- Indien überholt China bei der Bevölkerung und beim Wirtschaftswachstum.
- Die Mittelschicht wächst schnell und die Konsumgewohnheiten ändern sich.
- Der indische Aktienmarkt gehört seit Jahren zu den stärksten der Welt.
Früher investierte der Westen in Indien. Heute dreht sich das Verhältnis zunehmend um. Schon im Jahr 2008 kaufte der indische Tata-Konzern die Mehrheit an Jaguar. 2023 übernahm der Stahlkonzern ArcelorMittal den polnischen Schrotthändler Zlomex. Im September dieses Jahres schließlich bot die Jindal Steel International für die notorisch defizitäre Stahlsparte des ehemaligen deutschen Vorzeigekonzerns Thyssenkrupp. Jindal Steel gehört zur OP Jindal Gruppe, einem der größten Stahlhersteller Indiens. Das Konglomerat ist auch im Bergbau und in der Energiewirtschaft tätig. Jürgen Kerner, der Zweite Vorsitzende der IG Metall, glaubt, dass Thyssenkrupp Steel eine „perfekte Ergänzung“ für Jindal wäre. Denn Jindal Steel verfüge über einen eigenen Zugang zu Rohstoffen und Know-how in der grünen Transformation.
Kapital und Know-how: „Indien hat sich von einem Schwellenland zu einer der dynamischsten Volkswirtschaften der Welt entwickelt – mit einem robusten Binnenmarkt, einer jungen Bevölkerung und einer zunehmend globalen Rolle“, erläutert Niro Bathija, Analyst bei der HRK Lunis Vermögensverwaltung. Mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern ist die größte Demokratie der Welt seit 2023 auch das bevölkerungsreichste Land der Welt. Das Durchschnittsalter liegt bei nur 28 Jahren – ein demografischer Vorteil, der in den kommenden Jahrzehnten für nachhaltiges Wachstum sorgen dürfte: „Denn die Erwerbsbevölkerung legt jährlich um Millionen zu und die Mittelschicht wird bis 2030 voraussichtlich um 400 Millionen Menschen anwachsen“, sagt Niro Bathija. Diese demografische „Dividende“ ist nicht nur ein Konsumtreiber, sondern auch ein Fundament für Innovation, Unternehmertum und Produktivität. „Der indische Technologiesektor erlebt derzeit ein bemerkenswertes Wachstum, das von einer jungen, technikaffinen Bevölkerung, einer rasanten Urbanisierung und einer zunehmenden Internetdurchdringung angetrieben wird“, unterstreicht Kevin Carter, Chief Investment Officer bei der kalifornischen Investmentboutique EMQQ Global, die auf Anlagen in Emerging Markets spezialisiert ist.
Indiens Börse im Vorwärtsgang
Das indische Wachstum ist nach einer leichten Delle im Jahr 2024, das von den Wahlen und Wetterextremen beeinträchtigt war, wieder angesprungen. Für 2025 wird ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 6,6 % erwartet. Indien bleibt damit die wachstumsstärkste große Volkswirtschaft der Welt. Indiens Rolle als Lokomotive der Emerging Markets macht sich seit Langem auch an der Börse bemerkbar. So hat der MSCI India Index (gerechnet in Euro) zwischen 2014 und 2024 eine jährliche Rendite von 13,7 % erzielt, deutlich mehr als der Nachbar China, aber auch mehr als der viel beachtete MSCI World Index. Im Jahr 2025 blieb die Entwicklung zwar hinter China und den meisten entwickelten Märkten zurück. Aber die Marktkapitalisierung an der Börse Mumbai ist dennoch inzwischen größer als die von Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen. Besonders interessant ist die geringe Korrelation zu den großen westlichen Märkten. Mit Beimischungen in Indien verbessert sich die Diversifikation von Portfolios.
Starke Unternehmen im Banken- und Technologiesektor
Die indische Wirtschaft ist inzwischen breit gefächert, von den international expandierenden Unternehmen aus der Schwerindustrie über Konsum, Finanzen und IT. Die Reliance Industries Limited war ursprünglich vor allem im Energiesektor bei Erdölgewinnung und -verarbeitung und Petrochemie aktiv. Inzwischen ist Reliance ein diversifizierter Mischkonzern. Neben erneuerbaren Energien sind digitale Dienstleistungen und die Tochtergesellschaft Jio Platforms als Indiens führender Mobilfunkanbieter für das Unternehmensergebnis zunehmend wichtiger geworden. Larsen & Toubro (L&T) gehört zu denführenden Bau- und Infrastrukturunternehmen Indiens. Weil der indische Staat stark in Infrastruktur investiert, hat L&T im Heimatmarkt glänzende Wachstumschancen. Zudem ist das Unternehmen aber auch in rund 50 anderen Ländern präsent.
Große Wachstumschancen bieten in Emerging Markets Finanzinstitute. Die wachsende Mittelschicht braucht mehr und bessere Finanzdienstleistungen. Die privaten Banken ICICI und HDFC profitieren vom Wachstum im Heimatmarkt und den angrenzenden Emerging Markets und haben ihre Aktienkurse in den vergangenen 5 Jahren mehr als verdoppelt. Infosys dagegen ist als IT-Dienstleister weltweit aktiv und profitiert vom Outsourcing von Dienstleistungen im Cloud Computing und der Cybersecurity. Im Windschatten von Banken und Infosys etablieren sich in Indien Geschäftsmodelle aus dem Westen: „Die „Magnificent 8“ Indiens sind eine Handvoll wachstumsstarker Technologieaktien, die verschiedene Branchen im ganzen Land verändern“, erklärt Analyst Kevin Carter. Dazu gehört etwa MakeMyTrip, der nach dem Vorbild von Booking.com gestaltet wurde.
Indien-Investments per ETF und Fonds
Nur wenige indische Aktien sind in Deutschland leicht handelbar. Als Alternative bieten sich Länderfonds und ETFs an. Die meisten ETFs wurden auf den MSCI India mit den rund 130 größten Aktien des Subkontinents belegt. Der 4,6 Milliarden Euro schwere iShares MSCI India UCITS ETF – USD ACC ist bei comdirect als 0-Euro-ETF1 erhältlich. Die laufenden Kosten belaufen sich auf 0,65 %. Die wichtigsten Positionen im Portfolio sind die Banken HDFC und ICICI sowie Reliance und Infosys. Sie dominieren auch im Xtrackers Nifty 50 Swap UCITS ETF – 1C USD ACC ETF, der die 50 wichtigsten Aktien der indischen Börse umfasst. Der HSBC S&P India Tech UCITS ETF – EUR ACC ETF konzentriert sich dagegen auf die aufstrebende indische Technologiebranche.
Eine Alternative zu ETFs sind in den volatilen Emerging Markets aktiv gemanagte Fonds. Trotz höherer Kosten konnten einige von ihnen ihre Benchmark MSCI India auch langfristig übertreffen. Zu den bekanntesten und größten Fonds für den indischen Subkontinent gehören der Robeco Indian Equities – D EUR ACC Fonds, der Franklin India Fund – A EUR DIS Fonds und der COMGEST Growth India – USD ACC. Unter den größten Portfoliopositionen befinden sich bei ihnen Reliance, Infosys und die Banken ICICI und HDFC. Der Jupiter India Select – L EUR ACC setzt dagegen eher auf Unternehmen mittlerer Größe und konnte damit eine noch bessere Performance als die Large-Cap-Fonds erzielen.
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