Bei den Goldminen-Betreibern gab es zuletzt gleich zwei Super-Merger. Dies könnte erst der Anfang einer Konsolidierungswelle in der Branche sein. Denn der Goldpreis steigt scheinbar unaufhaltsam.
Die Anlage in Gold war in den vergangenen Jahren kein besonders lukratives Geschäft. Seit dem Rekordhoch bei rund 1.900 US-Dollar im Jahr 2011 ging es mit dem Preis für die Feinunze zunächst kontinuierlich abwärts, zuletzt immerhin seitwärts. Logische Konsequenz: Mit Blick auf die sinkende Nachfrage nach Gold mussten viele Betreiber von Goldminen ihre Produktion drosseln und Kapazitäten sowie Arbeitsplätze abbauen. Nach Schätzungen des südafrikanischen Rats für Bodenschätze sollen ca. drei Viertel aller dortigen Goldminen-Betreiber defizitär arbeiten. Kein Wunder, dass in diesem Umfeld auch die Aktien von Goldminen schwächelten. Im Herbst 2018 dann der Paukenschlag: Die kanadische Barrick Gold (WKN 870450) kaufte Randgold Resources, deren Abbaugebiete vor allem in Südafrika liegen. Mit dem 18,3 Milliarden US-Dollar schweren Deal, der größtenteils via Aktientausch erfolgte, schwang sich die neue Barrick zum unumstrittenen Marktführer auf. Das Ende der Abwärtsspirale der Goldproduzenten schien eingeläutet.
Der Kampf um die Marktführerschaft
Der Barrick-Deal brachte Bewegung in den Markt. Der zweitgrößte Minenkonzern Newmont Mining ging ebenfalls auf Einkaufstour. Fündig wurden die Nordamerikaner bei der kanadischen Goldcorp, jahrelang Nummer drei unter den Goldminen-Betreibern. Newmont zahlte rund zehn Milliarden US-Dollar und eine Prämie von rund 18 % auf den Goldcorp-Kurs vor der Offerte. Damit wechselte die Marktführerschaft zur neuen Newmont Goldcorp (WKN 853823).
Seit dem Beginn der Kaufwelle legte der Goldpreis zudem kräftig zu und erreichte zuletzt sogar ein Sechs-Jahres-Hoch. Und nicht nur deshalb machen die Zusammenschlüsse Sinn: „Schnelle Synergieeffekte sind nahezu logisch, da sich alle fusionierenden Unternehmen in der identischen Branche tummeln“, erklärt Norbert Kalliwoda, CEO und Gründer des nach eigenen Angaben unabhängigen Aktien- und Anleihen-Research-Unternehmens Dr. Kalliwoda Research GmbH aus Frankfurt. Probleme haben nun allerdings vor allem die Goldschürfer, die hinter den beiden Branchen-Riesen aktiv sind, also beispielsweise die australische Newcrest Mining (WKN 873365) oder Kinross Gold (WKN A0DM94) aus Kanada. Sie stehen quasi unter Zugzwang. Ihre Chance: Der Markt der Goldminen-Betreiber ist relativ groß und breit verteilt, es tummeln sich also viele kleine Unternehmen mit kleinen Abbaugebieten. Sie könnten nun ins Visier dieser mittelgroßen Firmen geraten und das Übernahme-Karussell und die Kurse weiter antreiben.
Die aktive Fonds-Lösung
Zu den größten und bekanntesten aktiv verwalteten Gold-Investmentfonds in Deutschland zählt der Stabilitas-Pacific Gold+Metals (WKN A0ML6U). Bereits seit der Auflage im Jahr 2007 ist Martin Siegel für das Portfolio verantwortlich. Er setzt vor allem auf Aktien von Unternehmen, die Grundstoffe entdecken, fördern oder verarbeiten. Der Schwerpunkt liegt derzeit eindeutig auf Gold, da entsprechende Aktien rund 73 % des aktuellen Portfolios ausmachen. Andere Rohstoffe wie Platin (11 %) und Silber (10 %) sind geringer gewichtet. Bei den Herkunftsländern gefallen Siegel vor allem kanadische und australische Papiere. Als sogenannte Key-Investments sind derzeit die Australier Evolution Mining (WKN A1JNWA) und Regis Resources (WKN A0B8RA) sowie die Südafrikaner Impala Platinum (WKN A0KFSB) und Sibanye Gold (WKN A1KBRZ) im Fonds enthalten.
Ein ETF auf den Benchmark-Index
Die kostengünstige Variante ist ein ETF von ComStage auf den NYSE Arca Gold Bugs Index (WKN ETF091). Der Basiswert, früher als AMEX Gold Bugs bezeichnet, ist der bekannteste Goldminen-Index der Welt. Das Barometer gilt als klassische Benchmark für die Branche und enthält die wichtigsten führenden Goldproduzenten und Gold fördernden Bergbauunternehmen. Aktuell sind 16 Einzelwerte enthalten. Die Richtung geben die beiden Schwergewichte Newmont Goldcorp und Barrick Gold vor. Der ETF ist bereits seit 2010 am Markt und schüttet seine Dividenden aus. Die jährlichen Kosten liegen bei 0,65 %.
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