- Fast die halbe Weltbevölkerung spielt zumindest gelegentlich.
- Der Umsatz der Games-Branche steht vor der 200-Milliarden-Dollar-Marke.
- Neben den Spieleanbietern profitieren Technologiekonzerne wie Microsoft und Nvidia.
100 Millionen Pageimpressions – an einem einzigen Tag. Der Trailer von „Grand Theft Auto VI“, der Neuauflage des rasanten Videospiels von Rockstar Games, knackte im Dezember 2023 alle Rekorde. Gleichzeitig gab der Release des Trailers dem Aktienkurs des Rockstar-Mutterkonzerns Take-Two Interactive einen Push von 10 %. Dabei wird GTA VI voraussichtlich erst im Jahr 2025 auf den Markt kommen. Aber die Vorschusslorbeeren sind groß. Und Spieleaktien, die zu den Gewinnern der Corona-Pandemie gehörten, sind nach einer Durststrecke im Jahr 2022 wieder im Fokus. Zunehmend wird online gespielt und es setzen sich Gratismodelle mit kostenlosen Basisinhalten durch (free to play). Die Anbieter verdienen jedoch gut an der Werbung und an den sogenannten „In-Game-Käufen“, mit denen die Spieler ihre Spielsituation kostenpflichtig verbessern können. „Das verstetigt die Umsätze der Unternehmen und stabilisiert den Cashflow“, erklärt Thomas Keller, Investmentstratege bei der Spiekermann & CO AG in Osnabrück.
Fast die halbe Weltbevölkerung spielt
Gaming ist nahezu überall. Etwa die Hälfte der Bundesbürger zockt gelegentlich oder häufig an Computer, Smartphone und Konsole. Weltweit spielten laut der führenden Gaming-Research-Firma Newzoofast 3,4 Milliarden Menschen zumindest gelegentlich – fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Zudem werden E-Sports zunehmend beliebter. Global schauen inzwischen mehr als eine halbe Milliarde Menschen anderen beim professionellen Spielen zu. Nach Einschätzung von Tom Wijman, Leading Analyst von Newzoo, soll der Umsatz des globalen Gaming-Marktes von 184 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf rund 206 Milliarden US-Dollar bis 2026 zulegen. Besonders großes Wachstum sieht Newzoo für Cloud-Gaming-Dienste. Wer in den Gaming-Sektor investieren will, kann zum einen unmittelbar auf die Spieleentwickler setzen oder auf Tech-Unternehmen, die auch im Bereich Gaming aktiv sind.
Electronic Arts: Erfolgreich mit Fußball- und Autospielen
Zu den wichtigsten Playern unter den reinen Gaming-Aktien gehört Electronic Arts. Das amerikanische Unternehmen wurde vor allem durch die Sportsimulationsspiele „FIFA“, „Madden NFL“, „Need4Speed“ bekannt. FIFA wurde zwar nach dem Auslaufen des Vertrages mit der Weltfußballorganisation zur neuen Saison in „EA Sports FC 24“ umbenannt. Trotz des Verlusts des bekannten Namens war EA mit dem Absatz des Spiels sehr zufrieden. Allein die mobile Version wurde in den ersten zehn Tagen rund 11,3 Millionen Mal heruntergeladen. Zudem hat EA mit den „Sims“, „Dragon Age“ und „Plants vs. Zombies“ zahlreiche weitere bekannte Spiele im Programm.Im Geschäftsjahr 2022/2023 (zum 31. März 2023) legte der Nettogewinn zwar nur um 2 % auf 802 Millionen US-Dollar. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (zum 30. September) aber stieg er um ein Drittel von 299 auf 399 Millionen US-Dollar. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 15 ist die Aktie im Vergleich zum amerikanischen Durchschnitts-KGV niedrig bewertet.
Take-Two Interactive: Gas geben
Die New Yorker Take-Two Interactive steht in erster Linie für “Grand Theft Auto”. Über 400 Millionen Spiele wurden davon seit der Erstauflage im Jahr 1997 verkauft. Die Vorschau auf GTA VI hat Take-Two neuen Schwung gegeben. Das Unternehmen konzipiert seine Spiele für Konsolen, PCs, Tablets und Smartphones. Zu den bekanntesten Games neben GTA gehören „NBA 2K23“ und das Wildwestspiel „Red Dead Redemption 2“. 2022 hat sich Take-Two für die Smartphone-Spiele mit Zynga verstärkt. Der Kaufpreis von 12,7 Milliarden Dollar soll sich durch den Trend zum mobilen Spielen amortisieren. Auch Take-Two ist trotz der sehr positiven Kursentwicklung seit dem Release des Trailers zu GTA VI mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 13 niedrig bewertet.
