- Mit Discount-Zertifikaten können Anleger ihr Risiko reduzieren.
- Gewinne sind auch bei stagnierenden Kursen möglich.
- Deep Discounter können als Alternative zum Tagesgeld genutzt werden.
ETF-Anleger dürften in den vergangenen Monaten nur wenig zu klagen gehabt haben. So konnten DAX und Euro STOXX 50 im ersten Halbjahr jeweils um über 8,5 % zulegen und beim „Weltindex“ MSCI World betrugen die Gewinne sogar 10,8 % (Stand 30.06.2024). Noch besser lief es beim amerikanischen S&P 500, der ohne Berücksichtigung gezahlter Dividenden seit Anfang Januar sogar mit 14,6 % im Plus liegt. Alle genannten Indizes haben damit zum Halbjahr schon höhere Erträge erwirtschaftet, als es historisch betrachtet für das Gesamtjahr zu erwarten wäre. Insgesamt hält der positive Börsentrend nun schon seit über eineinhalb Jahren an.
Kein Trend hält ewig
In den vergangenen Tagen hat sich die Stimmung allerdings deutlich eingetrübt. Waren die Märkte schon zuvor nur noch von wenigen Highflyern getragen worden – was historisch betrachtet stets gefährlich ist – hat es nun auf breiter Front gescheppert. Hinzu kommt, dass wir uns mitten in den traditionell schwächeren Sommermonaten August und September befinden und die Nervosität an den Aktienmärkten massiv gestiegen ist. „Zumindest für vorsichtigere Aktienanleger, die eine schnelle Erholung für eher unwahrscheinlich halten, könnte der Einbau einer gewissen ‚Sicherheitsreserve‘ deshalb eine Überlegung wert sein“, sagt Nikolaus Barth, Derivatespezialist bei der UniCredit Bank. Möglich ist dies z. B. durch den Austausch einzelner Aktien- oder EFT-Positionen durch Discount-Zertifikate auf denselben Basiswert. Auf diese Weise lässt sich das Risiko reduzieren und Anleger können gleichzeitig von steigenden und sogar stagnierenden Kursen profitieren.
Gewinnen auch bei stagnierenden und leicht fallenden Kursen
Discount-Zertifikate werden grundsätzlich mit einem gewissen Preisabschlag zu ihrem Basiswert gehandelt. Sie gewähren also einen Einstiegsrabatt. Dieser fällt umso höher aus, je weiter der maximale Auszahlungsbetrag (Cap) unter dem aktuellen Preis des Basiswertes liegt. So ist ein Discounter auf den DAX mit Bewertungstag 20.12.2024 und Cap auf Höhe des aktuellen Indexniveaus von 17.200 Punkten bei einem Bezugsverhältnis von 0,01 (100 Discount-Zertifikate repräsentieren einen DAX) derzeit beispielsweise für 162,21 Euro (WKN HD1NDM) zu haben. Notiert der DAX Ende des Jahres auf oder über dem aktuellen Stand, erfolgt eine Rückzahlung zu 172 Euro. Ein Wertanstieg von 6 % bzw. eine aufs Jahr umgerechnete Rendite von 16,1 % sind in diesem Fall also vorgesehen.
Mehr kann es aufgrund der Rückzahlungsbegrenzung für das Discount-Zertifikat allerdings keinesfalls werden. In die Verlustzone geraten Anleger, wenn der DAX bei Fälligkeit des Zertifikats unter 16.221 Zählern notiert. Dies wäre bei einem Rückgang von 981 Punkten bzw. 5,8 % der Fall. Unabhängig vom konkreten Indexstand würden die Verluste aufgrund des niedrigeren Kaufpreises des Discount-Zertifikats in jedem Fall um 5,8 % geringer als bei einem Direktinvestment in einen DAX-ETF ausfallen.
Höhere Schwankungen, höhere Seitwärtsrenditen
Risikofreudige Anleger können sich auch auf einen volatileren Index beziehen, etwa auf den Technologieindex NASDAQ 100. Entsprechende Discount-Zertifikate mit Cap auf Höhe des aktuellen Indexwerts bringen es hier bis zum Jahresende bei etwas höherem Risiko auf Seitwärtsrenditen von 23 % p. a. (WKN VM612E). In die Verlustzone geraten Anleger bei einem Rückgang des NASDAQ 100 um 8,4 %. Bei der Ermittlung der Kennzahlen ist auch das Wechselkursverhältnis EUR/USD zu berücksichtigen. Die vordergründig attraktiveren Kennzahlen ergeben sich aus der höheren Volatilität des US-Technologieindex im Vergleich zum DAX. Dadurch erhöht sich allerdings auch das Risiko, deutlich in die Verlustzone zu geraten.
Deep Discounts zum Geldparken
Auch Anleger, die ihr Geld einfach nur parken wollen, können auf Zertifikate zurückgreifen – auf sogenannte Deep Discounts. Dabei handelt es sich um Discount-Zertifikate, bei denen der Cap sehr weit unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes liegt. Bei einem entsprechenden Papier der BNP Paribas (WKN PD729X) darf der DAX bis Ende des Jahres beispielsweise noch um über 50 % fallen, bevor Besitzer des Zertifikats in den roten Bereich rutschen. Gleichzeitig bietet das Paper eine aufs Jahr umgerechnete Seitwärtsrendite von 4,3%.
Discount-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei Discount-Zertifikaten besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 05.08.2024; Quelle: comdirect.de