Die 30 größten deutschen Unternehmen schütten für 2020 rund 34 Milliarden Euro aus. Anleger partizipieren mit Einzelwerten und Dividendenfonds.
Für deutsche Unternehmen war das Jahr 2020 nicht vergnügungssteuerpflichtig. Die Wirtschaftsleistung ging insgesamt um rund 5 % zurück, die Umsätze brachen ein und wegen der schwierigen Aussichten gerieten die Aktienkurse zwischenzeitlich heftig ins Schlingern. Was sich jedoch bei den meisten Konzernen unter dem Strich kaum geändert hat, das sind die Gewinne und vor allem die Dividendenzahlungen. „Rund 34 Milliarden Euro werden allein die 30 DAX-Unternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr ausschütten“, erklärt Andreas Hürkamp, Leiter Aktienmarktstrategie bei der Commerzbank. „Das sind rund 1 % mehr als im Vorjahr.“
Dividenden sind der Stabilitätsanker in volatilen Börsenzeiten: „Es ist zwar unglaublich schwer, am Anfang des Jahres zu prognostizieren, wohin sich der Markt entwickelt“, erklärt Marcus Poppe, Co-Manager des größten deutschen Dividendenfonds DWS Top Dividende, „deutlich leichter ist es aber vorherzusagen, ob Unternehmen die in sie gesteckten Dividendenerwartungen erfüllen.“ Das zeigt sich selbst in diesem von der Pandemie so stark beeinflussten Wirtschaftszyklus. Es hat kaum Überraschungen bei den Dividendenankündigungen gegeben: „Mit 16 von 30 Unternehmen wird die Mehrheit der DAX-Unternehmen voraussichtlich die Ausschüttungen erhöhen“, erklärt Andreas Hürkamp. „Nur bei fünf Werten ist ein Minus gegenüber dem Vorjahr absehbar oder bereits angekündigt. Drei Unternehmen – die Deutsche Bank, der Automobilzulieferer Continental und der DAX-Neuling Delivery Hero – lassen ihre Aktionäre leer ausgehen.“
Stabiles Dividendenwachstum gefragt
Wegen der zuletzt stark angezogenen Kurse liegt die durchschnittliche Dividendenrendite aktuell nur bei 2,5 %. Das ist weniger als im Vorjahr, liegt aber meilenweit über der durchschnittlichen Rendite von Unternehmensanleihen der DAX-Mitglieder (0,5 %). Beim Blick auf Branchen und Unternehmen zeigen sich die Versicherungswerte Allianz (WKN 840400) mit 9,60 Euro und Münchener Rück (WKN 843002) mit 9,80 Euro je Aktie gewohnt dividendenstark. Die Allianz ist mit rund vier Milliarden Euro zudem der Konzern mit der höchsten Gesamtausschüttung im DAX. Auch die Deutsche Telekom (WKN 555750) hält ihre Dividende mit 60 Cent und einer Dividendenrendite von 3,6 % konstant. Bei der Automobilindustrie sind die Ausschüttungen dagegen spärlicher geworden. Volkswagen (WKN 766403) will zwar wie im Vorjahr 4,86 Euro pro Aktie zahlen, aber die absoluten Ausschüttungen bei Daimler und BMW liegen deutlich unter den Rekordwerten des Jahres 2017. Im kommenden Jahr soll es bei den Autobauern mit den Ausschüttungen allerdings wieder aufwärts gehen.
Eine überdurchschnittliche Dividendenrendite sagt allerdings ohnehin nicht alles über die Attraktivität von Unternehmen aus. Gerade sehr hohe Renditen sind oft sogar ein Warnzeichen. Denn die Dividendenrendite ist der Quotient aus Ausschüttung und Aktienkurs. Sie erhöht sich nicht nur bei steigenden Ausschüttungen, sondern auch bei sinkenden Aktienkursen. „Neben der reinen Dividendenrendite zeigen das Dividendenwachstum und die Ausschüttungsquote, wie nachhaltig die Ausschüttungsfähigkeit eines Unternehmens ist“, erklärt Marcus Poppe. Das zeigt sich beim Blick auf die Versorger. Die Essener E.ON (WKN ENAG99) weist zwar mit 4,6 % eine der höchsten Dividendenrenditen im DAX aus, aber die Kursentwicklung enttäuschte in den vergangenen Jahren. Deutlich positiver entwickelte sich die Aktie des Konkurrenten RWE (WKN 703712), der sich zunehmend auf alternative Energien spezialisiert hat. Daher ist die nur gut halb so hohe RWE-Dividendenrendite von 2,8 % für Anleger zu verschmerzen.
Dividenden werden meist im Frühjahr kassiert
Die Dividende wird auf der Hauptversammlung beschlossen und danach ausgezahlt. Anleger können sich jetzt mit den Aktien der Unternehmen eindecken, die im April oder Mai ihre Jahrestreffen abhalten, um mögliche Dividendenzahlungen zu kassieren. Bei Siemens und Infineon allerdings kommen sie zu spät, weil die Münchner Konzerne ihr Geschäftsjahr schon zum September 2020 beendet und die Hauptversammlungen bereits abgehalten haben. Wer langfristig mit Dividendenfokus investieren möchte, kann auch auf aktiv gemanagte Lösungen setzen. Anders als ETF-Indexfonds oder Zertifikate, die meist mechanisch nach reiner Dividendenhöhe investieren, können die aktiven Fondsmanager mehr Konsum-, Pharma- oder Technologiewerte mit absolut niedrigeren, aber tendenziell steigenden Dividendenrenditen beimischen.
Abgesehen von den letzten technologiegeprägten Jahren hat sich der Fokus auf Dividendenkontinuität in vergangenen Dekaden häufig bezahlt gemacht. Im laufenden Jahr könnten Dividendenwerte besonders profitieren, weil sie zuletzt gegenüber den vorgepreschten Technologiewerten zurückblieben. Das global insgesamt robuste gesamtwirtschaftliche Umfeld verspricht nach Einschätzung von Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der DekaBank, eine rasante Gewinnerholung bei weltweit tätigen deutschen Unternehmen: „Damit könnte Ende 2021 fast das Rekord-Unternehmensgewinnniveau des Jahres 2018 wieder erreicht werden.“
In Fonds investieren
Auf eine Erholung der deutschen und europäischen Dividendenwerte können Anleger mit europäischen Dividendenfonds wie dem First Private Euro Dividenden Staufer – A EUR ACC (WKN 977961) oder dem DWS Invest II European Top Dividend – LD (WKN DWS1D9) setzen. Stärker als in Europa entwickelten sich die Aktienmärkte auf dem asiatischen Kontinent. Mit dem DJE – Asia High Dividend – PA (WKN A0Q5KZ) können Anleger partizipieren. Der bekannteste unter den global orientierten Dividendenfonds ist der DWS Top Dividende – LD EUR DIS Fonds (WKN 984811). Stark nachgefragt wird auch der Fidelity Global Dividend Fund – A (WKN A1JSY0), der als Top-Preis Fonds bei comdirect aktuell ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan erhältlich ist (alle Informationen zu den comdirect Top-Preis Fonds).
Aktien und Investmentfonds unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 11.05.2021; Quelle: comdirect.de