Siemens vs. Schneider – Firmenlogo von Siemens vor blauem Himmel.
Siemens vs. Schneider – Firmenlogo von Siemens vor blauem Himmel.
© Ricochet64 via Adobe Stock

Nimm 2: Siemens vs. Schneider Electric

Key Takeaways
  • Siemens und Schneider Electric profitieren vom Trend zu Technologiewerten.
  • Siemens ist bei den Analysten weiterhin hoch angesehen.
  • Schneider Electric ist nach dem Kursanstieg ambitioniert bewertet.

Pro Siemens

(WKN 723610)

  • Fokussiert auf Technologie:
    Die Zeiten des Siemens-Konglomerats sind vorbei. Der Traditionskonzern konzentriert sich auf die Geschäftsfelder Digital Industries, Smart Infrastructure und Siemens Mobility. Als Aktionärin ist Siemens weiterhin an der Gesundheitssparte (Siemens Healthineers) und Energiesparte (Siemens Energy) beteiligt.
  • Rekordgewinn nach Steuern:
    Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 (zum 30. September 2024) stiegen die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2024 auf vergleichbarer Basis um 3 % auf 75,9 Milliarden Euro an. Der Gewinn nach Steuern legte um 0,5 Milliarden Euro auf den neuen Rekord von neun Milliarden Euro zu.
  • Optimistische Analysten:
    Die Experten sind für Siemens positiv gestimmt. Neun von zehn Analysten sehen die Aktie aktuell als „Kauf“, keiner gibt eine Halteempfehlung ab. Ein einziger stellt sich gegen den Trend und empfiehlt den Verkauf. Der comdirect Analystenscore liegt bei 80 % und damit in der Spitzengruppe des DAX.

Pro Schneider Electric

(WKN 860180)

  • Starker Siemens-Konkurrent:
    Schneider Electric ist mit rund 150.000 Beschäftigten und 34 Milliarden Euro Jahresumsatz der größte französische Industriekonzern. Der Siemens-Konkurrent bietet in über 100 Ländern Technologien zur Automatisation von Prozessen an. Ein Spezialgebiet von Schneider Electric ist das Energiemanagement durch intelligente Netze (Smart Grids).
  • Umsatz- und Gewinnwachstum:
    Schneider Electric ist im dritten Quartal 2024 stärker gewachsen als erwartet. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8 % auf 9,3 Milliarden Euro. Insbesondere auf dem amerikanischen Kontinent legten die Erlöse zu. Die Prognose für das Gesamtjahr war schon zum Halbjahr angehoben worden. Der Konzerngewinn vor Steuern soll demnach um 9 bis 13 % zulegen.
  • Gute Kursentwicklung in schwierigem Umfeld:
    Trotz des schwachen französischen Aktienmarktes konnte die Aktie von Schneider Electric in den vergangenen zwölf Monaten um fast 50 % zulegen. Eine Erholung der Pariser Börse verspricht zusätzliches Aufwärtspotenzial.

Contra Siemens

(WKN 723610)

  • Höhere Bewertung:
    Durch die zuletzt gute Kursentwicklung ist die Siemens-Aktie höher bewertet als in der Vergangenheit. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 16 liegt die Aktie über dem DAX-Durchschnitt. Die Dividende soll zwar um 50 Cent auf 5,20 Euro pro Aktie steigen. Dennoch liegt die Dividendenrendite mit 2,8 % unter früheren Werten.
  • Digital Industries fällt ab:
    Die Geschäftssparte Digital Industries mit Software- und Automatisierungsprodukten für Fertigungsprozesse litt unter schwacher Konjunktur und dem Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden. Der Spartenumsatz ging im vergangenen Geschäftsjahr um 10 % auf 18,5 Milliarden Euro zurück. Auch für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres ist kaum Besserung in Sicht.
  • Auftragsflow lässt nach:
    Der Auftragseingang lag im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf vergleichbarer Basis mit 84,1 Milliarden Euro um rund 4 % unter dem Vorjahr. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) ist zwar mit 1,11 immer noch passabel, liegt aber deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (1,19). 

Contra Schneider Electric

(WKN 860180)

  • Ambitioniert bewertet:
    Schneider Electric ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 28 für das Jahr 2025 ambitioniert bewertet. Aufgrund der zuletzt starken Kursentwicklung liegt das KGV auch deutlich über dem historischen Durchschnitt. Trotz regelmäßiger Dividendensteigerungen in den Vorjahren notiert die Dividendenrendite nur bei 1,8 %.
  • Krach im Unternehmen:
    Im Herbst 2024 hat der Technologiekonzern seinen Unternehmenschef nach Meinungsverschiedenheiten ersetzt. Trotz guter Ergebnisse musste der bisherige Unternehmenschef Peter Herweck nach 18 Monaten seinen Platz nach der fehlgeschlagenen Übernahme des US-Softwareunternehmens Bentley Systems räumen.
  • Experten uneinig:
    Die Analysten sind bei Schneider Electric vorsichtig. Nur vier von neun Analysten sehen die Aktie zurzeit als „Kauf“. Drei dagegen sehen sie als Halteposition, zwei geben sogar eine Verkaufsempfehlung ab. Der comdirect Analystenscore notiert damit bei unterdurchschnittlichen 22 %.

Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Es handelt sich um die Angabe der Bruttowertentwicklung (siehe „Hinweise zu Chart- und Performanceangaben“). Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger- und anlagegerechte Beratung. Der comdirect Analystenscore errechnet sich aus der Gesamtzahl der Analysten, die diese Aktie bewerten. Die negativen Einschätzungen (Verkaufen) werden von den positiven (Kaufen) subtrahiert und das Ergebnis durch die Gesamtzahl aller Einschätzungen (Kaufen, Halten, Verkaufen) dividiert. Diese Zahl wird mit 100 multipliziert, um den Prozentwert darzustellen. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage- oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 27.01.2025, Quelle: comdirect.de

Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
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Heinz-Peter Arndt
Der Diplomvolkswirt und Diplomjournalist schreibt seit mehr als 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage.
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