Die Skyline von Frankfurt.
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© gandolf via Adobe Stock

Dividendenaktien: Rekordausschüttung im DAX

Key Takeaways
  • Dividendenaktien liefen zuletzt besser als Technologiewerte.
  • Die durchschnittliche Dividendenrendite im DAX liegt bei 3,4 %.
  • Automobilkonzerne schütten ihren Aktionären besonders viel aus.
  • Die Aussichten für dividendenstarke Aktien bleiben gut.

Das Jahr 2022 war für Anleger kein einfaches. Aktien und Rentenpapiere brachen wegen explodierender Inflationsraten, steigender Zinsen und strengerer Politik der Zentralbanken zweistellig ein. Dem operativen Geschäft vieler Unternehmen machte das jedoch wenig aus. Im Gegenteil: Zahlreiche Firmen insbesondere der sogenannten Old Economy konnten ihre Gewinne deutlich steigern. Darüber freuen sich in diesen Wochen Anleger, die auf Dividenden setzen. „Frühlingszeitzeit ist Dividendenzeit“, erklärt Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank. „In diesem Jahr schütten allein die 40 DAX-Unternehmen rund 52 Milliarden Euro aus – ein neuer Rekord.“

3,4 % durchschnittliche Dividendenrendite im DAX

„Rund die Hälfte der Gesamtrendite von Aktienanlagen kommt langfristig aus Dividenden. Deshalb haben dividendenstarke Aktien vor dem Technologiehype den Gesamtmarkt im Durchschnitt übertroffen“, erklärt Stephan Werner, Co-Manager des 20 Milliarden schweren DWS Top Dividende. Die Bedeutung der Ausschüttungen zeigt sich deutlich im DAX. „Die durchschnittliche Dividendenrendite im DAX liegt bei 3,4 % und damit annähernd im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre“, analysiert Andreas Hürkamp. 27 DAX-Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen im Vergleich zum Vorjahr. Nur wenige Mitglieder des Auswahlindex enttäuschen mit Ausschüttungen unter den ursprünglichen Erwartungen.

Die Top-Dividendenzahler in Deutschland

Dividendenaktien sind seit dem Vorjahr wieder gefragter als Technologiewerte. Der Grund dürfte in steigenden Zinsen und Inflationsraten liegen. In Phasen hoher Inflation von über 5 % entwickeln sich dividendenstarke Unternehmen nach einer Langzeitstudie von Goldman Sachs in der Regel besser als der breite Aktienmarkt. Besonders üppig werden Anleger in diesem Jahr von den Automobilkonzernen bedacht. Sie stehen für rund ein Drittel der gesamten Dividendenausschüttungen. Der Grund: Die Autobauer haben im vergangenen Jahr zwar weniger Autos verkauft, dank Preiserhöhungen aber neue Rekordgewinne erzielt. Entsprechend spendabel sind nach der Auswertung von Andreas Hürkamp BMW mit einer Dividendenrendite von 8,7 %, Mercedes-Benz mit 7,3 % und Volkswagen mit 7,1 %.

Üppige Dividendenrendite bieten auch traditionell ausschüttungsstarke DAX-Werte. Dazu gehört BASF, die die Dividende bei 3,40 Euro konstant hält und aufgrund der schwächeren Kursentwicklung auf eine Dividendenrendite von 7,3 % kommt. Versicherungsgigant Allianz steigert seine Ausschüttung um 60 Cent auf 11,40 Euro und erreicht 5,5 %. Dass die Rückversicherer Hannover Rück und Münchener Rück trotz steigender Ausschüttungen in diesem Jahr „nur“ auf Dividendenrenditen von rund 3,5 % kommen, liegt an ihren erfreulichen Kurssteigerungen in den vergangenen 12 Monaten. Daran sollte sich kein Anleger stören.

Außer der Höhe zählt auch die Dividendenkonstanz

Hohe Dividendenrenditen können aber durch Kursverluste entstehen. Beispiel Vonovia: Die Rendite des Immobilienunternehmens aus dem DAX liegt mit rund 5 % höher als im Vorjahr. Für Anleger ist das aber absolut kein Grund zur Freude. Die Dividende je Aktie beträgt statt 1,66 Euro nur noch 0,85 Euro. Gleichzeitig ist die Aktie um zwei Drittel eingebrochen. „Allein die hohen Dividendenrenditen machen keine gute Dividendenaktie aus“, erklärt DWS-Fondsmanager Stephan Werner. „Daneben suchen wir nach einer attraktiven Bewertung, einer angemessenen Ausschüttungsquote und einer hohen Kontinuität der Ausschüttungen.“

