DAX-Chartanalyse: Aufwärtstrend weiter intakt

Key Takeaways
  • Der DAX lief in diesem Jahr über weite Strecken seitwärts.
  • Anleger warten auf nachhaltigen Durchbruch der 19.000 Punkte.
  • Gute Nachrichten sorgen kaum noch für höhere Kurse.
Portrait von DAX Analyst Oliver Schultze
Portrait von DAX Analyst Oliver Schultze
Oliver Schultze
Chartbüro Dr. Hans-Dieter Schulz
Oliver Schultze analysiert einmal im Monat die aktuelle Entwicklung des DAX für das comdirect Magazin.

Die im Vormonat an dieser Stelle als gemischt bezeichnete Lage spiegelte sich auch im Kursverlauf an der Börse wider. Der Vorstoß auf eine neue Höchstmarke mündete direkt in eine Korrektur, die im charttechnischen Niemandsland endete. Auch wenn der DAX immer mal wieder nach oben dreht: Im laufenden Jahr hat er sich über weite Strecken vor allem seitwärts bewegt. Ausbruchversuche auf der Oberseite entpuppten sich genauso zuverlässig als Fehlsignale wie der scharfe Ausreißer nach unten im August. Derartige Fehlausbrüche sind in trendlosen Phasen häufig anzutreffen, solche Seitwärtsphasen zehren regelmäßig auch an den Nerven erfahrener Trader.

Wichtige Kreuzunterstützung bei 17.750 Punkten

Bis auf die Tatsache, dass ein weiterer gescheiterter Ausbruch nach oben zu verzeichnen ist, hat sich die charttechnische Situation zuletzt nicht verändert. Die am schwächsten geneigte Aufwärtstrendlinie des Fächers, die an den Tiefpunkten von Oktober 2022 und August dieses Jahres anliegt, verläuft derzeit bei rund 17.800 Punkten und ist damit aktuell nicht gefährdet. Zusätzlich gefestigt wird dieser Kursbereich von der Unterstützungszone bei rund 17.750 Zählern. Kritisch wäre es, wenn der DAX diese Kreuzunterstützung nach unten reißt. Dann müssten sich Anleger auf einen Rückgang bis in den Bereich von unter 17.000 Punkten einstellen. Dort liegt die nächsttiefere Unterstützung, die sich vom Verlauf Ende vergangenen und Anfang dieses Jahres herleitet.

Schlechte Nachrichten sorgen für Verunsicherung

Der jüngst erfolgte Schritt der EZB, den Einlagenzinssatz von 3,75 % auf 3,5 % zu senken, zeigte an der Börse nahezu keine Wirkung. Das ist auch nicht überraschend, denn diese Zinssenkung war am Markt längst erwartet und somit eingepreist gewesen. Hier kann wohl nur die Hoffnung auf weitere Zinsschritte wieder Fantasie an den Börsen entfachen. Danach sieht es aber zumindest in den USA derzeit nicht aus. Zwar sank im August die Inflationsrate im Jahresvergleich auf 2,5 %, zugleich legte aber die Kernrate auf Monatsbasis um 0,3 % zu. Diese wird hauptsächlich von den Dienstleistungskosten bestimmt, die Energie- und Lebensmittelpreise bleiben hierbei außen vor. Der unerwartet hohe Anstieg setzte prompt die Börsen unter Druck. Erfreuliche Nachrichten haben derzeit offenbar nur wenig Konsequenzen, während negative Nachrichten eine nicht unerhebliche Durchschlagskraft entfalten.

DAX-Aufwärtstrend aber nach wie vor intakt

Daher gibt es aktuell wenig Anlass für großen Optimismus. Zwar befindet sich der DAX zweifellos in einem intakten Aufwärtstrend und notiert nahe seinem historischen Höchststand. Allerdings bekamen in den vergangenen Monaten die Investoren nach einem Vorstoß auf ein neues Hoch stets kalte Füße und verkauften lieber umgehend ihre Aktien. Insbesondere Automobilwerte gerieten in den zurückliegenden Monaten unter die Räder. Daher kommt der bereits erwähnten Kreuzunterstützung bei 17.750 Punkten eine wichtige Bedeutung zu. Erfolgt ein klarer Durchbruch nach unten, dürfte die Unterstützungszone bei knapp 17.000 Zählern wohl nur das erste Etappenziel sein. Gut denkbar, dass der Index dann sogar zügig bis zu dem nächsttieferen Support bei rund 16.300 Punkten durchgereicht wird. Dieses bärische Szenario muss aber keineswegs eintreffen, noch liegt ein Ausbruch nach oben wesentlich näher. Dafür müssen Anleger aber unbedingt den signifikanten und nachhaltigen Durchbruch der 19.000 Punkte abwarten, um nicht einem möglichen weiteren Fehlsignal auf den Leim zu gehen.

Grafische Darstellung der Entwicklung des DAX über die letzten 5 Jahre.
Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Transaktionskosten, Provisionen und Steuern sind in der Performance des Charts nicht enthalten. Referenzzeitraum: 17.09.2019 bis 17.09.2024, Quelle: comdirect

Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe „Hinweise zu Chart- und Performanceangaben“). Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 17.09.2024, Quelle: comdirect.de

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