Front eines Louis Vuitton-Geschäftes
Front eines Louis Vuitton-Geschäftes
© chris-mueller via GettyImages / iStockphoto

Luxusaktien laufen gut

Key Takeaways
  • Luxusunternehmen haben 2022 neue Umsatz- und Gewinnrekorde erzielt.
  • Die Aussichten für die kommenden Jahre bleiben gut.
  • Die dominierenden Luxusmarken kommen aus Europa und vor allem aus Frankreich.

Am 23. April dieses Jahres war es so weit: Erstmals in der Börsengeschichte überschritt ein europäisches Unternehmen den Börsenwert von umgerechnet mehr als 500 Milliarden US-Dollar. Der Name: Moët Hennessy – Louis Vuitton, kurz LVMH. Der Besitzer von LVMH, Bernard Arnault, hatte schon zum Jahreswechsel 2022/2023 Geschichte geschrieben. Da löste der Franzose den Tesla-Chef Elon Musk als Nummer eins in der „Forbes“-Liste der reichsten Menschen der Welt ab. Sein Vermögen damals: 182 Milliarden Euro. Mit dem weiteren Anstieg der LVMH-Aktie ist es inzwischen deutlich über die 200-Milliarden-Grenze gestiegen.

Luxus läuft bestens: Trotz Krieg, Inflation und Rezessionsgefahr boomte die Luxusgüterindustrie im vergangenen Jahr. Der weltweite Markt für hochwertige Kleidung, Schuhe, Lederwaren, für teures Parfüm und wertvollen Schmuck legte um rund 22 % auf den neuen Rekordwert von 353 Milliarden Euro zu, schätzt die Unternehmensberatung Bain & Company. Bis 2030 prognostizieren die Spezialisten ein weiterhin relativ starkes Wachstum von jährlich 5 bis 7 % auf 540 bis 580 Milliarden Euro: „Das bedeutet, dass sich die Größe des globalen Luxusmarktes zwischen 2020 und 2030 mehr als verdoppelt haben wird“, erklärt Joëlle de Montgolfier, Leiterin der Luxusabteilung bei Bain and Company.

Luxusmarkt ist weniger anfällig für Inflation und Rezession

Die Gründe für das starke Wachstum sind vielfältig: So ist der Luxussektor weniger konjunkturanfällig als andere Branchen. Und auch die hohe Inflationsrate kann den Unternehmen wenig anhaben – ihre Preissetzungsmacht ist hoch. Das heißt: Sie können in inflationären Zeiten die Preise erhöhen, ohne dass dies zu Nachfragerückgängen führt: „Diese Unternehmen werden die erzielten Gewinne auch bei schwächeren Inflationsraten nicht wieder abgeben“, unterstreicht Swetha Ramachandran, Fondsmanagerin für Luxusaktien bei GAM Investments. Rabatte und Preissenkungen gelten bei den Luxusmarken schließlich als Imageverlust.

Der wichtigste Faktor für den langfristigen Boom des Luxus hat sich 2022 sogar gar nicht ausgewirkt – der chinesische Markt. „Im Jahr 2019 waren chinesische Verbraucher für ein Drittel der Nachfrage und 90 % des Wachstums der Luxusbranche verantwortlich“, sagt Swetha Ramachandran. „In den letzten drei Jahren waren chinesische Reisende aufgrund der Covid-19-Pandemie praktisch nicht mehr auf der Weltbühne zu sehen.“ Das wird sich 2023 ändern und schafft damit ein enormes Aufholpotenzial. Ein „zweites China“ sieht Bain & Company in Indien und prophezeit dem Subkontinent bis 2030 ein Wachstum des Luxusmarktes um den Faktor 3,5.

Luxusgüter: Französische Marken dominieren im Luxussegment

Das Wachstum kommt aus Asien – die Profiteure sitzen in Europa. Anders als etwa im Technologiesektor sind Luxusprodukte und Luxusaktien eine europäische bzw. französische Domäne. Das mit Abstand am höchsten bewertete europäische Unternehmen ist Bernard Arnaults LVMH. Seit den 1980er-Jahren hat Arnault den Konzern mit den Wurzeln Louis Vuitton (Handtaschen) sowie Moët (Champagner) und Hennessy (Cognac) kontinuierlich durch Markenzukäufe aufgebaut. Dazu gehören auch die deutschen Rimowa-Koffer und der amerikanische Tiffany-Schmuck. Im Jahr 2022 erzielte LVMH einen neuen Rekordgewinn von gut 14 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2023 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 % auf 21 Milliarden Euro.

