- Die Sportartikelbranche kämpft um Kunden.
- Marktführer Nike setzt seinen Vormarsch mit einem Umsatzrekord fort.
- Adidas stellt sich nach der Trennung von Yeezy neu auf.
Pro Adidas (WKN: A1EWWW)
- Neuer Chef: Nach erfolgreichen Jahren hat Kasper Rorsted in der Pandemie-Krise das Glück verlassen. Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Konzernchef von Björn Gulden abgelöst. Der Norweger Gulden hatte in den vergangenen Jahren den Erzkonkurrenten Puma wieder auf Kurs gebracht und soll bei Adidas den Umschwung einleiten
- Angemessene Bewertung: Das Papier von Adidas ist nach dem Kurseinbruch im Jahr 2022 wieder attraktiver bewertet. Die für das Geschäftsjahr 2023 erwartete Dividendenrendite liegt bei ordentlichen 2,6 %, das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist deutlich zurückgekommen und liegt für das Jahr 2023 nur noch bei rund 15.
- Kurserholung: Nach dem tiefen Sturz im Jahr 2022 gehörte Adidas 2023 zu den performancestärksten Aktien im DAX. Seit Jahresanfang hat das Papier rund 25 % zugelegt. Dennoch liegt es weiterhin um rund 50 % unter dem Allzeithoch vom August 2021 (336 Euro). Das birgt bei einer Erholung der Geschäftszahlen weiteres Aufwärtspotenzial.
Pro Nike (WKN: 866993)
- Nummer eins auf dem Sportartikelmarkt: Nike ist seit mehr als 30 Jahren der größte Sportartikelhersteller der Welt. Die Dominanz ist vor allem im amerikanischen Heimatmarkt und in den Sportarten „Running“ und „Basketball“ deutlich. Seit der Corona-Krise baute das Unternehmen seine Vormachtstellung aus.
- Umsatz steigt deutlich an: Nike hat die Erlöse im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023 dank der starken Nachfrage in Nordamerika und Europa kräftig gesteigert. In den drei Monaten bis Ende Februar legte der Umsatz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 14 % auf 12,4 Milliarden US-Dollar zu.
- Positiver Ausblick: Wie für andere Sportartikler ist das aktuelle Geschäftsjahr 2023 (bis 31.05.2023) für Nike ein schwieriges Jahr, das der amerikanische Marktführer aber besser meistert als etwa Konkurrent Adidas. Das kommende Geschäftsjahr soll deutlich besser werden. Neben Umsatzrekorden dürfte auch der Gewinn wieder deutlich anziehen. Analysten rechnen mit einem Plus von ca. 25 %.
Contra Adidas (WKN: A1EWWW)
- Rote Zahlen zu Jahresanfang: Der Abschied vom umstrittenen Rapper Kanye West und seinen „Yeezy“-Produkten hat dem Sportartikelhersteller Adidas im ersten Quartal einen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich stand in den ersten 3 Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 24 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 310 Millionen Euro erzielt.
- Magerer Ausblick: Auch das Gesamtjahr 2023 wird schwach ausfallen. Der neue Vorstandschef Björn Gulden erwartet aufgrund des Wegfalls von Milliardenerlösen beim margenstarken Yeezy-Label einen Umsatzrückgang im höheren einstelligen Bereich. Beim Betriebsergebnis wäre er in diesem Übergangsjahr schon mit einer schwarzen Null zufrieden.
- Abstand zur Nummer 1 gewachsen: Während Nike trotz Belastungen im laufenden Jahr Umsatz und Gewinn ausgebaut hat, gehen die Zahlen bei Adidas zurück. Das Ziel, den amerikanischen Giganten als weltweite Nummer eins abzulösen, gerät deshalb zunehmend außer Sichtweite.
Contra Nike (WKN: 866993)
- Hohe Bewertung: Nike gilt als Markenaktie par excellence und ist traditionell entsprechend hoch bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2023 liegt trotz des jüngsten Kursrückgangs bei rund 21 und damit über dem Durchschnitt des Dow Jones 30 (rund 20). Die Dividendenrendite liegt trotz regelmäßiger Steigerungen nur bei rund 1,3 %.
- Hohe Rabatte belasten die Marge: Mit hohen Rabatten hat Nike zuletzt seine Lagerbestände auf Waren im Wert von 8,9 Milliarden Dollar reduziert. Dies lastete jedoch auf der Profitabilität. Die Bruttomarge sank daher um 3,3 Prozentpunkte auf 43,3 %. Der Nettogewinn ging um 11 % auf 1,2 Milliarden Dollar zurück.
- Belastungen in China: Ein Großteil der Geschäftsentwicklung bei Sportartikelherstellern hängt vom chinesischen Markt ab. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat auch Nike dort starke Umsatzeinbrüche verzeichnen müssen. Im vergangenen Quartal gingen die Umsätze noch einmal um 8 % gegenüber der Vorjahresperiode zurück.
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