Microsoft: Verstärkung durch Activision
Gaming-Aktien sind stark vom Erfolg einiger weniger Spiele abhängig. Anleger, die die Risiken etwas verringern wollen, setzen deshalb häufig auf Unternehmen, bei denen das Spielegeschäft nur einen Teil des Umsatzes ausmacht. Schon früher gehörte Microsoft mit seiner Xbox-Konsole und dem „Minecraft“-Spiel zu den stärksten Playern am Spielmarkt. Noch stärker gilt das seit der Übernahme von Activision Blizzard. Anfang 2022 hatte Microsoft den Deal verkündet, im Oktober 2023 wurde er für 69 Milliarden US-Dollar umgesetzt und Activision Blizzard von der Börse genommen. Microsoft besitzt damit jetzt die Rechte an so erfolgreichen Spielen wie „Call of Duty“ und „World of Warcraft“ – ein zusätzlicher Schwung für das Unternehmen, das seit geraumer Zeit mit Apple um den Rang des teuersten Unternehmens der Welt kämpfen lässt.
Nvidia: Gaming-Spezialist profitiert von künstlicher Intelligenz
Wer spielen will, benötigt hochwertige Chips und Grafikkarten. Mit diesem Geschäft ist Nvidia groß geworden. Das Unternehmen aus Santa Clara erkannte früh das Potenzial von Videospielen als gigantisches Wachstumsfeld. Nvidia bietet mit der GeForce-Serie leistungsstarke Hardware für Gaming-Computer und Gaming-Laptops, Cloud-Services für internetbasiertes Gaming und Streaming-Lösungen. Immer noch erzielt Nvidia nahezu die Hälfte der Umsätze mit Produkten rund um das Gaming. Das Kursfeuerwerk der Aktie im Jahr 2023 beruhte aber auf der Bedeutung der Nvidia-Chips für die künstliche Intelligenz. Mit einem Börsenwert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar gehört Nvidia inzwischen zu den fünf teuersten Unternehmen der Welt.
Tencent: Spitzenreiter beim Umsatz
Der größte Umsatz mit Games wird seit einiger Zeit in China erzielt. Größter Profiteur ist das Internetunternehmen Tencent, das weltweit den höchsten Umsatz mit Games erzielt. Insbesondere im Bereich Mobile Games ist Tencent unter anderem mit „League of Legends“, „Call of Duty“ oder dem Remake von „Super Mario“ erfolgreich. Im Jahr 2022 lag der Umsatz mit Games bei knapp 30 Milliarden US-Dollar und stand für 31 % des Gesamtumsatzes des Konzerns, der zudem mit Messenger-Diensten wie WeChat und sozialen Netzwerken den chinesischen Markt prägt. Nach einem rasanten Aufschwung hat die Tencent-Aktie seit 2021 allerdings unter der allgemeinen Skepsis gegenüber China-Aktien gelitten.
Die Paketlösung: Gaming-ETFs
Wer als Anleger das Risiko breiter streuen will, kann via ETF auf die gesamte Branche setzen. Der Vaneck Vectors Video Gaming and eSports UCITS ETF ist bei comdirect als Top-Preis ETF im Sparplan ohne Ordergebühren erhältlich. Er enthält Unternehmen, die mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Produkten rund um Videospiele und E-Sports erzielen. Am höchsten gewichtet sind zurzeit neben den asiatischen Giganten Tencent und Nintendo die Chip- und Grafikkartenspezialisten von Advanced Micro Devices und Nvidia. Gerade diese beiden Aktien trugen zuletzt zur guten Performance des ETF bei. Auch der konkurrierende Global X Video Games & Esports ETF ist ein Top-Preis ETF. Er konzentriert sich auf Spieleentwickler und Spielvermarkter sowie Streaming-Dienste und Rechteinhaber von E-Sports-Ligen. Die am höchsten gewichteten Papiere sind aktuell AppLovin und NetEase.
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