- Basisinfrastruktur entscheidet über die Wachstumschancen der Wirtschaft.
- Der Erneuerungsbedarf ist in der westlichen Welt enorm.
- Digitalisierung und künstliche Intelligenz erfordern massive Investitionen.
- Infrastrukturaktien sind aktuell vergleichsweise günstig bewertet.
Es knirschte schon seit Längerem an der Struktur der Dresdner Carolabrücke. Deshalb sollte die Verkehrsader über die Elbe in den Jahren 2025 und 2026 auch endlich saniert werden. Aber die Planungen kamen zu spät. In der Nacht auf den 11. September 2024 brach die Spannbetonbrücke über der Elbe zum großen Teil ein – glücklicherweise um drei Uhr nachts, Menschen kamen daher nicht zu Schaden.Aber der Verkehr in der Elbmetropole ist bis auf Weiteres ebenso beeinträchtigt wie in Lüdenscheid im Sauerland. Hier haben die Behörden gerade noch rechtzeitig im Dezember 2021 die nahe gelegene Rahmedetalbrücke auf der A45 gesperrt. Seitdem kriecht der Lkw- und Personenverkehr durch das beschauliche Städtchen. Bis zur Vollendung der neuen Brücke im Jahr 2027 müssen sich die Lüdenscheider Bürger auf Stop and Go in der Innenstadt einstellen – und die Autofahrer auf der Sauerlandlinie zwischen Dortmund und Frankfurt auf rund eine Stunde Umweg.
Brücken und Straßen, Bahnen und Flughäfen sind in Deutschland marode. Die Infrastruktur bröckelt oder liegt Jahre hinter den Neubauplänen. Der volkswirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden: „Die Wettbewerbsfähigkeit und die Produktivität von Industrienationen hängt entscheidend von einer funktionierenden Infrastruktur ab“, mahnt Johannes Maier, Fondsmanager des Bantleon Select Infrastructure – PA. Und nicht nur in Deutschland, auch international muss viel in Infrastruktur investiert werden. Mit dem Inflation Reduction Act hat der scheidende US-Präsident Joe Biden die US-Wirtschaft angetrieben. Das dürfte eine der wenigen Maßnahmen sein, die der ausgabefreudige Neu-Präsident Donald Trump nicht canceln wird: „Von den nötigen Maßnahmen dürften die Unternehmen aus dem Infrastruktursektor profitieren“, sagt Experte Maier. „Zudem sind ihre Aktien aktuell im Vergleich zum MSCI-Index so günstig bewertet wie nie zuvor. Denn trotz gestiegener Unternehmensgewinne haben Infrastruktur-Werte an den Börsen in den vergangenen 2 Jahren unter dem Zinsanstieg gelitten.“
Mega-Trend Infrastruktur
Die Infrastruktur profitiert nicht nur vom Reparaturbedarf, sondern auch von globalen Mega-Trends wie dem zunehmenden Bedarf an Elektrizität und der fortschreitenden Urbanisierung, der Digitalisierung und dem Klimawandel. Vor allem die sogenannte Basisinfrastruktur ist weitgehend unabhängig von der jeweils aktuellen Konjunkturlage: Kanalisationen und Stromnetze, Flughäfen, Eisenbahnlinien und Autobahnen werden oft über viele Jahrzehnte genutzt. Wenn der Staat Bau und Betrieb dieser Infrastruktur in private Hände gegeben hat, profitieren die Betreiber von langfristig garantierten und regelmäßig an die Inflation angepassten Preisen. Das gilt für Strom-, Gas- und Wasserversorger, aber auch für Betreiber von Telekommunikationsinfrastruktur, Eisenbahnlinien oder Mautstraßen. Davon profitiert zum Beispiel der französische Autobahnbetreiber Vinci, dem mehr als die Hälfte des Autobahnnetzes im Nachbarland gehört.
Infrastrukturaktien: Strombedarf steigt kräftig
Einen großen Push erhalten Infrastruktur-Investments aktuell durch den hohen Strombedarf der künstlichen Intelligenz. „In den USA etwa blieb der Stromverbrauch von 1990 bis 2020 nahezu konstant“, erklärt Patrick Vogel, Leiter Strategisches Asset Management bei der Fondsgesellschaft TBF aus Bad Homburg: „Das ändert sich gerade massiv durch den enormen Zuwachs an Rechenzentren bei den Magnificent Seven.“ Von den 1,6 Billionen US-Dollar, die in den USA seit 2021 für neue Infrastrukturmaßnahmen angekündigt wurden, stammen allein 40 % aus den Sektoren Energieerzeugung und Rechenzentren. Mit dem TBF SMART POWER – R EUR DI investiert TBF in diesen Elektrifizierungs- und Digitalisierungstrend. Während in normalen globalen Aktienfonds Apple, Amazon, Microsoft und Nvidia im Vordergrund stehen, sind es hier die Unternehmen, die die Digitalisierungswelle erst ermöglichen. Am höchsten gewichtet im Fonds sind die japanische Hitachi, die amerikanischen Quanta Services und Eaton sowie die französische Schneider Electric.
Infrastruktur via ETF oder Fonds
Infrastrukturaktien überzeugen Investoren mit kalkulierbaren Renditen und vorhersehbaren Zahlungsströmen über einen langfristigen Zeitraum. Die im historischen Vergleich niedrige Bewertung der Unternehmen können Anleger mit Investitionen in Einzelwerte nutzen. Eine Alternative ist die Anlage per ETF oder aktiv gemanagte Fonds. Der iShares Global Infrastructure UCITS ETF – USD hat einen starken Schwerpunkt in den USA (rund zwei Drittel des Portfolios) und setzt mit rund einem Drittel des Anlagevermögens auf Versorger mit konventioneller Stromerzeugung. Am höchsten gewichtet sind zurzeit die US-Aktien des amerikanischen Stromkonzerns NextEra Energy, der Eisenbahngesellschaft Union Pacific und American Tower als Anbieter von Kommunikationstürmen. Der ETF ist bei comdirect als Top-Preis ETF im Sparplan ohne Ordergebühr erhältlich. Der SPDR Morningstar Multi-Asset Global Infrastructure UCITS ETF setzt dagegen gleichgewichtet auf Aktien und Anleihen aus dem Infrastruktursektor. Der US-Anteil liegt nur bei 55 %, die am höchsten gewichteten Aktien sind aber ebenfalls NextEra Energy, Union Pacific und American Tower.
Zu den erfolgreichsten aktiv gemanagten Infrastrukturfonds gehören seit Langem der DWS Invest Global Infrastructure – LC USD ACC. Er ist wie die ETFs vorrangig auf dem nordamerikanischen Kontinent aktiv. Ebenfalls im Sparplan erhältlich sind der Franklin Templeton Global Funds plc FTGF ClearBridge Infrastructure Value Fund, der UBS (Lux) Infrastructure Equity Fund – B USD ACC und der KBI Global Sustainable Infrastructure Fund – F EUR DIS, bei dem zurzeit der deutsche Versorger RWE größte Position im Portfolio ist. Einen starken Schwerpunkt auf europäische Aktien des Infrastruktursegments setzt der Bantleon Select Infrastructure – PA. Energieversorger wie die spanische Iberdrola, die britische SSE sowie der italienische Telekommunikationsdienstleister Infrastrutture Wireless Italiane (INWIT) sind zurzeit im Portfolio am höchsten gewichtet. Der Raiffeisen-NewInfrastructure-ESG-Aktien (R) A mischt den 80 % Aktien aus industrialisierten Ländern auch noch 20 % Aktien aus Emerging Markets bei.
Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 25.11.2024; Quelle: comdirect.de