Automatisiertes Fahren: Chancen für Anleger
Automatisiertes Fahren: Chancen für Anleger
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Autonomes Fahren: Chancen für Anleger

Die Automobilhersteller befinden sich im Umbruch. Zahlreiche Zulieferer aus der Digitalwelt beleben die gesamte Autobranche.

Das ESP verhindert das Schleudern des Autos, der Parksensor piepst zunehmend heftiger bei sich nähernder Hauswand und Kollisionswarnsysteme haben den Gegenverkehr „im Auge“: All diese Features sind heute schon Standard bei modernen Pkw, Lkw oder Bussen. Nahezu jeder neu vom Band rollende Wagen verfügt über eingebaute Navigationssysteme und Bordcomputer: So können Stauassistenten teilautomatisierte Funktionen ausführen, also anfahren und beschleunigen beim Folgen des Vorderfahrzeugs. Diese Beispiele sind erst der Anfang der technologischen Revolution des Autofahrens – das autonome Fahren rückt näher. Laut einer Studie im Auftrag des Instituts für Mobilitätsforschung (ifmo) wird der Anteil autonomer Fahrzeuge in Deutschland bis 2035 auf 42 % steigen. Profiteure sind zahlreiche Unternehmen, die nur zum Teil zu den traditionellen Automobilzulieferern gehören.

Das Autofahren von morgen

Die Entwicklung zum autonomen Fahren ist in den USA schon weiter. So befördert der Fahrdienstleister Lyft mit 30 selbstfahrenden Taxis Fahrgäste in Las Vegas zwischen den verschiedenen Casinos hin und her. Ein Fahrer ist zwar noch an Bord, aber er greift nur im Notfall ein. Die Technik stammt von der britischen Aptiv (WKN A1JPLB), die zu den weltgrößten Automobilzulieferern gehört. Das Unternehmen entwickelt Lösungen für Sicherheit und Vernetzung, aber auch für automatisiertes Fahren. Aptiv trägt nach der Aufspaltung von Delphi Automotive erst seit Dezember 2017 diesen Namen. Die jetzige Delphi Technologies (WKN A2H7YZ) fokussiert sich hingegen auf Software-Lösungen im Motorenbereich und die E-Mobilität.

China ist auch schon am Start

Auch die Chinesen haben längst die Entwicklung des autonomen Fahrens auf dem Radar. So kooperieren der Suchmaschinenbetreiber Baidu und der deutsche Daimler-Konzern, um autonomes Fahren und digitale Dienste zusammenzuführen. Baidu (WKN A0F5DE) entwickelte bereits eine offene Plattform, die verschiedene Interessenten nutzen können. So fahren beispielsweise Testwagen von Mercedes auf dafür freigegebenen Strecken durch Peking. In dieser Kooperation liefert mit Valeo (WKN A2ALDB) ein französischer Experte wichtige Komponenten für das integrierte Fahren zu.

Zu den Branchenriesen gehört auch das deutsche Unternehmen Continental (WKN 543900). Die Hannoveraner haben der Entwicklung inzwischen gar mit einer Umstellung der Konzernstruktur Rechnung getragen. So wurde aus dem einstigen Reifenhersteller nun eine Holding, die mit den drei Säulen Continental Rubber, Continental Automotive und Powertrain am Markt agiert. Infineon (WKN 623100) wiederum ist schon jetzt einer der wichtigsten Chip-Zulieferer der Automobilindustrie und forscht intensiv an neuen Produkten, die vor allem Lösungen für die automobile Elektronik im Fahrzeug liefern.

27 Experten in einem Korb

Der Indexanbieter Solactive hat in seinem „Auto der Zukunft“-Index 27 Werte vereint. „Sie gehören alle zu den führenden Entwicklern von Teilprodukten für unsere zukünftigen Fortbewegungsmittel“, erklärt Rinol Hasaj, Zertifikate-Experte bei der Deutschen Bank. Die Deutsche Bank hat den Index via Endlos-Zertifikat (WKN DS8AUT) handelbar gemacht. Die Zusammensetzung des Aktienkorbs, der keine klassischen Autobauer enthält, ist fix; die Gewichtung wird aber einmal jährlich wieder auf die gleiche Basis zurückgesetzt: „Mit der jährlichen Gleichgewichtung können wir die Gefahr eines Klumpenrisikos deutlich minimieren. Zugleich nehmen wir bei gut gelaufenen Werten quasi Gewinne mit“, erklärt Hasaj. Die Nettodividenden rechnet die Deutsche Bank bei dem Endlos-Zertifikat an. Im Gegenzug fällt ein jährliches Managemententgelt von 0,75 % an.

Aktien und Partizipations-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei Partizipations-Zertifikaten besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar. Stand: 12.12.2018, Quelle: comdirect.de

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