Vorhang auf für die Jahresendrallye?

Für Sonnenanbeter kommt jetzt die schwierige Jahreszeit. Kurze Tage, grauer Nebel und wenig Sonne dräuen im Winterhalbjahr. Börsianer dagegen können sich freuen. Für sie beginnt die beste Jahreszeit. Zumindest im langjährigen statistischen Durchschnitt. Während der Sommer mau ist und der September der schwächste Börsenmonat des Jahres, gewinnt der DAX in den 3 letzten Monaten des Jahres – seit seiner Einführung 1987 im Durchschnitt rund 7 %: „Das entspricht fast der gesamten durchschnittlichen Jahresperformance“, erklärt Dimitri Speck, Handelssystementwickler und Mitgründer des Fintechs Seasonax. Nur in vier von 35 Jahren (1991, 2000, 2008 und 2018) hatte der DAX im 4. Quartal eines Jahres eine negative Bilanz.

DAX hält sich 2023 bisher an historisches Vorbild

Eine Garantie ist das natürlich nicht. Aber auch im Jahr 2023 hält sich der DAX bisher erstaunlich deutlich an gewohnte saisonale Muster. Nach einem starken Jahresbeginn erreichte das wichtigste deutsche Börsenbarometer Ende Juli sogar ein neues Allzeithoch bei 16.533 Punkten. Danach jedoch bröckelten die Kurse ab und Anfang Oktober rutschte der DAX dann sogar kurzzeitig unter die 15.000-Punkte-Grenze. „Nach den traditionell schwachen Monaten August und September birgt die höhere Volatilität Chancen“, meint Lars Murek, Chief Investment Officer bei der Kölner Vermögensverwaltung Portfolio Concept. Zudem stehen die Zeichen mit der nachlassenden Inflation auf eine Zinswende. Spätestens im 1. Halbjahr 2024 werden die US-Fed und die EZB nach Einschätzungen der Ökonomen beginnen, die Leitzinsen zu senken.

Starke internationale Ausrichtung

Gesamtwirtschaftlich sieht es in Deutschland zwar aktuell nicht besonders gut aus. Das Wachstum bewegt sich nahe der Nulllinie. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht sogar davon aus, dass Deutschland als einziges Land der G7-Industriestaaten 2023 mit einer schrumpfenden Wirtschaft konfrontiert sein wird. „Die globale Konjunkturschwäche in Kombination mit einem höheren Zinsniveau und den Anforderungen eines Umbaus des Energiesektors trifft die deutsche Wirtschaft besonders hart“, erklärt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, die aufkommende Skepsis der Anleger im September. Der Export jedoch läuft noch eher gut – und das ist wichtig für die großen deutschen Unternehmen und ihren Aktienkurs: „Der DAX gilt nicht nur als zyklischer, sondern auch als besonders internationaler Index, weil seine Mitgliedsunternehmen insgesamt rund 80 % ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands erwirtschaften“, erläutert Stephan.

Günstige Bewertung der Unternehmen

Die Bewertungen schätzt Stephan bei den meisten DAX-Kennzahlen als durchaus attraktiv ein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liege auf Sicht von 12 Monaten bei rund elf, die Dividendenrendite bei 3,6 %. Das ist nicht nur im historischen Vergleich, sondern auch im Vergleich zu anderen Märkten niedrig. Der amerikanische S&P 500 mit seinen Zugpferden Apple, Microsoft und Nvidia etwa ist rund 50 % teurer. Auch Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, betont die besonders hohen Bewertungsabschläge der deutschen Aktien aus der ersten und zweiten Börsenreihe: „Das gilt vor allem für deutsche Industriewerte, die echten Value-Charakter haben. Insgesamt ist die Vision von einer Jahresendrally intakt.“

Saisonal mit Top-Preis ETFs investieren

Von einer solchen Jahresendrally könnten nicht nur deutsche Aktien profitieren. Halver sieht für europäische Value-Werte gute Chancen, auch japanischen Werten billigen aktuell zahlreiche Vermögensverwalter Aufholpotenzial zu. Allerdings: Zwischenzeitliche Rückschläge sind gerade bei performancestarken Aktien, etwa aus der Technologiebranche, kaum auszuschließen. Wer an die Saisonalität glaubt, erhöht tendenziell im vierten Quartal die Investitionsquote am Aktienmarkt. Ein einfaches Mittel ist der Kauf von ETFs. Mit den mehr als 200 Top-Preis ETFs, die comdirect in Kooperation mit den 6 Partnern Amundi, Franklin Templeton, iShares, Global X, VanEck und Xtrackers anbietet, können Anleger in alle relevanten Aktienmärkte der Welt investieren. Für den DAX bietet sich etwa der DAX-ETF von Lyxor an. Der Saisonalitätseffekt ist aber auch in anderen entwickelten Märkten zu beobachten. So bieten sich Top-Preis ETFs auf den europäischen STOXX Europe 600 ESG, den amerikanischen Dow Jones Industrial Average oder auf den MSCI World Index an. Für Top-Preis ETFs müssen Kunden im Sparplan ab 25 Euro kein Orderentgelt bezahlen. Pro Kauforder ab 1.000 Euro fällt am Börsenplatz Tradegate nur ein pauschales Orderentgelt von 3,90 Euro an.

Auf kostengünstige Top-Preis Fonds setzen

Eine aktive Auswahl ermöglichen die 25 qualitätsgeprüften Top‐Preis Fonds von comdirect, die ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan oder in der Einmalanlage erhältlich sind. Mit den Top-Preis Fonds können Anleger zum Beispiel thematisch in die globalen Aktienmärkte investieren, etwa mit dem Pictet-Global Megatrend Selection – P oder dem Allianz GIF – Allianz Thematica – A. Auch ein regionaler Fokus ist möglich. Der deutsche Markt kann mit dem DWS Aktien Strategie Deutschland – LC und dem Nebenwertefonds Lupus alpha Smaller German Champions – A abgedeckt werden. Wer eine Renaissance der europäischen Märkte erwartet, kann auf den Comgest Growth Europe oder den Nordea 1 European Stars Equity Fund – BP setzen. Der AB SICAV I American Growth Portfolio – A und der FTGF ClearBridge US Equity Sustainability Leaders sind in Nordamerika investiert. Für Asien bieten sich der JPMorgan Funds-Pacific Equity Fund – A und der Invesco Asian Equity Fund – A an.