Jahresausblick 2025 – Sonnenlicht bricht durch einen verschneiten Wald.
Jahresausblick 2025 – Sonnenlicht bricht durch einen verschneiten Wald.
© Swetlana Wall via Adobe Stock

Jahresausblick 2025: Gute Vorzeichen

Key Takeaways
  • Wirtschaftswachstum dürfte weltweit über 3 % liegen.
  • Amerikanische Aktienwerte stehen weiter im Rampenlicht.
  • Zurückgebliebene Branchen können auf Aufholjagd hoffen.

Einfach war das Jahr 2024 in Politik und Wirtschaft nicht. In Palästina und in der Ukraine hielten die Kriege an. In Europa und insbesondere in Deutschland bummelte die Wirtschaft vor sich hin. Die Börsen jedoch waren von all dem unbeeindruckt. Angeführt von der Technologiebörse NASDAQ legten die Kurse nahezu weltweit zu. Der Deutsche Aktienindex DAX stieg um mehr als 20 % und knackte Anfang Dezember sogar die 20.000-Punkte-Marke. Getrieben von den Zinssenkungen könnte dieser Trend auch 2025 anhalten, meint Heiko Böhmer, Kapitalmarktstratege der Frankfurter Fondsboutique Shareholder Value Management: „In den USA ging es in den zwölf Monaten nach der ersten Zinssenkung in den vergangenen 40 Jahren im Schnitt um 10 % nach oben“, erklärt Böhmer. „Wenn der Zinssenkung keine Rezession folgte, war das Plus sogar höher. Und nach Rezession sieht es zurzeit keinesfalls aus.“

Ausblick bleibt positiv

Wie Böhmer erwarten die meisten Experten auch für das kommende Jahr freundliche Märkte, zumal sich der Trend zu Zinssenkungen in den USA und auch in Europa fortsetzen sollte: „Für 2025 stehen die Zeichen gut. Die amerikanische Wirtschaft wird von den Steuererleichterungen durch Präsident Trump profitieren und zusätzlich durch die Zinssenkungen angeschoben“, sagt Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank. Damit wird eine Rezession in den USA immer unwahrscheinlicher, die OECD erwartet für die Vereinigten Staaten im kommenden Jahr ein BIP-Wachstum von 2,4 %. Das Weltwirtschaftswachstum sollte vor allem dank China und Indien nach Einschätzung der OECD sogar bei 3,3 % liegen.

US-Aktien weiterhin im Fokus

Selbst wenn Deutschland als Schlusslicht von den Experten gerade einmal mit 0,7 % Plus taxiert wird: Die deutschen Aktien haben schon im laufenden Jahr nicht unter der Konjunkturschwäche gelitten. Angesichts voraussichtlich steigender Unternehmensgewinne dürften sie auch 2025 nicht ausgebremst werden. Dennoch bleiben für Jan Viebig, Chief Investment Officer von ODDO BHF, vor allem die USA im Fokus der Anleger: „Innovationen lassen sich in den USA leichter entwickeln, leichter finanzieren und leichter auf den Markt bringen. Dort ist das Produktionspotenzial und damit das erwartete langfristige Wachstum höher als in Europa.“ Nach dem Soft Landing und dem Rückgang der Teuerung im Jahr 2024 sieht auch Johannes Mayr, Chefvolkswirt der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz, die USA auf Wachstumskurs. „Der Investitionszyklus hat bereits an Fahrt aufgenommen und an Breite gewonnen und wird die Konjunktur im kommenden Jahr anschieben. Zudem bleibt die Wirtschaftspolitik sehr expansiv ausgerichtet“, so der Experte. Entsprechend könnten die Magnificent Seven, allen voran die mit mehr als drei Billionen US-Dollar bewerteten Schwergewichte Nvidia, Apple und Microsoft, ihren Aufschwung weiter fortsetzen.

Branchenrotation in Sicht

Dass aber die alten Favoriten auch 2025 überdurchschnittlich abschneiden werden, bezweifelt Robert Halver. „Die großen Technologieunternehmen haben sicherlich eine außergewöhnliche Qualität. Sie sind inzwischen aber bereits hoch bewertet“, erklärt der Kapitalmalmarktstratege der Baader Bank: „Deshalb glaube ich, dass 2025 Substanzwerte den Bewertungsabstand zu den bisherigen Highflyern verkürzen können.“ In den USA könnten das zum Beispiel Unternehmen aus der fossilen Energiewirtschaft wie ExxonMobil oder Chevron sein. Sie dürften von einem Präsidenten Trump profitieren, der Fracking und nationale Energieunabhängigkeit auf der Agenda hat. Besonders positiv gestimmt ist Halver für die amerikanischen Nebenwerte im Russel 2000, die von der Ankurbelung der US-Wirtschaft und besseren Finanzierungskonditionen profitieren dürften. Auf den Nebenwerteindex können Anleger zum Beispiel mit dem Xtrackers Russell 2000 UCITS ETF – 1C USD ACC setzen.

