Deutsche Post Fahrräder
Deutsche Post Fahrräder
© Karl-Friedrich Hohl via GettyImages / iStockphoto

Deutsche Post: Rekordergebnis im Jahr 2021

Die Deutsche Post steigert Umsatz und Gewinn deutlich. Allerdings nimmt der langjährige Konzernchef bald Abschied.

Die Deutsche Post gehört zu den weltweit größten Logistik-Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2021 stiegen die Umsätze und vor allem der Gewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Aufgrund der Gewinnsteigerungen ist die Aktie aktuell niedriger bewertet als in der Vergangenheit. Bei den Analysten ist die Deutsche Post hoch angesehen. Allerdings geht der langjährige Konzern-Chef Frank Appel bald von Bord. Das Post & Paketgeschäft in Deutschland entwickelt sich deutlich schwächer als der Gesamtkonzern. Die ohnehin vorsichtige Prognose für 2022 steht unter Vorbehalt der Kriegsentwicklung in der Ukraine. Schließlich gehörte die Aktie der Deutschen Post zu den Pandemie-Gewinnern und ist entsprechend rückschlaggefährdet.  

Pro Deutsche Post (WKN 555200)

  • Starke Marktstellung: Die Deutsche Post AG gehört mit den Konzernmarken Deutsche Post und DHL zu den weltweit führenden Post- und Logistikdienstleistern im Brief-, Express- und Paketgeschäft. Umsatz- und Gewinntreiber ist vor allem das Paketgeschäft, das vom wachsenden Trend zum Onlinehandel profitiert.
  • Umsatz- und Gewinnwachstum: Die Deutsche Post ist auf der Überholspur. Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2020 um 22,5 % auf 81,7 Milliarden Euro. Zugleich war der Wachstumskurs äußerst profitabel. Das operative Ergebnis verbesserte sich sogar um 65 % auf den neuen Rekordwert von 8,0 Milliarden Euro.
  • Günstige Bewertung: Auf der Basis der aktuellen Ergebnisprognosen ist die Deutsche Post mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 10 bewertet. Damit liegt die KGV-Bewertung unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre und auch unter dem Durchschnitts-KGV im DAX. Die Dividende wird um ein Drittel auf 1,80 Euro pro Aktie angehoben, die Dividendenrendite liegt bei respektablen 4,1 %.
  • Optimistische Experten: Die Aktie der Deutschen Post ist bei den Analysten beliebt. Von 16 Experten empfehlen zurzeit 14 die Aktie zum Kauf, zwei stufen die Deutsche Post auf „Halten“, kein einziger empfiehlt den Verkauf: Der comdirect Analystenscore liegt damit mit hervorragenden 87 % in der Spitzengruppe des DAX.

Contra Deutsche Post (WKN 555200)

  • Konzernchef geht von Bord: Kontinuität zahlt sich aus – Vorstandschef Frank Appel trat 2008 an und baute das Unternehmen erfolgreich um. Für den Mai 2023 ist allerdings sein Abschied angekündigt. Obwohl der designierte Nachfolger Tobias Meyer bereits seit 2013 bei der Deutschen Post tätig ist, wird Appels Tatkraft fehlen.
  • Post & Paket Deutschland schwächer: Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland entwickelte sich auch im Geschäftsjahr 2021 schwächer als der Gesamtkonzern. Der Umsatz stieg um 6 % auf knapp 17,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legt zwar um 9,7 % zu. Er blieb aber um Längen hinter den anderen Sparten mit ihren teilweise dreistelligen Gewinnzuwächsen.
  • Unsichere Prognose: Für 2022 erwartet der Konzern einen konstanten operativen Gewinn von 8,0 Milliarden Euro. Dabei geht die Deutsche Post von einem geringeren Wachstum der globalen Logistikaktivitäten und weiterhin teuren Transportkapazitäten aus. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in der Prognose allerdings noch nicht enthalten, Abwärtsrevisionen daher durchaus möglich
  • Druck auf Pandemie-Gewinner: Die Deutsche Post gehörte an der Börse zu den Profiteuren der Corona-Virus-Pandemie. Nach dem Einbruch im Frühjahr 2020 zog der Kurs nahezu unaufhaltsam an. Zwar ist die Bewertung der Aktie weiterhin nicht hoch. Dennoch ist sie in den vergangenen Wochen im Zuge des Krieges in der Ukraine ähnlich wie Technologiewerte unter Druck gekommen.

Über die Deutsche Post

Die Deutsche Post AG ging 1995 neben der Deutschen Telekom und der Postbank aus der Deutschen Bundespost hervor. 1999 begann die Privatisierung. Beim Börsengang im November 2000 platzierten der Bund und die Kreditanstalt für Wiederaufbau rund 29 % des Kapitals der Deutschen Post. Seit dem IPO wurden die Anteile des Bundes und der KfW an der Deutschen Post schrittweise weiter reduziert. Gleichzeitig wuchs die Deutsche Post seit ihrer Privatisierung durch zahlreiche Unternehmenskäufe wie DHL, Danzas und Exel zu einem großen internationalen Logistikkonzern. Heute gliedert sich die Deutsche Post in die Unternehmensbereiche Post & Paket Deutschland, DHL eCommerce Solutions, Express, Fracht und Supply Chain. Mit rund 550.000 Mitarbeitern weltweit, von denen knapp 200.000 in Deutschland arbeiten, gehört die Deutsche Post zu den größten deutschen Arbeitgebern.

Das kontinuierliche Wachstum des Konzerns wurde in den vergangenen 30 Jahren unter nur zwei Vorstandschefs erzielt. Von 1990 bis 2008 leitete Klaus Zumwinkel den Konzern und führte ihn auch an die Börse. Er trat 2008 aufgrund von Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung zurück. Ihm folgte Frank Appel, der im Laufe der Jahre den Konzern mehrmals umstrukturierte. Frank Appel soll im Mai 2023 vom bisherigen Post-&-Paket-Deutschland-Chef Tobias Meyer abgelöst werden und in den Aufsichtsrat wechseln.

Unmittelbar nach dem Börsengang stieg die Deutsche Post im Jahr 2000 in den deutschen Auswahlindex DAX 30 auf. Seitdem punktet sie bei den Anlegern vor allem mit stetigen und üppigen Dividendenausschüttungen. Aufgrund der über die Jahre konstant hohen Dividendenrendite ist die Aktie bereits seit einem Jahrzehnt im Auswahlindex DivDAX der Deutschen Börse vertreten. 2013 zog das Unternehmen dann auch in den Euro STOXX 50 ein. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 55 Milliarden Euro gehört die Deutsche Post zu den größeren Werten im DAX 40.

Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – eine Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Der comdirect Analystenscore berechnet sich aus der Gesamtzahl der Analysten, die diese Aktie bewerten. Die negativen Einschätzungen (Verkaufen) werden von den positiven (Kaufen) subtrahiert und das Ergebnis durch die Gesamtzahl aller Einschätzungen (Kaufen, Halten, Verkaufen) dividiert. Diese Zahl wird mit 100 multipliziert, um den Prozentwert darzustellen. Stand: 30.03.2022; Quelle: comdirect.de

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