AXA: Neu aufgestellt
AXA: Neu aufgestellt
koufax73 via Getty Images

AXA: Üppige Dividenden

Der Versicherungskonzern hat in den ersten neun Monaten höhere Umsätze erzielt. Die Juli-Flut dürfte aber den Gewinn schmälern.

Der französische AXA-Konzern gehört zu den größten Versicherern weltweit. In den ersten neun Monaten 2021 stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr an. Das Unternehmen zahlt hohe Dividenden und ist attraktiv bewertet. Bei den Analysten gehört die Aktie zu den beliebtesten im Euro STOXX 50. Ohne negative Währungseinflüsse wäre das Konzernergebnis allerdings noch positiver ausgefallen. Die Autoversicherungen entwickelten sich schwach. In der Schadensparte drohen aufgrund der zunehmenden Naturkatastrophen zusätzliche Belastungen. Die anhaltende Niedrigzinsphase macht es zudem schwierig, ältere Garantieverzinsungen zu erwirtschaften.

Pro AXA (WKN 855705)

  • Breite internationale Aufstellung: AXA gehört zu den größten Versicherungen und Finanzdienstleistern der westlichen Welt. Die Franzosen bieten in den USA, Europa und Asien Personen- und Lebensversicherungen, Schaden- und Unfallversicherungen an. Dazu kommen Vermögensverwaltung, Bank- und Immobiliendienstleistungen.
  • Umsätze steigen wieder: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 steigerte AXA den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 4 % auf 76 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren dabei vor allem individuelle Sparprodukte im Heimatmarkt Frankreich sowie die Sparte Asset Management.
  • Attraktive Bewertung: AXA gehört zu den dividendenstärksten Aktien im französischen CAC 40 und im Euro STOXX 50. Für das vergangene Jahr zahlte AXA 1,43 Euro aus. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei 5,9 %. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2021 von rund 9 ist der Versicherungskonzern im Vergleich zur europäischen Konkurrenz niedrig bewertet.
  • Optimistische Experten: AXA ist bei den Analysten weiterhin beliebt. Sieben von zehn Empfehlungen lauten zurzeit „Kaufen“, drei Experten sehen die Aktie als „Halte-Position“. Kein einziger hat die Aktie derzeit auf „Verkauf“ gesetzt. Der comdirect Analystenscore liegt bei überzeugenden 70 %.

Contra AXA (WKN 855705)

  • Währungsrelationen mit negativem Einfluss: Die Entwicklung des Euro machte dem AXA-Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 zu schaffen. Ohne Währungseinflüsse wäre der Umsatz um 7 % statt um 4 % höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum.
  • Schwäche bei den Autoversicherungen: Im Sachversicherungsgeschäft mit Privatpersonen entwickelten sich die Autopolicen in den ersten neun Monaten mit einem Minus von 2 % zum Vorjahreszeitraum nur unterdurchschnittlich. Verantwortlich dafür waren vor allem regulatorische Änderungen in China.
  • Flut wird Geld kosten: Noch stehen die exakten Kosten der Flutkatastrophe vom Juli nicht fest, die Deutschland, Belgien und andere europäische Länder getroffen hat. AXA rechnet mit rund 400 Millionen Euro unvorhergesehenen Extrakosten im Bereich der Schadensversicherung. Das wird sich auf das Gesamtjahresergebnis negativ auswirken.
  • Langfristige Auswirkungen der Niedrigzinsphase: Auch AXA macht der anhaltende Niedrigzins Probleme. Renten- und Kapitallebenspolicen aus der Zeit vor der Jahrtausendwende müssen weiter mit einer Verzinsung von bis zu 4 % bedient werden. Solche Renditen sind mit bonitätsstarken Anleihen nicht zu erwirtschaften.

Über AXA

Die AXA-Gruppe ist einer der größten internationalen Versicherungskonzerne und Vermögensmanager der Welt. Die Unternehmenswurzeln gehen bis in das Jahr 1816 zurück. Damals wurde die Mutuelle de l’Assurance contre l’Incendie als Feuerversicherung gegründet. 1978 erwarb das Unternehmen die Compagnie Parisienne de Garantie und 1982 die Drouot Group in Frankreich. Unter der Führung des langjährigen Vorsitzenden Claude Bébéar benannte sich das Unternehmen 1985 in AXA um.

Nach der Konsolidierung in Frankreich expandierte Bébéar und setzte auf Internationalisierung. 1997 übernahm AXA die 1839 in Köln gegründete Colonia-Versicherungsgruppe. 2006 kaufte AXA die schweizerische Winterthur von der Credit Suisse und erwarb damit auch die deutsche Tochter DBV. Im Jahr 2018 schließlich schloss AXA die Übernahme des amerikanischen Wettbewerbers XL Group ab. Damit erhöhte sich die Präsenz auf dem US-Markt deutlich und AXA stieg gleichzeitig zum Weltmarktführer für Schadensversicherungen im Industriesektor auf. Durch die komplette Übernahme von AXA Tianping baute AXA auch die Marktposition in China aus.

International ist AXA inzwischen auf allen fünf Kontinenten in 64 Ländern vertreten und hat mehr als 100 Millionen Kunden im Personen- und Unternehmensgeschäft. Die Schwerpunkte liegen in Westeuropa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Bei rund 120.000 Mitarbeitern erwirtschaftete AXA selbst im von der Pandemie geprägten Krisenjahr 2020 einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Euro. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 57 Milliarden Euro gehört AXA zu den Eckpfeilern im französischen CAC 40 und ist außerdem im Euro STOXX 50 vertreten. Rund zwei Drittel der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Aktien unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Der comdirect Analystenscore berechnet sich aus der Gesamtzahl der Analysten, die diese Aktie bewerten. Die negativen Einschätzungen (Verkaufen) werden von den positiven (Kaufen) subtrahiert und das Ergebnis durch die Gesamtzahl aller Einschätzungen (Kaufen, Halten, Verkaufen) dividiert. Diese Zahl wird mit 100 multipliziert, um den Prozentwert darzustellen. Stand: 10.11.2021; Quelle: comdirect.de

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