Skyline von Frankfurt am Main im Frühling
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instamatics via Getty Images/iStockphoto

Zinswende: Schub für Aktien und Anleihen

Key Takeaways
  • Im Jahr 2024 dürften die Leitzinsen in den USA und in Europa wieder sinken.
  • Mit Investitionen in Aktien und Anleihen können Anleger davon profitieren.
  • Mischfonds und Robo-Advisor sind zur Begrenzung der Risiken geeignet.

Positive Realzinsen waren im vergangenen Jahrzehnt nicht zu holen. Über viele Jahre war der Leitzins in den USA und in der Eurozone bei 0 % festgefroren. Selbst bei minimalen Inflationsraten machten Anleger real Verluste. Und das änderte sich auch nicht in den Jahren 2022 und 2023. Zwar gibt es seit geraumer Zeit wieder Zinsen, aber gleichzeitig kletterten die Inflationsraten. Und was nutzen 3 oder gar 4 % Zins auf dem Tages- oder Festgeldkonto, wenn gleichzeitig die Inflation bei 5 oder 6 % liegt? Erst im Herbst 2023 kam die Wende. Im November etwa notierte die US-Inflationsrate bei 3,1 %. Die Fed Funds Rate (ähnlich dem Leitzins) dagegen stand bei 5,25 und 5,5 %. Und auch in Deutschland ist der Zins real positiv. Bei den hohen Zinsen wird es jedoch kaum bleiben. „Die Zinswende ist da“, erklärt Michael Reuss, geschäftsführender Gesellschafter der HRK Lunis Vermögensverwaltung. Für das laufende Jahr erwartet er Leitzinssenkungen von rund einem Prozentpunkt in den USA und Europa – mit positiven Auswirkungen auf die Aktien- und Anleihenmärkte.

Spielraum für erste Leitzinssenkungen ist da

Tatsächlich erwartet die US-Notenbank Federal Reserve laut ihrer aktualisierten Projektionen im nächsten Jahr nunmehr drei statt bisher zwei Senkungen bei den Leitzinsen. Die EZB war in ihrer Sitzung vor Weihnachten noch nicht zu solchen Ansagen bereit. Sollte aber Deutschland als größte Volkswirtschaft der Union in die Rezession abstürzen und sollten weitere Länder folgen, dürfte die Wende nicht lange auf sich warten lassen. „Wenn sich diese Einschätzung bestätigt, könnten sich im weiteren Verlauf des Jahres auch in Europa Spielräume für erste Leitzinssenkungen ergeben“, erklärt Jan Viebig, Chief Investment Officer der Frankfurter Privatbank ODDO BHF. Auch Daniel Hartmann, Chef-Volkswirt der auf Anleihen spezialisierten Bantleon AG, erwartet im Trend weiter fallende Inflationsraten. „Wir gehen daher davon aus, dass die Leitzinsen im Jahr 2024 von der Fed mindestens auf 3,50 % und von der EZB auf 3,00 % gesenkt werden.“

Anleihen sind interessant – lange Laufzeiten sichern

Leitzinssenkungen wirken wie Doping auf die Kurse von Aktien und Anleihen. Gerade bei Anleihen lohnt es sich, die aktuell interessanten Zinsen zu sichern: „Da wir uns in der Gegend des Zinsgipfels mit bevorstehendem Abstieg befinden, gehören möglichst lang laufende Staats- und Unternehmensanleihen ins Depot“, erklärt Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank. „Schließlich kauft man Anleihen, wenn die Renditen oben sind. Und je länger die Laufzeit, desto größer ist der Kurshebel.“ Auch Michael Reuss von der HRK Lunis erwartet ein gutes Jahr für Anleihen, warnt aber vor Papieren von krisenanfälligen Unternehmen: „Entscheidend ist angesichts der aktuellen eher schwachen wirtschaftlichen Lage die Bonität der Emittenten. Das gilt bei Staatsanleihen, aber vor allem bei Unternehmensanleihen.“