Auch Hermès, die Nummer zwei unter den französischen Luxusaktien, liegt im stabilen Aufwärtstrend. 2022 stieg der Umsatz mit den ikonischen Halstüchern, anderen Kleidungsstücken und den teuren Lederwaren um knapp 30 % auf den neuen Rekordwert von 11,6 Milliarden Euro. Rund 30 % davon (3,4 Milliarden Euro) blieben als Gewinn davon übrig. Wie auch LVMH profitierte Hermès zum Jahresbeginn vom Wiederaufschwung des chinesischen Marktes nach dem Ende der Null-Covid-Politik. Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 23 % auf fast 3,4 Milliarden Euro. Der Kurs der Aktie hat sich seit dem Zwischentief im Sommer 2022 annähernd verdoppelt.

Das Geschäft mit teuren Uhren und Schmuck boomt ebenfalls. Davon profitiert der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont. Der Umsatz des Uhrenspezialisten mit Marken wie Cartier, Piaget oder IWC kletterte im gebrochenen Geschäftsjahr 2022/2023 (zum 31. März) nach dem Verkauf der Online-Tochter YNAP im fortgeführten Geschäft um 19 % auf fast 20 Milliarden Euro, währungsbereinigt waren es 14 %. Das operative Ergebnis (Ebit) aus dem weitergeführten Geschäft legte sogar um 34 % auf gut fünf Milliarden Euro zu. Schwieriger hat es aktuell Kering mit bekannten Namen wie Balenciaga, Saint Laurent und Brioni. Die mit Abstand wichtigste Marke des Euro-STOXX-50-Wertes ist jedoch Gucci und Gucci kann die Kunden aktuell nicht überzeugen. Deshalb legte der bereinigte Umsatz im ersten Quartal nur um 1 % zu und die Aktie von Kering blieb hinter den Konkurrenten zurück.

Mit Fonds, ETFs und Zertifikat auf Luxus setzen

Um die Schwächen von einzelnen Werten zu kompensieren, können Anleger mit Aktienfonds breit in die Welt der Luxusgüter investieren. Der Pictet Premium Brands P setzt auf eine Vielzahl von Markenunternehmen – von der Hotelkette Marriott International über die Nobelkreditkarten von American Express bis zu Kering und LVMH. Einen ähnlichen Fokus hat der GAM Multistock – Luxury Brands Equity – A CHF. Hier befinden sich aktuell neben LVMH und Hermès noch Ferrari und Richemont unter den am höchsten gewichteten Unternehmen.

Der Amundi S&P Global Luxury ETF ist als Top-Preis ETF ohne Ordergebühr im Sparplan bei comdirect erhältlich. Er bildet die Wertentwicklung des Aktienindex S&P Global Luxury ab. Dieser Index enthält die 80 größten Luxusgüterhersteller der Welt. Zu den größten Werten zählen neben LVMH und Kering auch die hochpreisigen Autobauer Mercedes-Benz und Tesla. Noch konzentrierter auf Mode und Schmuck ist das Vontobel Open End 13(13/unl.) Index Zertifikat auf die zehn wichtigsten Luxuskonzerne der Welt. Es enthält neben LVMH, Hermès, Kering und Richemont auch die italienischen Konzerne Prada und Moncler, Tapestry und Estée Lauder aus den USA sowie die britische Burberry Group und die dänische Pandora. Seit dem Corona-Tief im Jahr 2020 hat sich der Wert des Zertifikats mehr als verdoppelt.

Aktien, Fonds, ETFs und Basketzertifikate unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Als Schuldverschreibung besteht bei Basket-Zertifikaten zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 29.05.2023; Quelle: comdirect.de

zurück zur Seite
dev
Nächstes Video
startet in sec.