- Bei Luxus, Gesundheit und Industrie ist Europa führend.
- Unternehmen sind dividendenstark und niedrig bewertet.
- 2024 könnte es Rückenwind für Europas Aktien geben.
Europa hat es schwerer als die USA: Auf der anderen Seite des Großen Teichs kurbelt Präsident Biden durch Investitionsprogramme wie den Inflation Reduction Act die Wirtschaft an. Mit dem Dollar als Leitwährung muss er sich dabei nur wenig um das Budgetdefizit und die stark steigenden Staatsschulden kümmern. In der Eurozone dagegen bleibt dieser Weg wegen der schwachen Bonität in vielen Staaten verwehrt. Sparen ist angesagt. Entsprechend taucht der alte Kontinent aktuell in die Rezession ab, während die US-Wirtschaft im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um fast 5 % wuchs. An den Aktienmärkten macht sich das jedoch kaum bemerkbar. Abgesehen von den Technologiewerten im NASDAQ haben sich die europäischen Aktien sogar besser entwickelt. Der Euro STOXX 50 hatte Ende Oktober auf Jahresfrist ein zweistelliges Plus, der Dow Jones dagegen trat nahezu auf der Stelle.
Starke europäische Branchen
So könnte es weitergehen: „Die europäischen Unternehmen sind sehr global ausgerichtet. Entscheidend für die Gewinn- und Aktienkursentwicklung ist daher in erster Linie der Zustand der Weltwirtschaft“, erklärt Matthias Born, Head of Investments bei der Berenberg Bank. Zwar kann Europa im Technologiesektor nicht mit den amerikanischen Weltmarktführern wie Apple, Alphabet, Microsoft oder Nvidia mithalten. Dafür ist der alte Kontinent aber in anderen Segmenten spitze. Frankreich führt den Luxusmarkt mit Hermès und LVMH an. Im Healthcare-Sektor hat sich die dänische Novo Nordisk zum teuersten Unternehmen im STOXX 50 entwickelt. Auch der Halbleitersektor mit dem holländischen Anlagenbauer ASML und der deutschen Infineon hängt die internationale Konkurrenz ab. Und traditionell gehört Europa bei Industriewerten zu den globalen Marktführern: „Das technologische Know-how und gut ausgebildete Fachkräfte sind ein wichtiger Standortvorteil“, sagt Born.
2024 könnte es Rückenwind für Europas Aktien geben
Aktuell hinkt Europa der globalen Konjunktur hinterher. Aber für einen positiveren Ausblick gibt es gute Gründe. So hat die EZB im Oktober auf eine mögliche elfte Leitzinserhöhung in Folge verzichtet. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, hält den vorläufigen Stopp der Zinserhöhungen für richtig: „Damit werden die Chancen einer einigermaßen sanften Landung der Euro-Wirtschaft gewahrt.“ Viele Ökonomen gehen davon aus, dass der Zinsgipfel erreicht ist, zumal die Inflation in der Eurozone im Oktober deutlich von 4,3 % auf 2,9 % gesunken ist. Das liegt nicht mehr weit von den Zielen der EZB entfernt. „Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB in der zweiten Jahreshälfte 2024 und damit vor der Fed wieder mit Zinssenkungen beginnt“, meint Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz.
Dividendenstark und niedrig bewertet
Zinssenkungen würden Unternehmen ebenso zugutekommen wie der zuletzt starke US-Dollar, der die Exporte der europäischen Industrie erleichtert. Entsprechend prognostizieren Analysten für das kommende Jahr bei den Euro-STOXX-50-Unternehmen ein Gewinnwachstum von durchschnittlich 6 %. Kredite dürften aber immer noch teuer sein. Deshalb erwartet Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank, nur unterdurchschnittliche Ausgaben für Investitionen: „Stattdessen könnte über Dividenden und Aktienrückkäufe mehr Geld an die Aktionäre zurückgeführt werden.“ Sollten sich die Aussichten auf steigende Ausschüttungen verfestigen, dürfte der Markt dies mit Kursgewinnen quittieren. Zudem sind die exportstarken europäischen Bluechips weiterhin um gut ein Drittel niedriger als die US-Börsen bewertet: „Wenn sich die Börsen nach unten ausgetobt und die zittrigen Hände Material abgegeben haben, entspannt sich die Marktstruktur wieder“, meint Robert Halver, Kapitalmarktstratege der Baader Bank. „Anleger sollten Kursrücksetzer frühzeitig für eine Aufstockung vor allem bei fundamental aussichtsreichen zyklischen Titeln nutzen.“
Small Caps mit Nachholpotenzial
Von sinkenden Zinsen sollten auch viele kleinere Unternehmen profitieren, die nicht in den großen Indizes vertreten sind. Im Small-Cap-Sektor ist Europa traditionell stark. Vor der Corona-Krise hatten sie sich über zwei Jahrzehnte deutlich besser entwickelt als die Large Caps. Seitdem hat sich der Trend umgekehrt. In Deutschland etwa blieben MDAX und SDAX hinter dem großen Bruder DAX zurück. Aktuell bietet die Korrektur nach Einschätzung von Matthias Born gute Einstiegschancen im Small- und Mid-Cap-Sektor: „Das Gewinnwachstum ist bei kleineren Unternehmen im Durchschnitt höher als bei den Großunternehmen.“ Auch Julia Scheufler, Fondsmanagerin beiJanus Henderson Investors, hälteuropäische Nebenwerte aktuell für unterbewertet: „Die Rezessionsängste sind unserer Meinung nach schon in den Preisen enthalten. Zudem korrelieren Nebenwerte stark mit den Einkaufsmanagerindizes. Und auch die sind sehr nahe an einem Tiefpunkt.“
Breit investieren per ETF oder Fonds
Anleger können mit Einzelwerten auf einen Aufschwung der europäischen Aktien setzen. Um das Risiko zu streuen, sind ETFs eine kostengünstige Alternative. In der Top‐Preis ETFs Aktion von comdirect mit den sechs Partnern Amundi, iShares, Franklin Templeton, Van Eck und Xtrackers sind zahlreiche ETFs mit Schwerpunkt Europa vertreten. Sie können ohne Ordergebühr im Sparplan gekauft werden. Auch unter den 25 qualitätsgeprüften Top‐Preis Fonds von comdirect, die ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan oder in der Einmalanlage ab 250 Euro erhältlich sind, finden Anleger zwei Fonds mit dem Schwerpunkt Europa. Der Comgest Growth Europe konzentriert sich schon seit der Auflage im Jahr 2000 auf europäische Qualitätswerte mit überdurchschnittlichen Wachstumschancen. Aktien aus Frankreich und der Schweiz sind zurzeit Anlageschwerpunkte. Der Nordea 1 European Stars Equity Fund – BP ist in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz besonders stark vertreten. Die am höchsten gewichteten Aktien sind Nestlé, Roche, Siemens und AstraZeneca. Zu den erfolgreichsten Small- und Mid-Cap-Fonds, die bei comdirect auch im Sparplan erhältlich sind, gehören der SQUAD GALLO Europa – R, der Janus Henderson Horizon Fund – Pan European Smaller Companies A1 und der SEB European Equity Small Caps – D.
Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 13.11.2023; Quelle: comdirect.de