Oesterreich_die Alpenrepublik profitiert
Oesterreich_die Alpenrepublik profitiert
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Österreich: Da wächst was!

Die Alpenrepublik profitiert vom Tourismus und guten Wirtschaftsbeziehungen zu Osteuropa. Anleger können partizipieren.

Die Österreicher sind schneller und auch noch deutlich jünger als die Deutschen – zumindest auf der politischen Führungsebene. Während die 64-jährige Angela Merkel knapp sechs Monate für die Bildung ihres Kabinetts brauchte, schaffte es der neue österreichische Bundeskanzler, der erst 31-jährige Sebastian Kurz, in gerade einmal zwei Monaten.

Hoffnungsträger oder Rechtspopulist – an Sebastian Kurz (ÖVP), dem jüngsten Regierungschef in der Europäischen Union, scheiden sich die Geister. Fakt ist: Österreich hat mit der Regierung aus ÖVP und der von Heinz-Christian Strache geführten FPÖ einen Schritt nach rechts auf der politischen Landkarte gemacht. Ökonomisch hat der Regierungswechsel der Alpenrepublik bislang nicht geschadet.

Starkes Wachstum

Die Wirtschaft wächst weiter sehr solide. Nachdem es 2017 zu einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,9 % gekommen ist, soll das Wachstum laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im laufenden Jahr immerhin 2,6 % betragen. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) erwartet derzeit gar ein BIP-Plus von 3,2 %.

Wichtiger Indikator für die Gesundheit der Wirtschaft ist der Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 6,9 %. Im Juli 2017 hatte sie noch bei 7,6 % gelegen. „Die Konjunktur läuft bemerkenswert gut. Das Wachstum liegt eindeutig über 3 %. Wir gehen davon aus, dass wir das ganze Jahr über kräftige Rückgänge in der Arbeitslosigkeit sehen werden“, so Johannes Kopf, Chef des Arbeitsmarktservice (AMS). Analysten des WIFO sehen die Arbeitslosenquote bis Ende 2019 sogar bei historisch niedrigen 5 %.

Stärker als Deutschland

Schon heute liegt die österreichische Wirtschaftsleistung pro Kopf nach Schätzungen des IWF bei 37.000 Euro im Jahr – und damit um rund 1.200 Euro höher als in Deutschland. Von der guten Konjunkturentwicklung sollte mittel- und langfristig auch der Aktienmarkt profitieren. Ohnehin befindet sich der Leitindex ATX, der die 20 größten börsennotierten Unternehmen des Landes enthält, seit Sommer 2016 im Aufwärtstrend.

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Banken im Blick

Die im ATX gebündelten Unternehmen repräsentieren alle bedeutenden Industriezweige Österreichs. Spannende Einzelwerte im Index sind die beiden österreichischen Großbanken Erste Group Bank (WKN 909943) und Raiffeisenbank Bank Int. (WKN A0D9SU), die beide die Finanzkrise fast problemlos überstanden haben. Während in Deutschland vor allem die Deutsche Bank weiterhin eher schwache Geschäftszahlen liefert, zeigen Österreichs Banken zudem deutlich steigende Quartalsgewinne. Sie profitieren aktuell auch wieder vermehrt von der starken Ausrichtung ins benachbarte Osteuropa.
Zu den größten Indexwerten gehört auch Wienerberger (WKN 852894). Der Konzern gilt als ein führender Anbieter von Baustoffen und profitiert besonders von der guten Bau-Konjunkturentwicklung im Heimatland. Der Öl- und Gaskonzern OMV (WKN 874341) dagegen erhält Rückenwind durch den steigenden Ölpreis. Zudem weist das Unternehmen eine Dividendenrendite von rund 3,6 % aus.

Risiken streuen

Anleger können auch breit gestreut in die österreichische Wirtschaft investieren – etwa per ETF von ComStage (WKN ETF031), iShares (WKN A0D8Q2) oder XTrackers (WKN DBX0KJ). Die HypoVereinsbank (HVB) bietet zudem ein Endlos-Zertifikat (WKN 787324) auf den Index. „Der ATX ist ein Kursindex, weshalb Dividenden nicht anrechenbar sind“, erklärt Sebastian Bleser, Zertifikate-Experte bei der HVB. „Im Gegenzug verzichten wir auf die Erhebung einer jährlichen Managementgebühr.“

Aktien, ETFs und Index-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Zertifikate bergen zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Stand: 29.08.2018; Quelle: comdirect.de

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