Auch Michaël Lok, Chief Investment Officer von UBP Asset Management, sieht Aktien vorn, die traditionell stabile Erträge haben. Dazu gehören für ihn Werte aus dem Gesundheitssektor, der mit der Adipositas-Medikation einen neuen starken Treiber hat. Einen positiven Ausblick hat die Schweizer Privatbank UBP auch für Europas Verteidigungsindustrie, wo mit jährlichen Wachstumsraten von 6 bis 9 % zu rechnen sei. Die Frankfurter Shareholder Value Management hat im Frankfurter Fonds für Stiftungen Finanzwerte mit über 30 % besonders stark gewichtet: „Hier konzentrieren wir uns vor allem auf Versicherungen mit stabilen Gewinnentwicklungen“, erklärt Heiko Böhmer. Der am höchsten gewichtete Wert ist die norwegische Storebrand. Sie hat 2024 ähnlich stark zugelegt wie die deutschen Versicherungsklassiker Allianz und Münchener Rück. Nachholbedarf sieht Böhmer auch bei deutschen und europäischen Werten aus der zweiten und dritten Reihe. Schließlich sind MDAX, SDAX und europäische Nebenwerte seit der Covid-Krise deutlich hinter den Bluechip-Indizes zurückgeblieben und entsprechend günstig bewertet.

Gold glänzt weiterhin

Weit besser als die Nebenwerte hat im Jahr 2024 Gold abgeschnitten. Im Laufe des Jahres wurden mehrfach neue Allzeithochs bis zum Rekord von fast 2.800 Dollar pro Unze aufgestellt. Neben den rückläufigen Zinsen profitierte das Edelmetall von den globalen Unsicherheiten und der zunehmenden Nachfrage von Zentralbanken, vor allem aus China und Indien. Auch die zunehmenden Staatsschulden geben Gold Rückenwind. So wird allein der Zinsaufwand der US-Regierung in diesem Jahr auf mehr als 3 % des BIP steigen. Für Robert Halver ist es deshalb „nur eine Frage der Zeit, wann Gold über die 3.000-Dollar-Marke steigt“. Er empfiehlt weiterhin einen Goldanteil von bis zu 10 % des liquiden Anlagevermögens.

Gezielt investieren mit 0-Euro-ETFs und 0-Euro-Fonds

Nach dem erfolgreichen Jahr 2024 können Anleger über Sparpläne auf eine Fortsetzung des Trends setzen. Eine kostengünstige Möglichkeit sind die 0-Euro-Fonds und 0-Euro-ETFs von comdirect. Diese Fonds und ETFs kannst du ohne Orderentgelt (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten) bei uns im Festpreisgeschäft kaufen und besparen. Mit den 0-Euro-Fonds können Anleger gezielt vor allem in die Aktien- und Rentenmärkte investieren. Dabei sind globale, regionale oder sektorale Spezialisierungen möglich.

Zu den beliebtesten weltweit agierenden Fonds gehören der Pictet-Global Megatrend Selection – P, der JPMorgan Investment Funds-Global Dividend Fund – A und der Allianz GIF – Allianz Thematica – A. Besonders stark entwickelten sich in den vergangenen fünf Jahren der JPMorgan Funds – US Growth Fund – A und der AB SICAV I American Growth Portfolio – A. Nachholpotenzial in Europa könnte mit dem Comgest Growth Europe und dem Nordea 1 European Stars Equity Fund – BP genutzt werden. Auf eine Erholung der deutschen Aktien und speziell der kleineren Unternehmen können Anleger mit dem Nebenwertefonds Lupus alpha Smaller German Champions – A setzen.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 16.12.2024; Quelle: comdirect.de

Portrait von Michael Reitz, Diplomvolkswirt und unabhängigem Finanzexperten
Portrait von Michael Reitz, Diplomvolkswirt und unabhängigem Finanzexperten
Autor
Michael Reitz
Der Diplom-Volkswirt beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem internationalen Börsengeschehen. Seine ersten schmerzhaften Erfahrungen hat er beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 gemacht.
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