Dividendenfavoriten kommen aus verschiedenen Branchen

Erfolgreiche Dividendenfonds enthalten meist vor allem zwei Komponenten: zum einen Unternehmen aus sehr kontinuierlich wachsenden Branchen. Dazu gehören Konsum- und Pharmawerte. Die Dividendenrenditen sind hier nicht spektakulär, steigen aber wie bei der Schweizer Nestlé oder den amerikanischen Johnson & Johnson und Eli Lilly mit schöner Regelmäßigkeit. Zum anderen lockt das volatilere Rohstoff- und Energiegeschäft mit noch höheren Dividenden. Die Unternehmen aus diesen Sektoren haben im vergangenen Jahr glänzende Geschäfte gemacht und beeindrucken wie Shell oder Chevron mit hohen Kurszuwächsen im Jahr 2022 und Dividendenrenditen über 4 %. Zu Stephan Werners Favoriten gehören insbesondere Rohstoffwerte, die in den 2010er-Jahren konsolidiert haben und oft komplett schuldenfrei sind. Der australische Bergbaukonzern BHP etwa schüttete im vergangenen inklusive einer Sonderdividende rund 20 Milliarden Euro an seine Aktionäre aus.

Dividenden-ETFs deutlich verbessert

Die Dividende wird zur Hauptversammlung (HV) an die Eigentümer der Aktien ausgezahlt. Fast alle deutschen und europäischen Unternehmen halten ihre Hauptversammlungen im April oder Mai ab. Dividendenjäger decken sich rechtzeitig vor der HV mit den Aktien ein. Bequemer als die Einzeltitelauswahl ist aber der Griff zu breit gestreuten Ansätzen. Lange waren ETF-Indexfonds dafür weniger geeignet als aktiv gemanagte Fonds. Denn die ETFs wählten mechanisch nach Dividendenrendite aus und hatten deshalb Klumpenrisiken in performanceschwachen Finanz- oder Energiewerten. Inzwischen sind die ETF-Strategien oft ausgefeilter. Dividendenhistorie und angemessene Ausschüttungsquoten werden zunehmend berücksichtigt. So konnten die passiven Fonds zuletzt oft mit aktiven Varianten konkurrieren. Bei comdirect sind einige Dividenden-ETFs als Top-Preis ETFs im Sparplan ohne Ordergebühr erhältlich. Dazu gehört der Franklin Global Dividend UCITS ETF – USD DIS ETF für den globalen Markt. Mit dem Xtrackers MSCI World ESG Screened UCITS ETF 1D – 1D USD DIS steht auch eine Variante für nachhaltig ausgerichtete Investoren zur Wahl. Die traditionell besonders dividendenstarken europäischen Unternehmen bildet der Amundi Index Solution MSCI Europe High Dividend Factor UCITS ETF ab. Mit dem VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF – EUR DIS können Anleger einfach in Aktien mit überdurchschnittlichen Dividenden aus Emerging Markets investieren.

Dividendenfonds mit langer Historie

Dividendenfonds schlugen im vergangenen Jahr die meisten anderen aktiv gemanagten Aktienfonds deutlich. Der DWS Top Dividende etwa schloss das Jahr mit einer schwarzen Null ab, während Fonds und Indizes meist zweistellig abgaben. Angesichts der hohen Zinsen und der konjunkturellen Belastung bleiben die Aussichten tendenziell gut. Mit langfristig stabilen aktiv gemanagten Dividendenfonds können Anleger daran teilhaben. Für das dividendenstarke Europa gehört der First Private Euro Dividenden Staufer zu den etablierten Produkten, im asiatischen Markt hält der Fidelity Funds – Asia Pacific Dividend Fund – A Top-Noten bei den Rating-Agenturen. Größere Freiheiten in der Anlage haben die global investierenden Dividendenfonds. Fondsklassiker mit mindestens 4 von 5 Sternen in der Morningstar-Wertung sind zum Beispiel der UBS Lux Global High Dividend Sustainable und der Fidelity Funds Global Dividend Fund A. Der JPMorgan Investment Funds-Global Dividend Fund – A EUR DIS hält aktuell mit 5 Morningstar-Sternen die Bestnote und ist bei comdirect als Top-Preis Fonds verfügbar. Bei der Einmalanlage und im Fonds-Sparplan fällt kein Ausgabeaufschlag an.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 19.04.2023; Quelle: comdirect.de

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