von Industrie, Landwirtschaft und Privatkunden. Als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge erhalten die Unternehmen garantierte Preise, die zudem regelmäßig an die Inflation angepasst werden. Entsprechend schwankungsarm sind die Aktienkurse. Zu den weltweit größten Wasserunternehmen gehört die französische Veolia Environnement, deren Tochter Veolia Water rund die Hälfte zum Konzernumsatz von 45 Milliarden Euro beiträgt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 14 und einer Dividendenrendite von knapp 6 % ist Veolia aktuell günstig bewertet. Jährliche Dividenden um 5 % liefern auch die britischen Severn Trent und United Utilities. Der größte Wasserversorger der USA ist American Water Works. Das Unternehmen bedient über 14 Millionen Menschen in 24 US-Bundesstaaten und setzt allein auf Wasser und Abwasser.

Profitieren von Wassertechnologie

Bei begrenztem Wasservorrat und zunehmendem Verbrauch werden die Wasseranalyse, die Wasseraufbereitung und die Sicherung der Infrastruktur immer wichtiger. „Dazu gehört auch die Anwendung digitaler Innovationen zur Kontrolle von Leckagen und zur Überwachung der Systemleistung“, erklärt Dieter Küffer. Die New Yorker Xylem etwa hat sich auf sogenannte „Smart-Water-Lösungen“ spezialisiert. Dazu gehören sensorgesteuerte und softwarebasierte Technologien zur Reduzierung von Wasserverlusten und zur Reduzierung von Abwasser. Auch Wasserreinigungssysteme für die Industrie hat Xylem im Angebot. Mit der Übernahme der Siemens-Abspaltung Evoqua im Jahr 2023 hat Xylem seine Marktposition noch einmal deutlich gestärkt.

Das amerikanische Unternehmen Lindsay konzentriert sich auf Bewässerungsanlagen für die Landwirtschaft. Mit effizienten Beregnungstechnologien und Wassermanagementsystemen können Landwirte den Wasserverbrauch und die Kosten deutlich senken. Das ist für die globale Wasserbilanz besonders wichtig. Denn weltweit werden 70 % des Wassers in der Landwirtschaft verbraucht. Auch im Baugewerbe kommt es zunehmend auf wassersparende Maßnahmen an. Davon profitiert die Schweizer Geberit, deren Produkte wie Spülkästen und Armaturen die meisten Deutschen aus ihren Badezimmern kennen.

Investieren mit Wasserfonds und ETFs

Themenfonds sind gemeinhin nicht für die Langfristanlage geeignet, weil die Trends an den Aktienmärkten schnell wechseln. Für Wasserfonds gilt das nicht. Sie sind deutlich schwankungsärmer als andere Branchenfonds, etwa mit den Schwerpunkten erneuerbare Energien oder Technologie. Die ältesten Vertreter wie der Pictet-Water – P EUR ACC und der Robeco SAM Sustainable Water Fund konnten seit ihrer Auflage vor über zwei Jahrzehnten mit dem MSCI World Index mithalten – bei gleichzeitig geringeren Schwankungen. Der Robeco-Fonds und auch der Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest oder der BNP Paribas Aqua Classic Cap sind zudem als besonders nachhaltige Fonds ausgezeichnet. Sie legen strenge ESG-Kriterien an und widmen sich ausdrücklich dem UN-Ziel der Versorgung der Weltbevölkerung mit sauberem Wasser. Damit erhalten sie das Label als sogenannte „dunkelgrüne“ Fonds nach Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung. Das gilt ebenfalls für den Ökoworld Water for Life – C, der aufgrund seines Fokus auf kleinere Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht an frühere Performancezahlen anknüpfen konnte.

Seit Langem gibt es auch ETF-Indexfonds zum Thema Wasser. Die volumenstärksten ETFs sind der iShares Global Water UCITS ETF – USD und der Amundi MSCI Water ESG Screened UCITS ETF – EUR DIS. Beide ETFs können bei comdirect als 0-Euro-ETF ohne Ordergebühr im Sparplan gekauft werden. Jeweils rund die Hälfte der Portfolios ist im Bereich Wasserversorgung, die andere Hälfte im Sektor Wassertechnologie angesiedelt. Zu den am höchsten gewichteten Aktien in den Portfolios gehören American Water Works, Xylem, United Utilities und Veralto.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 15.01.2025; Quelle: comdirect.de

Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
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Heinz-Peter Arndt
Der Diplomvolkswirt und Diplomjournalist schreibt seit mehr als 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage.
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