Strasse, die ins ungewissene führt
Strasse, die ins ungewissene führt
© Igor via Adobe Stock

Saisonalitäten: Kommt die Jahresendrally?

Krieg, Inflation und steigende Zinsen belasten die Börsen. Dennoch ist ein Aufschwung zum Jahresende nicht unwahrscheinlich.

Krieg in der Ukraine und Lockdowns in China, Inflationsraten um die 10 % und steigende Zinsen – dieser Mix aus schlechten Nachrichten hat die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt. Und die Belastungsfaktoren dauern unvermindert an. Dennoch setzen eingefleischte Börsenstatistiker aktuell auf eine Wende. Sie stützen sich dabei auf empirische Untersuchungsergebnisse, die in der langfristigen Betrachtung immer wieder ein saisonales Muster belegen: Die Sommermonate fallen eher schwach aus, anschließend kommt es nicht selten zu einem „goldenen Herbst“. Das lässt sich auch beim DAX feststellen. Seit seiner Normierung auf 1.000 Punkte Ende 1987 konnte er im vierten Quartal mit durchschnittlichen Zugewinnen von 6,84 % glänzen. Getragen wird er vor allem vom November (2,36 %) und Dezember (2,43 %): „Diese Saisonalität ist eine der empirisch am stärksten untermauerten Trends an der Börse“, erklärt Dimitri Speck, Handelssystementwickler und Mitgründer des Fintechs Seasonax.

Investoren unter Zugzwang?

Dass der Trend auch in diesem Jahr bestätigt wird, ist nicht sicher. Aber es liegt nahe, zum Ende des Jahres investiert zu sein. Denn gerade viermal in 34 Jahren (1991, 2000, 2008 und 2018) schloss der DAX die drei letzten Monate eines Jahres mit roten Zahlen ab. Worauf dieser Saisonalitäten-Effekt zurückzuführen ist, lässt sich nicht exakt sagen. Ein Grund könnte aber das Anlageverhalten institutioneller Investoren sein, meint Stefan Wallrich, Fondsmanager und Vorstand der Wallrich Asset Management AG: „Bei manch einem Portfoliomanager nimmt die Risikobereitschaft im Sommer etwas ab. Die oft seit Jahresbeginn aufgelaufenen Gewinne werden teilweise mitgenommen und es kommt zu Rückgängen am Aktienmarkt.“ Viele Profis sind nun nicht mehr voll investiert, sodass gegen Ende des Jahres schon kleinere Aufwärtsbewegungen ausreichen, um Investoren unter Zugzwang zu setzen und zu Käufen zu animieren: „Das könnte in diesem Jahr insbesondere für solche Portfoliomanager gelten, die ihre Aktienquote infolge des Ukraine-Kriegs zuletzt überdurchschnittlich stark nach unten gefahren haben und nun unterinvestiert sind“, sagt Wallrich.

Keine Garantie für positiven Jahresabschluss

Auch Wallrich sieht natürlich keine Garantie für ein positives Schlussquartal im Krisenjahr 2022. Schließlich ist das aktuelle Umfeld (Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten, anstehende Zinsanhebungen) weiter wenig positiv. Für die Jahreswende rechnen die meisten Ökonomen sogar mit einer ausgewachsenen Rezession, in den USA und auch in Europa. Andererseits haben die Börsen die Belastungsfaktoren weitgehend eingepreist: „Für das vierte Quartal sind wir leicht optimistisch, weil die meisten Anleger mit schlechten Wirtschaftsdaten rechnen und vorsichtig positioniert sind“, erklärt Professor Bernd Meyer, Chefstratege Wealth and Asset Management der Privatbank Berenberg. „Richtung Jahresende dürfte mit Blick auf das nächste Jahr der Optimismus wieder zunehmen.“

Insbesondere der Endspurt kurz vor Weihnachten könnte dann in Gang kommen: „Allein in den elf Handelstagen zwischen dem 14. Dezember und 2. Januar hat der DAX in der Vergangenheit im Durchschnitt gut 3 % zugelegt“, erklärt Dimitri Speck. Das entspricht nahezu der Hälfte der gesamten durchschnittlichen Jahresperformance. Statistikfreunde erhöhen deshalb gerne spätestens zu diesem Zeitpunkt ihre Positionen. Das lässt sich relativ einfach durch den Erwerb von DAX-ETFs umsetzen, zum Beispiel dem Top-Preis ETF (WKN LYX0AC) von Lyxor (alle Konditionen zu den Top-Preis ETFs finden Sie hier). Der Effekt der Saisonalität ist mehr oder weniger bei allen entwickelten Märkten zu beobachten. Unter den Top-Preis ETFs kommen daher auch ETFs auf den europäischen Markt und den STOXX Europe 600 ESG (WKN ETF960) oder den amerikanischen S&P 500 (WKN A2ATY3) in Betracht.

Noch höhere Chancen und Risiken bieten sogenannte „Leveraged ETF“ auf den DAX. Diese Produkte vollziehen die Entwicklung des heimischen Bluechips-Index mit dem Faktor zwei nach. Gewinnt der DAX innerhalb eines Tages 1 % an Wert, sind es bei einem LevDAX x2 ETF (z. B. WKN LYX0AD oder WKN DBX0BZ) gleich 2 %. Der Hebel greift allerdings auch in die entgegengesetzte Richtung. Bei fallenden Kursen verdoppelt sich auch der Verlust. Tradingerfahrene und spekulativ ausgerichtete Anleger können Richtung Jahresendrally auch Hebel-Zertifikate ins Auge fassen. Nicolai Tietze, Derivateexperte bei Morgan Stanley, verweist etwa auf Turbos Open End Long auf den DAX. Die Gewinnchancen sind hoch, die Risiken aber auch. Bei einem Basispreis und einer Knock-out-Barriere von zum Beispiel rund 10.529 Punkten (WKN MD4E97) ist der Anleger von einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals nur 13,7 % entfernt. Der Hebel der Papiere beträgt 7,4. Die Papiere können bei comdirect im LiveTrading ab einem Ordervolumen von 1.000 Euro zu einem Orderentgelt von 3,90 Euro gehandelt werden.

ETFs und Hebel-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Dabei tritt der Totalverlust bei Turbos Open End Long bereits ein, wenn die Knock-out-Barriere auch nur ein einziges Mal berührt oder unterschritten wird. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 12.10.2022; Quelle: comdirect.de

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