Bagger in einer Goldmine
Bagger in einer Goldmine
© adrianad via Adobe Stock

Goldpreisentwicklung: Minenaktien profitieren vom Preisschub

Key Takeaways
  • Steigende Nachfrage der Zentralbanken stützt den Goldpreis.
  • Goldbarren, Goldmünzen und Gold-ETCs bieten große Sicherheit.
  • Zahlreiche Minenaktien stiegen deutlich stärker als der Goldpreis.

„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!“ So sprach Margarethe im größten deutschen Drama „Faust I“. Schon vor über 200 Jahren also stand das Edelmetall beim Dichterfürsten Goethe im Fokus. Und an der Liebe zum Gold hat sich bis heute wenig geändert. Denn was knapp ist, wird als wertvoll eingeschätzt. Seit der Freigabe des Goldpreises im Jahr 1971 hat sich der Preis für eine Feinunze von 35 US-Dollar auf nahezu 2.800 US-Dollar annähernd verachtzigfacht. Allein im Jahr 2024 legte der Preis des Edelmetalls um 27 % zu; mehr als der DAX und der von den Magnificent Seven getriebene S&P 500. Der Aufwärtstrend kann durchaus weitergehen. Ronald Stöferle, Goldexperte der Liechtensteiner Fondsgesellschaft Incrementum, erwartet für das laufende Jahr den Durchbruch durch die 3.000-Dollar-Grenze und zum Ende des Jahrzehnts einen Goldpreis von annähernd 5.000 Dollar pro Unze.

Zahlreiche Faktoren forcieren Goldnachfrage

Anders als klassische Verbrauchsrohstoffe ist Gold ein „Bestandsgut“. Derzeit liegt die Goldmenge bei rund 215.000 Tonnen, jedes Jahr kommen etwa 3.600 Tonnen hinzu. Die Nachfrage jedoch steigt stärker. „Entsprechend wird der Anstieg des Goldpreises durch langfristige Trends begünstigt“, meint Christian Subbe, Chief Investment Officer von HQ Trust. Da sind zum einen die relativ niedrigen Zinsen. Sie reduzieren die Opportunitätskosten bei der zinslosen Goldanlage. Die Nachfrage nach physischem Gold steigt zudem mit einem breiteren Wohlstand in den Emerging Markets, aktuell vor allem in Indien. Und: „Schließlich wird Gold vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Verschuldung zunehmend als Alternative zu Staatsanleihen gesehen“, erklärt Subbe. Das gilt vor allem in Ländern, die sich von den USA und dem US-Dollar angesichts der bewaffneten Konflikte und der unsicheren Weltlage unabhängiger machen wollen. „Denn die Verfügbarkeit von Staatsanleihen kann im Gegensatz zu Goldreserven jederzeit von der US-Regierung eingeschränkt werden“, erklärt der renommierte Kölner Vermögensverwalter Bert Flossbach.

Sicherheit mit Barren, Münzen und ETCs

Schon 2022 und 2023 hatten sich die Goldvorräte der Zentralbanken daher jeweils um mehr als 1.000 Tonnen erhöht. Dieser Trend hat sich 2024 fortgesetzt. Gold ist aber nicht nur für Zentralbanken ein Synonym für Sicherheit und Stabilität, sondern auch für vermögende Anleger. Denn das Jahr 2024 mit seiner parallelen positiven Entwicklung von Börsen und Goldpreis war eine Ausnahme. In der Regel entwickelt sich Gold anders als die Aktienmärkte: „Die geringe Korrelation des Goldpreises zum MSCI World von lediglich 11 % zeigt, dass Gold zur Portfoliodiversifikation gut geeignet ist“, erklärt Christian Subbe. Michael Reuss, Vorstand der HRK Lunis, empfiehlt deshalb „für ein gut diversifiziertes Depot eine Beimischung von 5 bis 10 % Gold“.

