Hochhäuser aus der Froschperspektive
Hochhäuser aus der Froschperspektive
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Anleihen: Aussichten deutlich verbessert

Key Takeaways
  • Experten rechnen mit einer Leitzinspause ab Sommer.
  • Anleihen mit Restlaufzeiten bis zu fünf Jahren sind interessant.
  • 25 Top-Preis-Fonds setzen auf Anleihen.

2022 war in für die meisten Anleger ein Jahr zum Vergessen. Fast alle großen Aktienindizes schlossen tief im Minus. Noch schlimmer aber erwischte es Besitzer von Anleihen. Denn hier gilt die Regel: Neben der Bonität der Emittenten und der Laufzeit der Anleihen bestimmt vor allem die Zinsentwicklung den Markt. Das heißt: Bei steigenden Zinsen sinken die Kurse bereits notierter Anleihen. Und so stürzte der extrem steile Zinsanstieg im Jahr 2022 die Kurse der meist sehr niedrig verzinsten Anleihen und entsprechender Anleiheindizes in die Tiefe. Der U.S. 10 Year Treasury Total Return Index fiel um fast 15 % – die schlechteste Performance seit 1788. Auch im sonst eigentlich so sicheren Hafen „Bundesanleihen“ gingen Anleger baden. Der Euro Bund-Future, wichtiger Indikator für langfristige Bundesanleihen, fiel um 22 %. Damit war die Bilanz sogar noch schlechter als im DAX.

Aussichten für Anleihen deutlich verbessert

An diesen Verlusten ist nichts mehr auszurichten. Aber nach den Leitzinserhöhungen der EZB liegen jetzt die Zinsen und die Kupons neuer Anleihen deutlich höher als noch vor Jahresfrist. Die Perspektiven für das laufende Jahr sind dementsprechend erfreulich: „Wir erwarten ein gutes Jahr für Aktien und sogar ein sehr gutes für festverzinsliche Wertpapiere“, erklärt der Münchner Vermögensverwalter Michael Reuss. „Denn bei den aktuellen Kupons werden Anleihen wieder für institutionelle Anleger interessant, die auf regelmäßige Ausschüttungen setzen.“ Zudem hält er die Inflationsängste für übertrieben und der Zinshöhepunkt sei bald erreicht. Daniel Hartmann, Chefvolkswirt beim Asset Manager Bantleon, erwartet die Zinswende sogar schon in der ersten Jahreshälfte: „Aufgrund unserer vorlaufenden Indikatoren sehen wir eine globale Rezession als wahrscheinlichstes Szenario für das laufende Jahr. Daher rechnen wir unverändert mit einer Leitzinspause im Frühjahr und geldpolitischen Lockerungen im zweiten Halbjahr 2023.“

Bei Bundesanleihen gibt es wieder Zinsen

Bei Anleihen, auch Inhaberschuldverschreibungen oder festverzinsliche Wertpapiere genannt, gibt es verschiedene Segmente. Die sicherste Variante sind seit jeher Staatsanleihen. Ausfallrisiken müssen Investoren zumindest bei Papieren von stabilen Staaten der westlichen Welt kaum befürchten. Zwar liegen die Renditen zurzeit mit 3,8 % für zehnjährige amerikanische Anleihen und 2,4 % für zehnjährige Bundesanleihen deutlich unter den aktuellen Inflationsraten. Aber der Inflationstrend zeigt inzwischen wieder nach unten. Zum Jahresende 2023 sehen einige Analysten für Europa die Geldentwertung sogar wieder in der Nähe des 2-%-Ziels der Europäischen Zentralbank. Dann lägen selbst die Kupons und Renditen von Bundesanleihen wieder im schwarzen Bereich.

