Alternativen zum MSCI-World – Viele Menschen passieren eine Straße in Japan.
Alternativen zum MSCI-World – Viele Menschen passieren eine Straße in Japan.
© eyetronic via Adobe Stock

Alternativen zum MSCI World: Risiken mindern mit weniger US-Aktien

Key Takeaways
  • Der MSCI World Index hat durch hohen US- und Technologieanteil starke Schwankungsrisiken.
  • Mit alternativen ETF-Konstruktionen lässt sich die Volatilität deutlich mindern.
  • Anlegerinnen und Anleger können ihre regionale Mischung auch selbst gestalten.

Donald Trump hat das Leben für Anlegerinnen und Anleger schwieriger gemacht. Denn in den vergangenen 10 Jahren hatten sie einer einfachen Regel folgen können: Sparpläne oder Einmalinvestitionen in den MSCI World Index hängten fast alle anderen Strategien ab – mochten diese auch noch so ausgeklügelt sein. Das starke Gewicht der boomenden Technologieaktien um Apple, Microsoft und Nvidia sorgte für Performance, die Kombination USA und Technologie schien unschlagbar. Mit dem Antritt von Donald Trump und spätestens mit seiner erratischen Zollpolitik hat sich das geändert. US-Indizes und der MSCI World Index blieben weit hinter anderen Märkten wie dem Euro STOXX oder dem DAX zurück. Diese Tendenz könnte sich noch einige Zeit fortsetzen: „Qualitätsaktien zu attraktiven Preisen haben weiterhin ein attraktiveres Rendite/Risiko-Verhältnis als hoch bewertete Technologiewerte“, sagt Winfried Walter, Vorstand der Kölner Vermögensverwaltung Schneider, Walter & Kollegen. „Mehr Ausgewogenheit bei Branchen, Regionen und Währungen sorgt zudem für mehr Stabilität.“

Mehr Ausgewogenheit können Anlegende mit verschiedenen Strategien umsetzen. Denn in der Tat kann der MSCI-Index trotz seiner mehr als 1.400 Werte kaum den Anspruch an eine balancierte Anlagestrategie erfüllen. US-amerikanische Aktien machen mehr als 2/3 des Index aus. Und die Top Ten des Index sind nahezu ausnahmslos hoch bewertete Technologiewerte, allen voran die Magnificent Seven rund um Nvidia, Apple und Microsoft, Tesla, Meta, Alphabet und Amazon. Kein Wunder, dass Anlegerinnen und Anleger nach Alternativen schauen, um ihre Investitionen breiter zu streuen. Dafür gibt es neben globalen Aktienfonds mit geringerem US-Anteil zunehmend Lösungen auf preisgünstiger ETF-Basis.

Komplettverzicht auf US-Werte ist möglich

Die radikale Lösung ist der Komplettverzicht auf US-Werte. Er kann über einen ETF auf den MSCI World Index ex USA realisiert werden. Bei comdirect ist zum Beispiel der Xtrackers MSCI World ex USA UCITS ETF – 1C USD ACC als 0-Euro-ETF1 erhältlich. In diesem Index sind Unternehmen aus 22 Industrieländern vertreten – aber eben ohne die USA. Während alle anderen Länder im bekannten MSCI World Index wegen der Dominanz der US-Werte nur mit einstelligen %-Zahlen vertreten sind, kommen sie hier deutlich größer heraus. Am stärksten ist das Gewicht von Japan mit rund 20 %. An zweiter und dritter Stelle rangieren Aktien aus Großbritannien und Kanada. Danach folgen nahezu gleichauf Frankreich, die Schweiz und Deutschland, die jeweils annähernd 10 % des Portfolios ausmachen.

Obwohl der Index nur gut 800 Einzeltitel enthält, ist die Diversifikation besser als im MSCI World Index. Unternehmen aus den Sektoren Finanzen, Industrie und Gesundheit dominieren. Der Anteil der IT-Titel macht nicht einmal 10 % aus (im MSCI World Index sind es mehr als 25 %). Zu den Top-Aktien gehören die deutsche Software-Schmiede SAP, der Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé, der dänische Diabetes-Spezialist Novo Nordisk, der niederländische Maschinenbauer ASML oder die japanische Toyota. Anders als im etablierten Index macht kein Unternehmen mehr als 1,5 % des Gesamtportfolios aus. Über die vergangenen 10 Jahre war der MSCI ex USA dem MSCI unterlegen, seit Jahresbeginn hat der Index um rund 10 %-Punkte besser abgeschnitten als der etablierte Vergleichsindex.

