Die deutschen Immobilienunternehmen haben zuletzt viel politischen Druck zu spüren bekommen. Doch die Aussichten der Branche bleiben gut.
Alle Augen schauen auf Berlin. Die deutsche Hauptstadt ist für Immobilien-Investoren seit vielen Jahren spannend. In den vergangenen Monaten jedoch wurden sie verunsichert: Es begann mit Plänen zur möglichen Enteignung von Immobilieneigentümern. Danach sorgten der Mietendeckel und eine damit vorgesehene Einfrierung der Mieten auf fünf Jahre für Diskussionen. Jetzt wird über Mietobergrenzen diskutiert. Sie sollen selbst bei topsanierten Bestandbauten unter neun Euro pro Quadratmeter liegen. Diese Diskussion hat viele börsennotierte Unternehmen der Immobilienbranche deutlich belastet. Besonders die Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C) musste leiden, weil das Unternehmen große Wohnungsbestände in Berlin besitzt. Rund 70 % des Gesamtportfolios liegen im Großraum Berlin. Zum Vergleich: Beim Marktführer Vonovia (WKN A1ML7J) ist der Anteil der Berliner Immobilien mit 11 % deutlich geringer.
Niedrigzinsen und attraktive Bestände sprechen für Immobilienunternehmen
Trotz der politischen Belastungen schätzt Ulf Becker, Vorstand der Frankfurter Shareholder Value AG, die Aussichten der Immobilienunternehmen insgesamt positiv ein: „Viele Gesellschaften haben attraktive Bestände im Portfolio und erzielen damit ordentliche und stetig steigende Erträge“, sagt Becker. Die anhaltenden Niedrigzinsen sprechen ebenfalls für die Unternehmen. Denn sie erleichtern Investitionen und Übernahmen von größeren Immobilienportfolios. Zudem werden diese guten Aussichten an den Märkten nicht wirklich anerkannt, etliche Immobiliengesellschaften notieren nach Kursrückgängen auf niedrigen Bewertungsniveaus und bieten hohe Ausschüttungen.
Beim DAX-Wert Vonovia etwa ging es im ersten Halbjahr beim operativen Ergebnis um fast 13 % auf rund 609 Millionen Euro nach oben. Auch für das Gesamtjahr hat Vonovia die Prognose im Zuge der aktuellen Bilanzvorlage angehoben und erwartet nun für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis zwischen 1,16 und 1,21 Milliarden Euro.
Die Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C) hat die Diskussion um Berlin zwar den Aufstieg in den DAX gekostet. Der Kurs und damit die Marktkapitalisierung brachen in den Sommermonaten ein, sodass der Maschinenbauer MTU Aero Engines noch am Immobilienunternehmen vorbeiziehen konnte. Im Gegenzug aber ist die Aktie inzwischen attraktiv bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2019 liegt bei gut neun und damit deutlich niedriger als bei Vonovia. Gegen den schwachen Trend der Branche hat sich zuletzt der Immobilien-Dienstleister Helma (WKN A0EQ57) gestellt. Das Unternehmen bietet u. a. komplette Häuser und Ferienimmobilien zum Kauf an. Dabei hat der profitable Wachstumskurs im ersten Halbjahr angehalten. So erreichte der Gewinn pro Aktie mit 1,29 Euro einen neuen Rekordwert und legte im Vorjahresvergleich um knapp 5 % zu.
Einen breiten Einstieg in den deutschen Immobilienmarkt bietet der DIMAX. In diesem Index sind die maßgeblichen börsennotierten deutschen Immobilienunternehmen zusammengefasst. Neben Vonovia, Deutscher Wohnen und Helma sind hier u. a. LEG Immobilien (WKN LEG111) oder Grand City Properties (WKN A1JXCV) enthalten. Darauf gibt es von der Commerzbank ein Indexzertifikat: das Solactive DIMAX Deutschland Zertifikat (WKN DR3WZU).
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