Echtzeitkurse, Fundamentaldaten, Chartanalysen: Anlegern wird heute mit einer Vielzahl von Tools das Investieren leichter gemacht. Allerdings müssen sie Geduld und Eigeninitiative mitbringen, um davon zu profitieren.
Noch in den 1980er-Jahren waren Aktienkäufe für Privatanleger ein entschleunigtes Geschäft. Die Entscheidung für einen Kauf am Donnerstag fällten sie in der Regel auf der Basis des Schlusskurses vom Dienstag. Den hatten sie am Mittwochmorgen in der Tageszeitung gelesen. Im Laufe des Mittwochs gaben sie ihren Auftrag bei der Hausbank ab – telefonisch oder sogar persönlich. Die Hausbank leitete den Auftrag an den beauftragten Makler weiter. Der führte ihn dann am nächsten Tag zwischen 10.30 und 13.30 Uhr auf dem Parkett der altehrwürdigen Frankfurter Börse aus.
Zwei Tage zwischen Kursinformation und Kauf: Für Anleger von heute ist das unvorstellbar. Mit der Einführung des elektronischen Handels 1991 wurden zunächst die Börsenzeiten verlängert. Mitte der 90er-Jahre startete das World Wide Web durch, und die aufkommenden Online-Banken ermöglichten auch Privatanlegern die direkte Eingabe ihrer Aufträge. Heute muss niemand mehr die Kurse den Tageszeitungen entnehmen. Bei Direktbanken bekommen Privatanleger die Kurse in Echtzeit – wie die Profis in den Banken.
Breites Angebot für Anleger
Nicht nur bei der Kursversorgung hat sich der Börsenhandel demokratisiert. Anleger können heute von einer Vielzahl von Tools profitieren – in der Regel sind sie kostenlos. Das beginnt auf den Websites der Banken mit umfangreichen Nachrichtentickern, Markteinschätzungen, Kurs- und Performancelisten. Mit Vermögensrechnern können unterschiedliche Szenarien für die Vermögensentwicklung manuell oder automatisch simuliert werden. Für die Fondsanalyse stehen neben den wichtigsten Vergleichskennzahlen und Rankings zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung. Aktien wiederum können Anleger mit Instrumenten der fundamentalen und technischen Analyse prüfen. „Es ist ein riesiger Fortschritt, wie viele Tools Privatanlegern heute zur Verfügung stehen“, sagt Lutz Mathes, Technischer Analyst und Mitherausgeber der „Hoppenstedt-Charts“. „Man muss allerdings schon Geduld und etwas Eigeninitiative mitbringen, um in der Fülle der Angebote die richtigen Hilfsmittel zu finden und dann auch davon profitieren zu können.“
Überblick behalten
Die Menge an zugänglichen Informationen kann eben auch zum gegenteiligen Effekt führen: Dann sehen Anleger mitunter den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Erst recht, wenn auch noch die vielfältigen Tipps und Tricks aus den sozialen Medien in die Entscheidungen einfließen sollen. Wer angesichts der Vielzahl von Informationen kapituliert, wird anfälliger für Psychofallen und typische Anlagefehler. Erfahrene Trader fallen darauf selten herein. Aber gerade angehende Börsianer neigen bei ersten Erfolgen bisweilen zu Selbstüberschätzung. Sie handeln dann mitunter zu schnell und springen auf vermeintlich todsichere Tipps an – oder schauen in fallenden Märkten überhaupt nicht mehr ins eigene Depot.
„Wer nicht die Zeit hat oder keine Lust, ständig nach der Börse zu schauen, der sollte, statt zu traden, eher längerfristig ausgerichtete Investmentansätze bevorzugen und Branchen und Regionen in seinem Depot diversifizieren“, erklärt Lutz Mathes. Ein diversifiziertes Investieren auf rationaler Grundlage erleichtert eine digitale Vermögensverwaltung wie cominvest. cominvest ist ein sogenannter Robo-Advisor – eine Kombination aus Finanzmarktexperten mit langjähriger Erfahrung und der Effizienz einer Investment-Software, die auf der Basis von Daten Chancen und Risiken berechnet. cominvest legt das Geld der Kunden entsprechend einer Anlagestrategie an, die mithilfe eines Fragenkatalogs festgelegt wird. Es gibt fünf Anlagestrategien mit unterschiedlichen Chancen- und Risikoprofilen – von sehr defensiv („Ertrag“) bis sehr offensiv („Chance“). Diese Strategien spiegeln sich in Musterportfolios wider, die in regelmäßigen Abständen an die Entwicklungen am Markt angepasst werden.