Attraktivere Renditen bieten Unternehmensanleihen

Höhere Renditen als bonitätsstarke Staatsanleihen bieten Unternehmensanleihen (Corporate Bonds). Die Risikoprämie (Spread) ist zurzeit relativ hoch: „Wenn man sich die Entwicklung der Spreads in den vergangenen Jahren anschaut, dann sind Unternehmensanleihen im Vergleich zu Staatsanleihen sehr attraktiv“, sagt Michael Lesnik, Co-Head der Abteilung Asset Allocation & Fixed Income bei Metzler Asset Management. Da für lange Laufzeiten aktuell kaum mehr Zinsen bezahlt werden als für mittlere Laufzeiten, sind vor allem die Papiere mit Restlaufzeiten zwischen drei und fünf Jahren interessant.

Intensiv gehandelt wurden zuletzt etwa Corporate Bonds von DAX-Unternehmen wie BMW (WKN A19BGR) oder der Deutschen Telekom (WKN A191CV). Ihre Renditen liegen bei Laufzeiten von ein bis drei Jahren bei knapp 3 %. Mit rund 4 % bei Laufzeiten von etwa fünf Jahren können Anleger bei Unternehmensanleihen von VW (WKN A2LQ6L) oder Fresenius Medical Care (WKN A30VPB) rechnen. Noch deutlich höhere Renditen sind mit High-Yield-Anleihen von Unternehmen mit schwächerem Rating möglich. Allerdings müssen Anleger hier angesichts der schwachen Wirtschaftsentwicklung 2023 mit vermehrten Zahlungsausfällen rechnen. Michael Reuss sieht „auch bei Spezialanleihen von ‚Fallen Angels‘ oder bei Hybrid-Anleihen sehr gute Ertragschancen“.

Anleihen per ETFs und Fonds

Gerade diese Spezialpapiere sind aber kaum für normale Privatanleger handelbar. Denn zum einen haben sie mitunter hohe Mindestanlagesummen von 50.000 Euro oder mehr. Zum anderen reagieren ihre Kurse stark auf Unternehmensnachrichten und Bonitätsveränderungen. Wer nicht auf relativ sichere einzelne Corporate Bonds mit Investmentgrade-Rating oder eine Buy-and-hold-Strategie mit Bundesanleihen setzen möchte, kann auch zu gemanagten Lösungen greifen. Eine einfache Anlagemöglichkeit sind ETFs oder aktiv gemanagte Anleihefonds. Unter den 200 Top‐Preis ETFs der sechs comdirect Partner Amundi, iShares, Franklin Templeton, Van Eck, Global X und Xtrackers finden sich zahlreiche Anleihen-ETFs auf europäische und internationale Indizes. Sie können für 3,90 Euro je Kauf in der Einmalanlage und sogar ganz ohne Orderentgelt im Sparplan gekauft werden.

Aktiv gemanagt werden die 25 qualitätsgeprüften Top‐Preis-Fonds von comdirect, die ohne Ausgabeaufschlag im Sparplan oder in der Einmalanlage erhältlich sind. Mit den Top-Preis Fonds können Anleger zum Beispiel gezielt regional oder global investieren. Der KEPLER Europa Rentenfonds (WKN 921826) und der Lloyd Fonds – ASSETS Defensive Opportunities R (WKN A1JGBT) fokussieren sich auf die europäischen Märkte und haben nach dem schwarzen Jahr 2022 Aufholpotenzial. Der Carmignac Portfolio Global Bond – A (WKN A1J2R9) und der Allianz GIF – Allianz Global Opportunistic Bond – A (WKN A14VS9) können von allen internationalen Möglichkeiten profitieren. Der Aberdeen Standard SICAV I – Frontier Markets Bond Fund – A (WKN A1W5Y8) legt seinen Schwerpunkt auf die Emerging Markets und der ODDO BHF Sustainable Credit Opportunities – DR (WKN A2N4NW) setzt voll und ganz auf nachhaltige Anleihen.

Anleihen, Rentenfonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 22.02.2023; Quelle: comdirect.de

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