- ASEAN fördert die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Region.
- Die Märkte punkten mit starkem Wachstum und einer technologiebegeisterten Bevölkerung.
- Banken und Plattformunternehmen stehen im Fokus der Anlegenden.
Alter schützt vor Wachstum nicht. Schon im Jahre 1967 wurde in Südostasien die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) gegründet; nur 16 Jahre nach der EGKS, der Vorläuferorganisation der Europäischen Union. Aber während in Europa das Wirtschaftswachstum zuletzt an der Nulllinie dümpelte, legten die 10 ASEAN-Staaten Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam allein im Jahr 2024 ein BIP-Plus von durchschnittlich knapp 5 % vor. Im Jahr 2025 könnte die 5-%-Grenze sogar überschritten werden. Für die prosperierende Wirtschaft gibt es einige Gründe, meint Steffen Gruschka, Fondsmanager des Emerging Market Digital Leaders – R EUR DIS: „Die ASEAN-Länder profitieren von einer jungen, technologiebegeisterten Bevölkerung, dynamischem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum und ihrer Nähe zu China.“
ASEAN fördert vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Region. In der Finanzmetropole Singapur sind die meisten Unternehmen an der Börse angesiedelt. Das operative Geschäft jedoch machen sie oft in den Nachbarländern, allen voran in den bevölkerungsreichen Nationen Indonesien, Thailand und Malaysia. Zwar sind auch die ASEAN-Staaten ins Zollvisier von Donald Trump geraten, aber deutlich weniger als der große Nachbar China. Entsprechend verlagern Unternehmen aus dem Reich der Mitte ihre Produktion teilweise nach Vietnam oder Malaysia. So könnten die ASEAN-Staaten ihre Rolle in den globalen Lieferketten ausbauen. „Analysten erwarten, dass die Gewinne von börsennotierten Unternehmen in asiatischen Schwellenländern in den kommenden 12 Monaten um 12 % wachsen werden – deutlich schneller als in China mit plus 8,4 %“, erklärt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.
Erfolgreiche Banken dominieren die Indizes
In den vergangenen Jahren sind die ehemals starken Immobilienwerte nach dem Ende des Baubooms und durch die Zinssteigerungen seit 2022 unter Druck geraten. Und die umsatzstärksten Unternehmen der Region sind als Rohstoffhändler entweder in staatlicher Hand oder werden an der Börse wenig geschätzt. Allerdings gaben das Wirtschaftswachstum und Produktionsverlagerungen aus China den Aktienkursen zuletzt wieder Auftrieb. Besonders stark bereits entwickelte sich der Finanzsektor. Die DBS Group aus Singapur etwa bietet eine breite Palette von Bankdienstleistungen für Verbraucher, kleine und mittelständische Unternehmen, Firmenkunden und institutionelle Kunden. Sie ist mit rund 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Singapur, anderen ASEAN-Staaten, Hongkong und China präsent. In den vergangenen Jahren legten die Gewinne und der Aktienkurs deutlich zu. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 2025 von rund 11 und einer Dividendenrendite von knapp 7 % ist die Aktie attraktiv bewertet. Das gilt mit einem KGV unter 10 und einer Dividendenrendite von 6,5 % auch für die United Overseas Bank (UOB). Neben dem Geschäft am Hauptsitz Singapur ist die UOB mit Tochterbanken vor allem in China, Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam präsent. Insgesamt verfügt die Bankengruppe über ein globales Netzwerk von mehr als 470 Filialen und Niederlassungen in 19 Märkten. Auch in Malaysia (Public Bank Berhad) und in Indonesien (Bank Central Asia) dominieren an der Börse Finanzwerte. Sie sind aber in Europa – anders als DBS und UOB – kaum handelbar.
Plattformen nach westlichem Vorbild gefragt
Besonders gefragt ist in der ASEAN-Region Informationstechnologie. Rund 700 Millionen Menschen leben in dem Wirtschaftsraum. Die vornehmlich junge Bevölkerung hat großes Interesse an moderner Technologie und entsprechenden Plattformen. Diese Plattformen ähneln denen in der westlichen Welt – und die Gewinner zählen auch an den Börsen zu den Rising Stars. So weist das Geschäftsmodell von Sea Limited ADR Parallelen zu Amazon auf. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur hat 3 Standbeine: E-Commerce (Shopee), Gaming (Garena) und digitale Finanzdienstleistungen (SeaMoney). Besonders stabil ist der E-Commerce, Shopee ist der Marktführer in Südostasien und Taiwan. Von 2019 bis 2024 hat Sea Limited den Umsatz binnen 5 Jahren auf 16,8 Millionen Dollar nahezu verzwanzigfacht. „Wichtiger aber ist, dass Limited den Spagat zwischen Wachstum und Kostenkontrolle geschafft hat“, erklärt Steffen Gruschka. 2023 schaffte das Unternehmen erstmals den Sprung in die schwarzen Zahlen und bestätigte diesen Erfolg auch im Vorjahr. Nach dem Hype zum Beginn des Jahrzehnts und einem darauffolgenden Kurseinbruch hat sich die Aktie von Sea seit dem Jahreswechsel 2023/2024 annähernd vervierfacht. Die Nummer 2 unter den ASEAN-Plattformunternehmen ist Grab Holdings – die ASEAN-Variante von Uber. Mit Grab-Express als Taxi, Grab-Food als Essenlieferanten und Grab-Pay als Zahlungsdienstleister deckt das Unternehmen eine breite Palette ab. Der Stammsitz befindet sich wie bei Sea Limited in Singapur, das operative Geschäft spielt sich in 8 Ländern und vor allem im bevölkerungsreichen Indonesien ab.
ETFs und Fonds mit ASEAN-Werten
Einzelwerte aus den ASEAN-Staaten werden an deutschen Börsen nur vereinzelt in ausreichendem Maße gehandelt. Anlegerinnen und Anleger können allerdings mit Länder-ETFs und aktiv gemanagten Fonds auf die chinesischen Nachbarmärkte setzen. Mit dem Xtrackers MSCI Malaysia UCITS ETF – 1C USD ACC, dem HSBC MSCI Indonesia UCITS ETF – USD DIS und dem Xtrackers FTSE Vietnam Swap UCITS ETF – 1C USD werden wichtige Einzelmärkte abgedeckt. Singapur hat mit seinem am stärksten an das internationale Geschäft angeschlossenen Markt über die vergangenen ein, 3 und 5 Jahre am besten abgeschnitten. Mit dem Xtrackers MSCI Singapore UCITS ETF – 1C USD ACC können Anlegerinnen und Anleger davon profitieren.
ETFs auf die Gesamtregion ASEAN werden nicht angeboten. Eine breite Streuung ist über aktiv gemanagte Fonds möglich. Der Invesco ASEAN Equity Fund – A USD DIS von Fondsmanager Wei Liang setzt mit mehr als 50 % des Portfolios auf Finanzwerte. Der Fidelity Funds – ASEAN Fund – A USD DIS hat ebenso wie der Barings ASEAN Frontiers Fund – A EUR DIS neben Finanzdienstleistern auch den Informations- und Telekomsektor hoch gewichtet. Im JPMorgan Funds – ASEAN Equity Fund – A EUR sind auch Immobilien und Industriewerte recht stark vertreten. Alle Fonds können grundsätzlich aus allen Ländern der ASEAN-Region wählen, haben aber aktuell das größte Ländergewicht in Singapur.
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