- Der Absatz von Drogerie- und Kosmetikprodukten steigt stetig.
- Die Markenaktien der Branche stehen für stabiles Gewinnwachstum und Dividenden.
- Die französische L’Oréal führt den Weltmarkt an.
Bei Douglas riecht es traditionell gut. Nach dem Börsengang im Frühjahr rümpften Anleger jedoch erst einmal die Nase. Der Ausgabepreis von 26 Euro war zu üppig bemessen – der Kurs der Douglas-Aktie sackte unter 20 Euro ab. Douglas hat zwar in gut 20 europäischen Ländern ein ausgedehntes Filialnetz mit mehr als 1.850 Geschäften. Aber erst im Jahr 2023 schaffte es die Kette nach zwei Verlustjahren knapp in die schwarzen Zahlen. Stabiler als der Börsen-Newcomer Douglas zeigt sich dagegen seit Jahren die Konkurrenz. Denn Drogerie- und Kosmetikartikel werden immer benötigt. Entsprechend bleibt die Nachfrage nach Haut- und Haarpflegemitteln auch in Krisen nahezu konstant und die Kunden bleiben ihren Marken treu. Und aufgrund der stabilen Umsätze und Gewinne haben die etablierten Kosmetikaktien seit Jahrzehnten höhere Bewertungen als der Gesamtmarkt.
Wachstumsmarkt Kosmetik
Die Kosmetik- und Schönheitsindustrie ist eine Wachstumsbranche. „Der Beauty-Markt befindet sich in allen Bereichen in einem Aufwärtstrend. Er hat sich in Zeiten globaler Wirtschaftskrisen und eines turbulenten makroökonomischen Umfelds als sehr resilient erwiesen“, erklärt Achim Berg, globaler Leiter der Fashion-und-Luxury-Gruppe bei McKinsey. „Nach einer deutlichen Erholung von Covid-19 erwarten wir, dass die Branche von 430 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 580 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027 zulegen wird.“ Besonders dynamisch soll das Plus bei der Hautpflege ausfallen. Hier prophezeit McKinsey einen Anstieg von 190 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 260 Milliarden US-Dollar im Jahr 2027.
L’Oréal: Der Champion aus Paris
Die größte Kontinuität verspricht die französische L’Oréal. Seit über 20 Jahren kennt der Kurs des Pariser Konzerns im Wesentlichen nur eine Richtung – nach oben. Der größte Kosmetikkonzern der Welt ist mit über 40 Marken wie L’Oréal, Biotherm, Garnier, Lancôme oder Maybelline in rund 150 Ländern vertreten. L’Oréal deckt dabei alle Marktsegmente ab: beim Basiskonsum mit preiswerten Shampoos, in der gehobenen und Luxusklasse, vor allem aber auch bei den Profis in Kosmetiksalons und bei Coiffeuren. Eine besondere Stärke von L’Oréal ist die Präsenz auf allen wichtigen Märkten der Welt. So stammte ein großer Teil des Wachstums nach der Jahrtausendwende aus den Emerging Markets. Als nach der Covid-Krise das Wachstum vor allem in China nicht wieder ansprang, zog es in Europa und in den USA an. So stieg im ersten Halbjahr der Umsatz um 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit betrug der Umsatz ca. 22,1 Milliarden Euro. Bei der Olympiade in Paris könnte es einen kleinen Zusatzimpuls für den Absatz geben. Mit einem Börsenwert von gut 210 Milliarden Euro gehört L’Oréal zu den wichtigsten Aktien im Euro STOXX 50.
