Silber: Mit Aufholpotenzial
Silber: Mit Aufholpotenzial
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Silber: Mit Aufholpotenzial

Silber wird vor allem in der Industrie benötigt. Wegen des knapperen Angebots könnten die Preise für das Edelmetall weiter steigen.

Gold hat im neuen Jahr 2020 den höchsten Stand seit 2013 erreicht. Bis zum Allzeithoch aus dem Jahr 2011 sind es aktuell auf US-Dollar-Basis nur noch rund 25 %. Bei Silber beträgt der Spielraum bis zum historischen Top bei 48 US-Dollar die Feinunze dagegen noch mehr als 170 %. Obwohl der Silberpreis 2019 ebenfalls kräftig angezogen hat, besteht auch im Fünf-Jahres-Vergleich (siehe Chart) gegenüber dem „großen Bruder“ Gold nach wie vor Aufholpotenzial.

Gold und Silber im Chartvergleich

Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung; Quelle: comdirect.de. Zeitraum: 15.01.2015 bis 15.01.2020

Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage

Dies gilt umso mehr, weil neben dem Trend weitere Aspekte für Silber sprechen. So ist die Nachfrage 2018 um ca. 4 % angestiegen. Nach Angaben des Silver Institute aus Washington kamen ca. 20,5 % der Nachfrage aus der Schmuckproduktion und 15,5 % wurden in Form von Barren und Münzen gekauft. Der größte Teil des benötigten Silbers (56 %) landet aber in der Industrie. Aufgrund seiner Leitfähigkeit wird das Edelmetall immer wieder bei elektronischen Anwendungen eingesetzt, etwa bei der Herstellung von Fotovoltaik-Elementen. Gleichzeitig ist das Silberangebot rückläufig. Laut Angaben der CPM Group, einer auf Rohstoffe spezialisierten Research- und Beratungsgesellschaft, ging es 2019 im vierten Jahr in Folge zurück. Hauptgrund hierfür seien die Schließungen diverser unrentabler Silberminen, deren Betrieb sich erst wieder ab einem Preis oberhalb von 20 US-Dollar die Feinunze lohne. Zudem sei zuletzt auch das Angebot an recyceltem Silber gefallen. Denn das Recycling von Altsilber aus Solarpanels oder Computern lohnt sich bei niedrigen Preisen kaum.

Exchange Traded Commodities

Aufgrund des Gewichts (beim aktuellen Preis bekommen Käufer für 5.000 US-Dollar rund neun Kilogramm) sowie der Tatsache, dass beim Ankauf 19 % Mehrwertsteuer anfallen, scheiden Transaktionen in physischem Silber zu Anlagezwecken praktisch aus. Um als Privatanleger von einer positiven Preisentwicklung profitieren zu können, bietet sich stattdessen der Kauf von Exchange Traded Commodities (ETC) an. ETCs sind börsengehandelte Wertpapiere, die in diesem Fall annähernd eins zu eins an den Silberpreis gekoppelt sind. Grundsätzlich handelt es sich bei ETCs – ähnlich wie bei Zertifikaten – um Schuldverschreibungen. Damit besteht ein Ausfallrisiko, falls der Emittent zahlungsunfähig wird; in der Regel sind die Papiere aber zusätzlich besichert. Dies geschieht dann entweder durch die treuhänderische Hinterlegung von Sicherheiten, wie etwa beim Coba ETC 1x Silber Daily Long der Commerzbank (WKN ETC019), oder sogar in physischer Form mit gelagertem Silber, wie es beim Xtrackers Physical Silver ETC (WKN A1E0HS) der Deutschen Bank der Fall ist.

Aktien von Silberminenbetreibern

Alternativ bietet sich der Erwerb von Silberminen-Aktien an. Zu den weltweit größten Silber-Explorations-Unternehmen zählen die kanadische Wheaton Precious Metals (WKN A2DRBP) und die russische Polymetal International (WKN A1JLWT). Letztere betreibt Minen in Russland, Kasachstan und Armenien. „Im ersten Halbjahr 2019 konnte der Minenbetreiber seinen Umsatz gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 20 % steigern“, erklärt Sebastian Bleser, Anlageexperte des onemarkets-Teams der HypoVereinsbank. „Beim Gewinn waren es sogar über 34 %.“ Statt auf ein oder zwei einzelne Aktien zu setzen, können Anleger auch auf ein Open-End-Indexzertifikat der HVB (WKN HV7DC0) auf den Solactive Global Silver Miners TR Index zurückgreifen. Der Index enthält zwischen 20 und 40 internationale Unternehmen, die in der Förderung und Aufbereitung von Silber tätig sind. Gewichtet sind diese jeweils entsprechend ihrer Marktkapitalisierung. Bei einer jährlichen Gebühr von 0,5 % vollzieht das Zertifikat der HVB die Kursentwicklung des Index annähernd eins zu eins nach.

Rohstoffpreise, ETCs, Aktien und Partizipations-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei ETCs und Partizipations-Zertifikaten besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals eintreten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 15.01.2020, Quelle: comdirect.de

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