- Über 35 Jahre hat der DAX rund 8 % Rendite pro Jahr erzielt.
- Industrielle Weltmarktführer dominieren den deutschen Aktienmarkt.
- Technologiewerte sind im DAX nur mager vertreten.
- Die Aussichten für langfristiges Wachstum bleiben gut.
1.163 Punkte standen am 1. Juli 1988 auf der Anzeigetafel an der Frankfurter Börse. An diesem 1. Juli vor 35 Jahren wurde zum ersten Mal der Deutsche Aktienindex (DAX) berechnet. Als Basis wurde der 1. Januar mit 1.000 Punkten angenommen. 16 % Rendite wie in seinem ersten Halbjahr hat der DAX seitdem nicht allzu häufig erzielt. Dennoch: Trotz zwischenzeitlich größerer Schwankungen hätte sich die Investition in den 35 Jahren sehr gelohnt. Am 14. Juni 2023 stellte der DAX mit 16.335 Punkten einen neuen Rekord auf: „Wer seit Anfang 1988 in den DAX investiert hat, hat aus einem Investment von 10.000 Euro bis heute rund 160.000 Euro gemacht“, erklärt Dr. Christine Bortenlänger Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts (DAI). „Das entspricht einer Rendite von durchschnittlich rund 8 % pro Jahr. Sparbücher und andere festverzinsliche Anlagen können da nicht mithalten.“ Je länger Aktionäre ihre Papiere halten, umso wahrscheinlicher sind positive Renditen. Das zeigt das DAX-Renditedreieck des DAI eindrücklich.
Aussichten bleiben gut
Der Wert des DAX für den Börsenplatz Deutschland ist nach Einschätzung von Volker Schilling, Vorstand der Greiff Capital Management AG, weiterhin hoch: „Als international bekannter und anerkannter Index repräsentiert er die Stärke der deutschen Wirtschaft und steht damit für die hohe Qualität deutscher Produkte und Dienstleistungen made in Germany.“ In den vergangenen 35 Jahren hat es zwar einige Änderungen gegeben. Einige der Gründungsmitglieder wie Deutsche Babcock und Karstadt mussten Insolvenz anmelden, andere haben fusioniert wie die Dresdner Bank und Commerzbank und aus dem DAX wurde mit MDAX, SDAX und TecDAX eine DAX-Familie. Die größte Änderung gab es im September 2021 in Reaktion auf das Wirecard-Debakel. Damals wurde der DAX von 30 auf 40 Mitglieder aufgestockt und die Zugangsvoraussetzungen wurden verschärft. Gleichwohl gibt es viele Konstanten: Zahlreiche Gründungsmitglieder wie Siemens, Allianz und BASF oder die Automobilbauer prägen damals wie heute den Index.
Industrielle Weltmarktführer im DAX
„Der DAX ist ein guter Querschnitt der deutschen Wirtschaft und spiegelt auch ohne hohen Anteil an Technologietiteln ihre Innovationskraft wider“, erklärt der Kölner Fondsmanager und Vermögensverwalter Winfried Walter. „Zudem sind auch in den kleineren Schwesterindizes MDAX und SDAX zahlreiche Hidden Champions als Weltmarktführer in ihren Nischen vertreten.“ Allerdings zeigt die Zusammensetzung des wichtigsten deutschen Börsenbarometers auch, woran es in der deutschen Wirtschaft mangelt, bemerkt der Münchner Vermögensverwalter Michael Reuss von Reuss, Huber und Kollegen: „Außer SAP und Infineon sucht man Technologiewerte vergeblich“. Das wirkt sich nach einem Jahrzehnt, in dem Technologieaktien an der Börse besonders gefragt waren, aus: Der iPhone-Konzern Apple allein ist an der Börse weit höher bewertet als die 40 DAX-Unternehmen zusammen.