Amerikanische Größen: Procter & Gamble, Colgate und Estée Lauder
Procter & Gamble ist eine Ikone der amerikanischen Wirtschaft und des amerikanischen Aktienmarktes. Seit 1932 und damit mit Abstand am längsten von allen Mitgliedern gehört der Konsumgüterkonzern zum Dow Jones 30. Neben „Health Care“, „Home Care“ und „Tierfutter“ zählt „Beauty“ mit internationalen Marken wie Pantene, Head & Shoulders, Wella und Gillette zu den Säulen des Konzerns. Die Stabilität des Geschäftsmodells von Procter & Gamble zeigt sich auch an der Dividendenhistorie: Seit 68 Jahren steigert der Konzern jährlich die Ausschüttungen und gehört damit zu den Dividendenaristokraten. Colgate-Palmolive ist insbesondere bei der Zahnpflege weltweit führend. Im vergangenen Jahr stiegen zum Beispiel die Nettoumsätze um 8,5 % auf etwa 19,5 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn legte dank der Preiserhöhungen sogar um 29 % auf 2,3 Milliarden Dollar zu und soll im laufenden Jahr weiter gesteigert werden. Anders als Procter & Gamble und Colgate-Palmolive positioniert sich Estée Lauder mit Pflegeprodukten für Haut und Haare, Make-up und Parfümen als Luxus-Aktie. Der jüngste Wachstumskurs mit Übernahmen von Tom Ford und der kanadischen Deciem wurde allerdings an der Börse nicht belohnt, zumal der Gewinn von Estée Lauder von 2,8 Milliarden US Dollar im Geschäftsjahr 2021 auf rund eine Milliarde US Dollar im Jahr 2023 sank.
Deutsche Markenaktien: Beiersdorf und Henkel
Deutschland hat neben Douglas zwei Kosmetikkonzerne, die sogar im DAX vertreten sind: Beiersdorf und Henkel. Das bekannteste Produkt der Hamburger Beiersdorf ist Nivea. Daneben gehören zu Beiersdorf aber auch noch Labels wie 8×4 oder Labello und hochpreisige Marken wie La Prairie und Aquaphor. Diese werden in erster Linie in Apotheken, Drogerien oder Parfümerien verkauft und erzielen dort deutlich höhere Margen als die Standardprodukte. Im ersten Quartal 2024 bescherte die Kombination einer guten Nachfrage und Preiserhöhungen Beiersdorf einen kräftigen Schub. Der Umsatz stieg um 7,3 % gegenüber zum Vorjahresquartal auf ca. 2,6 Milliarden Euro. Das Konsumenten-Geschäft legte sogar um rund 10 % zu. In den vergangenen zwei Jahren gehörte Beiersdorf zu den erfolgreichsten Aktien im DAX.
Henkel ist zwar in erster Linie für seine Industrieprodukte und Waschmittel wie Persil bekannt, hat aber auch eine starke Haarpflegesparte. Dazu gehören so bekannte Namen wie Schauma und Taft und vor allem die Friseur-Marke Schwarzkopf. Im ersten Quartal trugen diese Haarpflegemittel zum starken organischen Umsatzzuwachs des Konzerns bei. Entsprechend erhöhte Henkel-Chef Carsten Knobel die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2024 deutlich. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll in diesem Jahr gegenüber 2023 um 15 bis 25 % steigen. Das Papier von Henkel erreichte zuletzt den höchsten Stand seit über zwei Jahren.
Breit investieren
Kosmetikaktien gehören zu den eher schwankungsarmen Werten. Anleger können über den Xtrackers MSCI World Consumer Staples UCITS ETF – 1C USD ACC international und den SPDR MSCI Europe Consumer Staples UCITS ETF – EUR ACC europäisch investieren. Der Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF – EUR ACC konzentriert sich mit Werten wie Hermès und LVMH stärker auf das hochpreisige Segment. Der aktiv gemanagte Fonds Fidelity Funds – Sustainable Consumer Brands Fund – A EUR lockt mit 75 % Discount auf den regulären Ausgabeaufschlag und hat unter den Top-Ten-Werten neben LVMH auch L’Oréal. Speziell auf Haut- und Körperpflegemittel können Anleger mit dem Vontobel-Zertifikat auf den Skincare & Cosmetics Index von Solactive setzen. Hier sind neben Beiersdorf, L’Oréal und Procter & Gamble auch die Duftstoff-Spezialisten Givaudan aus der Schweiz und die deutsche Symrise enthalten.
Aktien, Fonds, ETF und Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Bei Zertifikaten besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals eintreten. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 29.07.2024; Quelle: comdirect.de