Gleichgewichtung mindert die Risiken

Eine weniger radikale Möglichkeit zur Reduzierung der US-Abhängigkeit ist der Griff zum Invesco MSCI World Equal Weight UCITS ETF – USD ACC. Dieser Index enthält genau dieselben Unternehmen wie der MSCI World. Aber er ist eben nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet, sondern jede der rund 1.400 Aktien hat mit rund 0,07 % den gleichen Indexanteil. Die Indexpositionen werden in jedem Quartal neu gewichtet, deshalb sind die zwischenzeitlichen Abweichungen gering. Auch in diesem Konzept haben US-Aktien mit rund 40 % des Portfolios das größte Gewicht. Das erscheint aber angesichts der Bedeutung des US-Marktes gerechtfertigt. Der größte Vorteil: Die Klumpenrisiken im Technologiebereich existieren im gleichgewichteten Index nicht und die Schwankungen fallen geringer aus.

ETFs von Profis mit breiter Abdeckung

Zunehmend populärer sind in den vergangenen Jahren ETF-Mischfonds mit starkem Aktienanteil geworden. Der vom Finanzmathematiker Andreas Beck konzipierte GlobalPortfolioOne (R) und der ARERO – Der Weltfonds – LC EUR des emeritierten Mannheimer Professors Martin Weber gehören konstant zu den meistgefragten Produkten im comdirect Umsatzranking. Sie enthalten deutlich weniger US-Anteil im Aktienbereich und mischen in geringem Maße Rentenpapiere und beim ARERO auch Rohstoffe zu.Ein ähnliches Konzept, allerdings ganz auf Aktien beschränkt, verfolgt der Münchner Vermögensverwalter Gerd Kommer. Mit seinem L&G Gerd Kommer Multifactor Equity UCITS ETF – USD ACC will er mit verschiedenen Strategieansätzen wie Value, Momentum oder Small Caps und Schwellenländeranlagen den MSCI World Index bei geringeren Schwankungen langfristig übertreffen. Der ETF bildet nahezu 4.000 Einzelpositionen ab und ist zu knapp 50 % in den USA investiert.

Portfolio mit Regionen-ETFs

Auch in Eigenregie können Anlegerinnen und Anleger die Dominanz des US-Marktes abmildern. Dafür bieten sich etwa Kombinationen aus ETFs auf verschiedene Länder und Regionen an. Ein ETF auf den breiten S&P 500, einer auf den STOXX 600 und einer auf den japanischen Topix decken den größten Teil der entwickelten Industrienationen ab. Wer diese Kombination mit einem MSCI-Emerging-Markets-ETF abmischt, hat die Weltmärkte abgedeckt. Das Mischungsverhältnis können Anlegerinnen und Anleger selbst bestimmen. Wer trotz Trump die USA langfristig vorne sieht, wählt zum Beispiel 55 % S&P und jeweils 15 % in den anderen Regionen. Auch eine Gleichgewichtung mit jeweils 25 % ist möglich.

Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 02.06.2025; Quelle: comdirect.de

1 0-Euro-ETFs: Diese ETFs kannst du bis zum 31.12.2027 ohne Orderentgelt, zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten bei uns kaufen und besparen.

Sparplanausführung: 0 € Orderentgelt 
Einmalkauf: 0 € Orderentgelt (ab 1.000 € Ordervolumen je Kauf über den Börsenplatz Tradegate)

Wofür gilt die Aktion nicht
Das börsenplatzabhängige Entgelt sowie gegebenenfalls anfallende Zuschläge für Orders per Telefon, Fax oder Brief werden zusätzlich gemäß Preis- und Leistungsverzeichnis berechnet. comdirect behält sich vor, das Angebot jederzeit zu beenden oder zu modifizieren. Bei Ausscheiden eines ETFs aus dem Angebot wird der Preis für den Kauf an die regulären Konditionen (gemäß aktuellem Preis- und Leistungsverzeichnis) angepasst.

Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
Heinz-Peter Arndt, Diplomvolkswirt und Diplomjournalist, schreibt seit über 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage
Autor
Heinz-Peter Arndt
Der Diplomvolkswirt und Diplomjournalist schreibt seit mehr als 30 Jahren über Konjunktur, Finanzmärkte und private Geldanlage.
top