Ein langer Steg in die rauhe See
Ein langer Steg in die rauhe See
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Kryptomarkt aktuell: Bitcoin vor Comeback?

Die Insolvenz der Kryptobörse FTX hat die Branche stark erschüttert. Der Bitcoin aber könnte aus der Krise gestärkt hervorgehen.

Am 13. Dezember 2022 war es so weit: Auf Ersuchen der US-Regierung nahmen Behörden auf den Bahamas Sam Bankman-Fried fest. Die Staatsanwaltschaft wirft dem FTX-Gründer Geldwäsche sowie Wertpapier- und Überweisungsbetrug vor. Einen Monat zuvor, am 11. November, hatte Bankman-Frieds Kryptobörse FTX Insolvenz angemeldet. Mit dem Absturz eines der drei größten Handelsplätze für Kryptowährungen, der noch 2021 an der Börse 30 Milliarden US-Dollar wert war, sind voraussichtlich einige Milliarden an Kundengeldern verloren gegangen. Gleichzeitig brachen die Kurse für Kryptowährungen weltweit ein.

Kryptobranche mit Katastrophenjahr 2022

Die FTX-Insolvenz hat die Kryptobranche ins Mark getroffen. Ohnehin war das Jahr 2022 extrem schwer für das so fulminant gestartete Segment. Die Platzhirsche wie Bitcoin und Ethereum haben im Jahresverlauf rund zwei Drittel ihres Wertes verloren. Bei anderen Kryptowährungen wie Algorand, Decentraland oder Solana war es noch deutlich mehr. Lag die gesamte Marktkapitalisierung von Kryptowährungen im November 2021 noch bei rund drei Billionen US-Dollar, waren es im Dezember 2022 nur noch rund 820 Milliarden. „Nach dem Vertrauensverlust durch die Pleiten von Kryptobörsen und den Zusammenbruch von sogenannten Stable Coins zweifelt der kritische Anleger zunehmend daran, ob Kryptowährungen überhaupt als Anlage geeignet sind“, resümiert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

Weitgehend skeptischer Ausblick in die nahe Zukunft

Wie andere Technologiewerte litten Kryptowährungen und Aktien aus dem Krypto-Umfeld im Vorjahr unter den steigenden Zinsen und der massiv gestiegenen Inflation. Aber anders als viele Technologie-Bluechips haben sich Kryptos im vierten Quartal nicht erholt. Ob das nur an FTX lag? Beobachter sind geteilter Meinung, ob es nach dem Krypto-Crash in diesem Jahr wieder aufwärtsgeht. Ulrich Stephan etwa bleibt skeptisch und hat grundsätzliche Bedenken: „Kryptowährungen werfen keinen Kupon ab wie festverzinsliche Wertpapiere, generieren keine Dividenden wie Aktien und können nicht produktiv genutzt werden wie Rohstoffe. Als Zahlungsmittel sind sie bisher nur eine Randerscheinung. Die Marktbewertung basiert ausschließlich auf der Hoffnung, dass die Preise in Zukunft steigen werden.“

Gleichzeitig sind bei den Krypto-Minern aufgrund der weltweit explodierten Strompreise die Kosten gestiegen, während die Preise für Coins und Token am Boden liegen. Auch Baki Irmak, Fondsberater des Digital Leaders Fund (WKN A2H7N2), ist vorsichtig: „Fast alle Features der Blockchain können auch mit herkömmlicher Technologie genutzt werden. Zudem gibt es kaum reine Krypto-Aktien, die aufgrund ihrer Größe und Qualität für unseren Fonds interessant sein könnten.“ Aufgrund der sehr hohen Volatilität und der schwierigen Regulierungssituation haben zudem die meisten Vermögensverwalter an Krypto-Anlagen kaum Interesse.

Krypto-Anhänger sind ernüchtert

Auch Krypto-Befürworter wie Jan Beckers sind ernüchtert. Der erfolgreiche Manager des BIT Global Internet Leaders 30 (WKN A2N812)hatte im Jahr 2020 den BIT Global CryptoLeaders Fonds aufgelegt: „Im Nachgang der FTX-Insolvenz sind die Folgeschäden noch nicht komplett einzuschätzen. Weitere negative Schlagzeilen sind gut möglich“, vermutet Beckers. Sein Portfolio aus Kryptowährungen (indirekt über ETPs) und rund 35 Aktien von Ausrüstern aus Sektoren wie Mining, Exchange oder Payment ist auf Jahressicht mit rund 80 % im Minus. Nach dem Einbruch ist er trotz allem für das Jahr 2023 optimistischer: „Wir nutzen die tieferen Kurse, um unsere Cash-Quote allmählich wieder abzubauen.“

Bitcoin bleibt Favorit

Ob das bei allen Krypto-Assets sinnvoll ist, bleibt fraglich. Baki Irmak etwa hält „die meisten Token für Nonsens“. Der Bitcoin allerdings macht für ihn eine Ausnahme: „Der hohe Energieverbrauch beim Mining ist zwar ökologisch bedenklich, aber er gibt dem Bitcoin einen echten Warenwert.“ Außerdem gebe es viele fundamentalistische Bitcoin-Anhänger, und ähnlich wie beim Gold könne der Bitcoin nicht beliebig vermehrt werden. „Damit könnten Bitcoins langfristig eine ähnliche Funktion wie Gold in Vermögens- und Vertrauenskrisen einnehmen – zumal ein Stick mit Bitcoin-Codes einfacher und diskreter zu transportieren ist als ein Koffer mit Gold.“ Sven Hildebrandt, Krypto-Experte der Börse Stuttgart, traut dem Bitcoin sogar langfristig zu, „dass er die Geldschöpfungsmacht der Staaten unterbinden kann“.

Handeln mit Kryptowährungen

Der Handel mit und um Kryptowährungen war für risikoaffine Trader lange attraktiv. Neben der grundsätzlich steigenden Tendenz bis November 2021 profitierten einige auch von den teilweise zweistelligen Tagesschwankungen. Für Amateure allerdings gestaltete sich das schwieriger. Schließlich benötigen Anleger für den Krypto-Handel ein elektronisches Portemonnaie (Wallet) und gehen Risiken wie Hackerangriffe oder Phishing-Attacken ein. Die Verwahrung des Guthabens an Kryptobörsen hat sich (siehe FTX) auch nicht als beruhigend erwiesen. Als Alternative bieten sich – mehr denn je – Zertifikate auf Kryptowährungen an. Wer als Investor an den langfristigen Durchbruch von Kryptowährungen glaubt, kann damit sukzessive in das Anlagesegment einsteigen. Geeignet sind dafür Sparpläne, denn bei volatilen Assets kommt der Cost-Average-Effekt voll zum Tragen. Bei niedrigen Preisen wie im Jahr 2022 werden viele Anteile gekauft, bei hohen Preisen entsprechend weniger. Bei comdirect entfällt bei der Aktion Krypto-Sparen das Orderentgelt für ausgewählte Exchange Traded Products (ETPs) von 21Shares. Statt einer Wallet ist für diese Zertifikate nur ein normales comdirect Depot erforderlich. Allerdings ist zu bedenken: Die Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen und unterliegen damit dem Emittentenrisiko.

Investmentfonds und Exchange Traded Products (ETPs) unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei ETPs besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 02.01.2023; Quelle: comdirect.de

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