Starke Rückversicherer und mögliche Wende bei Bayer
Ohne eine Beimischung internationaler Werte kommt man daher als Anleger im Jahr 2023 nicht aus. Aber als Basis finden Private und Vermögensverwalter im DAX stabile und exportorientierte Dividendenwerte. Michael Reuss und Winfried Walter sind vor allem von den Rückversicherungen angetan. Hier gehören Münchener Rück und Hannover Rück zu den Weltmarktführern: „Rückversicherungen können ihre Preise schnell anpassen, weil sie für die Erstversicherer unabkömmlich sind“, erklärt Michael Reuss: „Entsprechend stabil sind die Gewinne und Ausschüttungen. Die Münchener Rück etwa hat ihre Dividenden seit über 50 Jahren nicht mehr reduziert.“
Antizyklisch erscheint ihm auch die Bayer-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund sieben interessant, zumal er eine baldige Lösung bei den Glyphosat-Klagen erwartet: „Dafür wurden Rückstellungen gebildet und in den Kerngeschäften Healthcare und Agribusiness läuft das operative Geschäft gut.“ Für die langfristige Anlage sieht Reuss neben Infineon jüngere DAX-Zugänge wie den Chemikalienhändler Brenntag und den Turbinenhersteller MTU als stabile Investments. Volker Schilling favorisiert neben SAP aktuell die Versorger E.ON und RWE: „Sie haben durch den Krieg Russlands und die Energiekrise besonders gelitten, setzen aber zu deutlichen Erholungen an.“
Hoffnung für die Automobilwirtschaft
Rund ein Drittel der Dividenden und der Marktkapitalisierung des DAX macht die Automobilwirtschaft aus. Insbesondere die Premiumhersteller Mercedes-Benz, Porsche und BMW erzielten zuletzt Rekordmargen und -gewinne. Dennoch blieben die Kurse hinter den Erwartungen zurück. Grund ist die Herausforderung Elektromobilität. Tesla und chinesische Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren einen Vorsprung erarbeitet. Winfried Walter traut den deutschen Marktführern eine Aufholjagd zu: „Volkswagen ist bereits die Umstrukturierung angegangen und die E-Autos der Premiumhersteller sind trotz hoher Preise gefragt“, erklärt der Vermögensverwalter. „Die Autobauer könnten bei einer erfolgreichen Elektro-Wende künftig wieder deutlich höher bewertet werden.“ Auch der DAX als Ganzes ist nach Meinung von Volker Schilling im Vergleich zu anderen internationalen Indizes niedrig bewertet: „Bei einer globalen Erholung könnten deutsche Aktien entsprechend auch in den kommenden fünf Jahren um 6 bis 10 % pro Jahr zulegen“, erklärt der Vermögensverwalter.
DAX-Investments per ETF und Fonds
In den DAX können Anleger nicht nur über Einzelwerte investieren. Mit ETFs geht es ganz preiswert. Unter den 200 Top-Preis ETFs, die comdirect zusammen mit den sechs Partnern Amundi, Franklin Templeton, iShares, Global X, VanEck und Xtrackers anbietet, können Anleger in den DAX, aber auch in andere Mitglieder der DAX-Familie investieren. Der iShares DAX ESG spiegelt den DAX-Index wider und reduziert gleichzeitig seine Kohlenstoffintensität um mindestens 30 %. Der DivDAX versammelt die 15 dividendenstärksten Aktien des DAX. Die ETFs auf die Nebenwerteindizes MDAX oder SDAX haben zuletzt schwächer als der große Bruder DAX abgeschnitten. Über lange Zeiträume waren sie aber überlegen. Für die Top-Preis ETFs müssen Kunden im Sparplan ab 25 Euro kein Orderentgelt bezahlen. Bei Einmalanlagen fällt bei Käufen ab 1.000 Euro am Börsenplatz Tradegate nur ein pauschales Orderentgelt von 3,90 Euro an.
Eine Alternative sind Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland. Sie können neben den 40 Unternehmen aus dem Auswahlindex auch kleinere Werte beimischen. Der 1950 aufgelegte Fondak – A ist der älteste deutsche Aktienfonds und hat rund zwei Milliarden Euro Anlagevolumen. Zu den traditionsreichsten Aktienfonds Deutschland mit mindestens vier Sternen im Morningstar-Rating gehören der HSBC German Equity – AC und der UBAM Dr.Ehrhardt German Equity. Einen stärkeren Fokus auf Nebenwerte hat der DWS Concept Platow. Der DWS Aktien Strategie Deutschland schließlich ist bei comdirect als Top-Preis Fonds erhältlich. Hier gibt es 100 % Discount auf den regulären Ausgabeaufschlag in der Einmalanlage ab 250 Euro und im Sparplan ab 25 Euro monatlich.
Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Als Schuldverschreibung besteht bei Basket-Zertifikaten zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 28.06.2023; Quelle: comdirect.de