Wasser-Aktien: Nahaufnahme von Wasser, das durch die Hände einer Frau fließt
Wasser-Aktien: Nahaufnahme von Wasser, das durch die Hände einer Frau fließt
© mintra via Adobe Stock

Wasser-Aktien: Blaues Gold wird immer wertvoller

Key Takeaways
  • Im Zuge des Klimawandels wächst das Problem des Wassermangels.
  • Investition in die Wasserwirtschaft bieten ein sehr gutes Risiko-Rendite-Verhältnis.
  • Als besonders stabil gelten Wasserversorger und Unternehmen der Wasserinfrastruktur.

Der Wasserhahn ist weit geöffnet – aber kein Tropfen kommt heraus. Das kennt man vielleicht aus Schwellenländern im Globalen Süden, aber gemeinhin nicht aus dem Zentrum von Europa. In Frankreich allerdings war es im Herbst so weit. In zahlreichen Dörfern im Süden des Landes versiegten die Trinkwasserquellen. Zehntausende Menschen mussten mit Tankwagen versorgt werden. Die Aufsichtsbehörden reglementierten zudem das Bewässern von Agrarflächen und Gärten, Autowaschen war tabu. Frankreichs Umweltminister Christophe Béchu geht davon aus, dass das verfügbare Wasser bis 2050 in Frankreich um 30 bis 40 % zurückgehen werde: „All dies trägt deutlich die Handschrift des Klimawandels“, erklärte der Minister in der Zeitung „Liberation“.

Hoher Investitionsbedarf

„Es gibt keine Wirtschaft ohne Wasser“, sagt der Nachhaltigkeitsspezialist und Fondsmanager Bertrand Lecourt von der britischen Fondsgesellschaft J O Hambro Capital Management. Der Klimawandel verschärfe nur ein Problem, für das es schon seit vielen Jahren mehrere Gründe gebe: die zunehmende Verstädterung, der anziehende Konsum der wachsenden Mittelklasse in den Emerging Markets, die alternde und damit anfällige Wasserinfrastruktur in der westlichen Welt. „Zwei Milliarden Menschen haben weiter keinen Zugang zu sicherer Trinkwasserversorgung und 3,6 Milliarden keinen Zugang zu einer sicheren Abwasserentsorgung“, stellte der Unesco-Weltwasserreport 2023 fest. Investitionen in die Wasserwirtschaft sind dringend notwendig: „Sie bieten Anlegern ähnliche Renditechancen wie bei Tech-Aktien, allerdings bei einem deutlich geringeren Risiko“, meint Bertrand Lecourt.

Vielfältige Wassertechnologien

In das Thema Wasser können Anleger mit mehreren Ansätzen investieren. Zum großen Bereich „Wasseraufbereitung“ etwa gehören Aufbereitungsvorrichtungen und Reinigungsverfahren, chemische Produkte, Bewässerungs- und Wassersparsysteme sowie Ventile und Pumpen. Unternehmen aus diesem industriellen Bereich sind zwar nicht so volatil wie die Wind- oder Solarbranche, hängen aber stärker von kurzfristigen Wirtschaftszyklen ab. Zu den größten industriellen Playern gehört das amerikanische Unternehmen Xylem. Es produziert Geräte für Gewinnung, Lagerung und den Transport von Trinkwasser. Lindsay aus Omaha entwickelt und produziert Bewässerungsanlagen und Wassermanagementsysteme für die Landwirtschaft. Der Schweizer Sanitärgerätehersteller Geberit gehört zu den Weltmarktführern und investiert in sparsame Technologien. Auch Ingenieurunternehmen wie die kanadische Stantec verdienen an Wasserinfrastrukturprojekten.

Hohe Stabilität mit Versorgern

Besonders stabil sind in der Regel Unternehmen, die sich um die Wasser- und Abwasserversorgung und die Wasserinfrastruktur zur Versorgung von Privat- und Gewerbekunden sowie Industriebetrieben kümmern. Dafür gibt es einen wesentlichen Grund: „Die meisten Wasserversorgungsunternehmen sind in langfristige Verträge mit öffentlichen Gebietskörperschaften eingebunden“, sagt Nicolas Jacob, der als Portfoliomanager des Nachhaltigkeitsfonds ODDO BHF Green Planet rund 15 % des Portfoliovermögens in den Wassersektor investiert. Unter den Top-Ten-Werten in Jacobs Portfolio rangiert American Water Works, einer der größten börsennotierten Wasserversorger Nordamerikas. Er bietet neben Trinkwasser und Abwasseraufbereitung auch damit verbundene Dienstleistungen an. Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin „Barron’s“ zählte American Water Works zu einem der 100 nachhaltigst wirtschaftenden Unternehmen für 2022.

Als Platzhirsch in Europa gilt der französische Konzern Veolia Environnement. Mit einer Dividendenrendite von fast 6 % ist Veolia eins der spendabelsten Unternehmen im CAC 40 und in fast allen Wasserfonds vertreten. Der britische Markt bietet nach der Privatisierung der Wasserversorgung im Jahr 1989 zahlreiche Investitionsmöglichkeiten. Severn Trent etwa ist in den britischen Midlands und Wales aktiv, United Utilities versorgt sieben Millionen Menschen in Nordengland. Zu den größten Betreibern von Wasserkraftwerken in China gehört die China Water Affairs Group, deren Kursentwicklung zuletzt aber unter der geringen Popularität chinesischer Aktien litt.

Investieren mit Fonds und ETFs

Bei den meisten Branchenfonds müssen Anleger mit überdurchschnittlich hohen Schwankungen rechnen. Bei Investitionen in Wasser ist das nicht der Fall. Wasserfonds sind oft sogar weniger volatil als der breite Aktienmarkt. Das zeigt sich an der Entwicklung des Pictet-Water – P EUR ACC. Der älteste und volumenstärkste Wasserfonds am Markt hielt sich insbesondere in volatilen Phasen wie etwa in der Finanzkrise 2008 gut. Seit seiner Auflage im Jahr 2000 hat der Branchenfonds sogar den MSCI World deutlich übertroffen. Zurzeit sind die britische Ferguson, der amerikanische Entsorger Republic Services und Xylem am höchsten gewichtet.

Zu den seit einigen Jahren etablierten und erfolgreichen Wasserfonds gehören auch der AMCFM Equity Global Water P CHF ACC und der DWS Global Water LD EUR DIS. Besonderen Wert auf die Einhaltung von ESG-Kriterien legen der Robeco SAM Sustainable Water Fund D EUR ACC, der Swisscanto (LU) Equity Fund Global Water Invest AT EUR ACC und der BNP Paribas Aqua Classic EUR ACC. Seit Langem gibt es auch ETF-Indexfonds zum Thema Wasser. Die volumenstärksten ETFs mit jeweils weit über einer Milliarde Euro Anlagevermögen sind der iShares Global Water UCITS ETF – USD DIS und der Amundi MSCI Water ESG Screened UCITS ETF – EUR DIS. Der Amundi kann bei comdirect als Top-Preis ETF ohne Ordergebühr im Sparplan gekauft werden.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 04.12.2023; Quelle: comdirect.de

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