DAX-Analyse: Auf zu neuen Höhen?

Key Takeaways
  • US-Werte schwächeln, DAX-Werte dagegen sehr stabil.
  • Schuldenpakete könnten die Konjunktur ankurbeln.
  • Angstbarometer VDAX New stark gestiegen.
Portrait von DAX Analyst Oliver Schultze
Portrait von DAX Analyst Oliver Schultze
Oliver Schultze
chartbuero.de
Oliver Schultze analysiert einmal im Monat die aktuelle Entwicklung des DAX für das comdirect Magazin.

Die vergangenen vier Wochen zeigen eine Seitwärtsbewegung mit einer beachtlichen Schwankungsbreite von weit über 1.000 Punkten. Nach dem vorherigen starken Anstieg, der sich vor allem ab Januar noch spürbar beschleunigte, ist eine solche Verschnaufpause aber kein Grund zur Beunruhigung. Im Gegenteil, auffällig ist die weiterhin vorhandene relative Stärke gegenüber den US-Leitindizes. Sowohl der Dow Jones Industrial Average als auch der NASDAQ 100 verloren seit Februar in der Spitze mehr als 10 % an Wert. Dass sich der DAX in diesem relativ schlechten Börsenumfeld recht wacker schlagen kann, ist ein positives Zeichen.

Unsicherheit steigt

Beim Blick auf den Chart fallen die kleinen Rücksetzer, die der Index in den zurückliegenden Wochen hinnehmen musste, kaum ins Auge. Auch die Aufwärtstrends, die im Schaubild eingezeichnet sind, gerieten bisher nicht ansatzweise in Gefahr. Aktuell verläuft die Trendlinie, die an den Tiefpunkten von Juli und November 2024 anliegt, bei rund 21.300 Punkten. Auffällig ist jedoch die zuletzt deutlich gestiegene Volatilität. Der VDAX-New, gerne auch als Angstbarometer bezeichnet, schoss von Ende Februar bis Mitte März um fast 60 % in die Höhe. Dieser Volatilitätsindex spiegelt die erwarteten Schwankungsbreiten der deutschen Bluechips wider, hohe Werte gelten als ein Zeichen der Unsicherheit unter den Marktteilnehmern.

Heizt Schuldenpaket die Wirtschaft an?

Dabei schöpfen Wirtschaftsinstitute gerade wieder Hoffnung für Deutschland. Denn das jüngst vom Bundestag beschlossene Schuldenpaket könnte die Konjunktur ankurbeln. Die Schuldenbremse der vergangenen Jahre habe als Investitionsbremse gewirkt, so die Sicht mancher Ökonomen. In den USA hingegen hat sich die Stimmung der Konsumenten den dritten Monat in Folge stark eingetrübt. Das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen fiel im März deutlich auf 57,9 Punkte, nachdem es im Februar noch bei 64,7 Punkten lag. Erwartet worden war hingegen nur ein leichter Rückgang auf 63,1 Punkte. Unter diesen Aspekten ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Markt zuletzt eine spürbar bessere Performance hinlegen konnte als die US-Indizes.

Weiterhin gute Aussichten

Aus charttechnischer Sicht ist beim DAX noch alles im Lot. Der Aufwärtstrend ist weiterhin intakt und verläuft noch in sicherer Entfernung zum aktuellen Indexstand. Nach in der Spitze fast 18 % Kursgewinn seit Jahresbeginn ist eine Konsolidierung sogar als gesund zu bezeichnen. Und so kristallisierte sich mit dem Verlauf der vergangenen Wochen auch eine neue Unterstützung bei rund 22.300 Punkten heraus, die zusätzliche Absicherung nach unten bietet. Sofern sich die Notierung oberhalb dieses Supports behaupten kann, ist jederzeit eine Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung denkbar. Erst ein Unterschreiten dieser Unterstützung dürfte in eine stärkere Korrektur münden, dann wäre ein Test des seit Juli 2024 bestehenden Aufwärtstrends bei derzeit 21.300 Zählern denkbar. Löst sich die aktuelle Konsolidierung jedoch nach oben auf, dürfen Anleger mit weiteren Kurssteigerungen rechnen. Dies wäre der Fall, wenn dem DAX der nachhaltige Durchbruch des Allzeithochs bei knapp 23.500 Punkten gelingt.

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Transaktionskosten, Provisionen und Steuern sind in der Performance des Charts nicht enthalten. Referenzzeitraum: 18.03.2020 bis 18.03.2025, Quelle: comdirect

Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe „Hinweise zu Chart- und Performanceangaben“). Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 18.03.2025, Quelle: comdirect.de

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