Am effektivsten wirkt der Versicherungsschutz beim Besitz von Goldbarren und Goldmünzen. Sie sind leicht zu transportieren und können auch in Krisenzeiten jederzeit zu Geld gemacht werden. Allerdings sind die Kaufneben- und Lagerkosten bei Barren und Münzen in kleinen Mengen prozentual so hoch, dass Anleger erheblich Rendite einbüßen. Weit geringer sind diese Nebenkosten bei börsengehandelten Gold-ETCs. Sie sind physisch hinterlegt und Anleger können sich ihr Gold auch aushändigen lassen. Damit sind Erträge wie bei Barren und Münzen nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Bekannt und kostengünstig sind Xetra-Gold und Euwax Gold II und der mit nachhaltigem Gold hinterlegte boerse.de-Gold ETC.

Minenaktien mit Hebelwirkung

Rund 1 % mehr Rendite als mit Gold selbst war in den vergangenen 50 Jahren mit Goldminenaktien zu holen, hat HQ Trust festgestellt. Wenn in den 1990er- und 2000er-Jahren der Goldpreis stieg, zogen die Notierungen von Goldminen überproportional an. Zwischenzeitlich war das wegen der enorm gestiegenen Förderkosten nicht so. Die haben sich zuletzt stabilisiert und so haben die Aktien ihren Hebel wiedergefunden. Der Goldpreis legte 2024 um rund 25 % zu, die besten Goldminenfonds aber um rund 50 % und einige kleinere Goldminenwerte haben sich sogar verdoppelt. Diese sogenannten Juniors wie etwa OceanaGold, Eldorado Gold oder Coeur Mining versprechen in guten Goldzeiten die stärksten Renditen, sind aber für Rückschläge sehr anfällig. Überproportional stiegen zuletzt auch die Aktienkurse von großen Goldminenbetreibern wie Barrick Gold, Agnico Eagle Mines oder Newmont. Weniger stark legten die Streaming- und Royalty-Unternehmen wie Franco-Nevada, Triple Flag Precious Metals oder Royal Gold zu. Sie gehören zu den Finanziers von Goldminen und erhalten dafür einen Anteil der zukünftigen Produktion oder der Einnahmen.

Investmentfonds und ETCs für die breite Streuung

Goldminenaktien gehören zu den volatilsten Werten an der Börse. Entsprechend sind sie für Privatanleger schwer einzuschätzen. Weniger schwankungsanfällig sind Investitionen in Fonds oder ETFs mit Goldminenwerten. Eine breite Abdeckung des Marktes ist mit ETFs möglich. Der iShares Gold Producers und der VanEck-Gold-Miners sind bei comdirect zu Top-Konditionen erhältlich. Die drei wichtigsten Portfolio-Positionen sind bei beiden ETFs die Mining-Größen Agnico Eagle Mines, Newmont und Barrick Gold. Der VanEck Junior Gold Miners ist ebenfalls bei comdirect erhältlich und konzentriert sich auf kleinere Goldminen. Die drei wichtigsten Positionen im Portfolio sind hier Alamos Gold, Pan American Silver und Harmony Gold.

Eine Alternative zu ETFs sind breit streuende Gold- und Edelmetallfonds. Zu den ältesten und volumenstärksten Fonds des Segments gehört der Blackrock World Gold Fund – A4. Er setzt vor allem auf die größeren Produzenten wie Agnico Eagle Mines, Kinross Gold und Barrick Gold. Der DWS Invest Gold and Precious Metals Equities hat neben den Minen auch die Streaminggröße Franco-Nevada unter den Top-Drei-Werten. Besonders stark entwickelten sich zuletzt Minenfonds, die auf Werte aus der zweiten Reihe setzten. So konnten der Nestor Gold Fonds B und der Konwave Gold Equity Fund – B USD ACC in den vergangenen fünf Jahren ihre Anteilswerte annähernd verdoppeln.

Aktien, Fonds, ETFs und ETCs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Als Schuldverschreibung besteht bei ETCs zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 03.02.2025; Quelle: comdirect.de

Portrait von Michael Reitz, Diplomvolkswirt und unabhängigem Finanzexperten
Portrait von Michael Reitz, Diplomvolkswirt und unabhängigem Finanzexperten
Autor
Michael Reitz
Der Diplom-Volkswirt beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem internationalen Börsengeschehen. Seine ersten schmerzhaften Erfahrungen hat er beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 gemacht.
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