Technologiewerte sind unter Druck. Aber große Namen wie Apple oder Microsoft überzeugen mit starker Marktstellung und guten Zahlen.
Der Technologiesektor kam in den zurückliegenden Monaten an den Börsen stark unter die Räder. So hat der US-Technologieindex NASDAQ in den vergangenen zwölf Monaten deutlich stärker nachgegeben als der marktbreite Index S&P 500. Operativ jedoch sind gerade die großen amerikanischen Technologiekonzerne gut durch die Krise gekommen. Denn sie haben eine starke Marktposition und entsprechende Preissetzungsmacht. In einem stark inflationären Umfeld werden sie höhere Preise leichter durchsetzen können als manch andere Unternehmen. Denn wegen einer 10-prozentigen Preissteigerung wechselt kaum ein Unternehmen von Windows zu einem anderen Anbieter oder ein iPhone-User zu einem Android-Smartphone. „Große Technologieunternehmen mit großen Umsätzen und Markennamen dürften die Gewinner der aktuellen Entwicklung sein“, prophezeit denn auch Acatis-Kapitalmarktstratege Stefan Riße.
Dass viele junge Technologieaktien durch steigende Zinsen und hohe Inflationsraten besonders getroffen sind, liegt an einem einfachen Zusammenhang: Um möglichst schnell zu wachsen, machen sie heute Schulden. Sie erzielen ihre Gewinne – wenn überhaupt – erst in ferner Zukunft. Diese potenziellen Gewinne werden mit dem höheren Zins auf den Gegenwartswert abgezinst. Damit sind sie heute weniger wert. Zudem müssen Unternehmen mit höheren Kosten für Fremdkapital kalkulieren. Dieses Problem haben die Bluechips der Technologiebranche überhaupt nicht. Denn Microsoft und vor allem Apple haben gar keine Nettoschulden, sondern sitzen auf riesigen Cash-Beständen. Auch die größten Bluechips aber sind in den Abwärtssog der schlechten Stimmung an den Börsen gekommen – damit können Anleger jetzt in einem Umfeld mit skeptischer Stimmung Aktien von erstklassigen Unternehmen kaufen, deren Bewertung in den vergangenen Monaten nachgegeben hat.
Microsoft wächst in der Cloud
Beispiel Microsoft (WKN 870747): Die Aktie der US-Softwareschmiede hat deutlich nachgegeben, das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist unter 30 gerutscht. Weltweit hat Microsoft bei Betriebssystemen einen Marktanteil von 75 %. Für Wachstum sorgt nach wie vor das Cloudgeschäft: Dort erzielte Microsoft im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 20,9 Milliarden Dollar, ein Plus von 20 % gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen generiert einen hohen Anteil seiner Umsätze durch seine Abomodelle. Die Kunden verlängern regelmäßig ihre Abos für die Nutzung der Microsoft-Dienste und sorgen so für stabile Einnahmen des Unternehmens. Auch deswegen entwickelte sich der Softwarekonzern in den vergangenen Jahren zu einer Dividendenaktie. Microsoft hat in den vergangenen 18 Jahren die Dividende stetig erhöht. Im comdirect Analystenscore notiert die Aktie bei der Bestnote von 100 %.
Nicht nur Warren Buffett setzt auf Apple
Apple (WKN 865985) ist eine Kultmarke – nicht nur bei den Kunden der Firma, sondern auch bei Investoren. Das teuerste Unternehmen der westlichen Welt hat treue Kunden: iPhone, MacBook oder das iPad haben weiterhin große Anziehungskraft und Apple kann auch in schwierigen Zeiten höhere Preise durchsetzen. 28 % aller Smartphone-Nutzer haben ein Apple-Gerät. Im September kam das neue iPhone 14 auf den Markt. Trotz schwierigen Umfelds steigerte Apple schon im Quartal bis Ende Juni den Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 % auf fast 19,5 Milliarden US-Dollar. Vorstandschef Tim Cook stellt bereits auch für das gerade abgeschlossene Quartal stärkeres Wachstum in Aussicht. Investmentlegende Warren Buffett, der mehr als 5 % der Apple-Aktien besitzt, freut sich und stockte seine Apple-Bestände im ersten Halbjahr weiter auf.
Amazon erobert neue Märkte
Amazon (WKN 906866) konnte seine Marktposition in der Pandemie stärken und erweitert sein Geschäftsmodell: Neben E-Commerce, Cloud Service und Streaming investieren die Amerikaner jetzt auch in den Gesundheitsmarkt und übernahmen im Juli dieses Jahres One Medical. Dabei handfelt es sich um einen Anbieter von medizinischer Grundversorgung. In den USA betreibt One Medical insgesamt 182 Hausarzt-Filialen. Die Nutzer bezahlen eine Mitgliedsgebühr und können dafür rund um die Uhr virtuelle oder persönliche Arztbehandlungen über das Portal buchen. „Wir glauben, dass die Gesundheitsversorgung ganz oben auf der Liste der Dienstleistungen steht, die neu erfunden werden müssen“, sagt Neil Lindsay, Senior Vice President von Amazon Health Services. Erneut unterstreicht der Konzern seine Vorreiterrolle in Sachen Innovation. Trotz der Kursverluste in den vergangenen Monaten sehen alle zehn Analysten im comdirect Analystenranking die Aktie als Kauf.
Geballt in Technologiewerte investieren
Neben den Einzelaktien können Anleger auch geballt in Technologiewerte investieren. Eine Möglichkeit ist der Kauf eines ETF auf den NASDAQ 100, in dem die drei genannten Werte zu den Aktien mit der höchsten Gewichtung gehören, zum Beispiel den iShares NASDAQ-100 UCITS ETF – USD ACC ETF (WKN A0YEDL). Alternativ kommen auch aktiv gemanagte Technologiefonds in Betracht, bei denen die Tech-Größen in der Regel stark vertreten sind. Der Fidelity Funds – Global Technology Fund – A EUR DIS (WKN 921800)und der Franklin Technology Fund (WKN A0KEDE) etwa sind im Motiv-Investing bei comdirect mit 75 % Rabatt auf den regulären Ausgabeaufschlag erhältlich (alle Informationen zum Motiv-Investing finden Sie hier). Ganz gezielt auf fünf Technologie-Marktführer setzen Anleger mit dem GAFAM-Partizipationszertifikat (WKN DA0AB2). Der Aktienkorb umfasst die Aktien von Alphabet (WKN A14Y6F), Apple, Meta Platforms (WKN A1JWVX), Amazon und Microsoft.
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