Aktien profitieren von Zinssenkungen

Auch nach dem äußerst ertragreichen vierten Quartal 2023 sind die meisten Vermögensverwalter für Aktien weiterhin positiv gestimmt. Bei den Wachstumsaktien der ersten Liga wie den „Glorreichen Sieben“ (Amazon, Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla) aus dem NASDAQ sieht Vermögensverwalter Gottfried Urban von Urban & Kollegen die Zinssenkungsfantasie bereits weitgehend in den Kursen enthalten. Seine Favoriten sind eher die Segmente, die zuletzt hinter dem Markt zurückgeblieben sind. Dazu gehören günstig bewertete Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. „Sinkende Zinsen helfen zudem kapitalintensiven Branchen“, erklärt Urban. „Die gesamte Wirtschaft rund um den Bereich Klimawandel könnte aufatmen.“ Auch Michael Reuss sieht als potenzielle Gewinner des Jahres 2024 neben japanischen Aktien vor allem die bisherigen Nachzügler: „Dazu gehören solide Markenaktien aus dem Konsumsektor, aus der Pharma- und Biotechbranche. Auch Small Caps könnten bei anziehender Konjunktur wieder in den Fokus kommen.“

Breit aufgestellt von der Zinswende profitieren

Es gibt wieder Alternativen zur Aktienanlage. Mit Tagesgeld und Rentenpapieren sind aktuell Renditen auf Höhe der Inflationsrate möglich. Bei sinkenden Marktzinsen winken zudem bei Anleihen Kursgewinne. Eine spezifische Auswahl erlauben die 25 Top-Preis Fonds, die bei comdirect ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan oder in der Einmalanlage erhältlich sind. Mit den Top-Preis Fonds können Anleger in die wichtigsten Anlageregionen investieren. Sie werden ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan oder in der Einmalanlage angeboten. Besonders niedrig fallen die laufenden Kosten bei ETF-Indexfonds aus. Wer zusätzlich auch noch beim Kauf sparen will, kann zu den Top‐Preis ETFs der sechs comdirect Partner Xtrackers, iShares, Global X, Van Eck, Franklin Templeton und Amundi greifen. Für 3,90 Euro je Kauf in der Einmalanlage und sogar ganz ohne Orderentgelt im Sparplan sind über 200 ETF-Indexfonds in verschiedenen Anlageklassen und Risikokategorien erhältlich. Mit ihnen können Anleger alle wichtigen Märkte abdecken – mit Anleihen, mit Rohstoffen, aber vor allem auch mit Aktien.

KomfortFonds für die komplette Geldanlage

Mit einem einzigen Fonds breit anzulegen ist mit den comdirect KomfortFonds möglich. Alle KomfortFonds gibt es ohne Ausgabeaufschlag in der Einmalanlage ab 250 Euro und im Sparplan ab 25 Euro. Je nach maximalem Aktienanteil sind KomfortFonds eher sicherheitsorientiert oder eher chancenorientiert. Tendenziell vorsichtig ausgerichtete Anleger können unter den sieben angebotenen Fonds zum Beispiel auf den FvS- Foundation Defensive – R (maximal 35 % Aktien) oder den Amundi Ethik Fonds – A (maximal 40 % Aktien) zurückgreifen. Maximal 50 % Aktienanteil und eine sehr lange und erfolgreiche Historie hat der DJE – Zins & Dividende – PA. Noch chancenorientierter sind der Capital Group Global Allocation (maximal 60 % Aktien) und der Bantleon Changing World – PA (maximal 65 % Aktien). Mit maximal 70 % am offensivsten ausgerichtet sind der Allianz GIF – Allianz Income and Growth – AT und der Invesco Sustainable Allocation Fund – A.

cominvest federt Schwankungen ab

Eine interessante Alternative für Anleger, die sich nicht selbst regelmäßig um ihre Asset Allocation kümmern wollen, ist eine digitale Vermögensverwaltung wie cominvest. Der Robo-Advisor von cominvest empfiehlt Kunden auf Grundlage eines Fragenkatalogs eine von fünf Anlagestrategien mit verschiedenen maximal zugelassenen Volatilitäten. Die Strategien reichen von der sehr defensiv ausgerichteten Variante „Ertrag“ bis zur sehr offensiven Möglichkeit „Chance“. Diesen Anlageprofilen liegen Musterportfolios zugrunde. In regelmäßigen Abständen und wenn die vereinbarten Volatilitätsgrenzen gerissen werden, werden die Musterportfolios an die aktuelle Marktlage angepasst.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 15.01.2024; Quelle: comdirect.de

Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
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Heinz-Peter Arndt
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