- Japan freut sich über die Rückkehr der Inflation.
- Finanzwerte profitieren von niedrigen Leitzinsen.
- Unternehmen dürften ihre Gewinne 2025 zweistellig steigern.
Donald Trump droht Staaten mit massiven Zöllen – neben China vor allem den Nachbarn Mexiko und Kanada und auch Europa. Gegenüber Japan jedoch bleibt er erstaunlich ruhig. „Japan steht bisher nicht im Fokus der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump“, sagt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Dafür gibt es Gründe. Japan ist wegen der Nähe zu China eine wichtige Stütze für die US-Außenpolitik. Vor allem aber gibt das Land dem erratischen US-Präsidenten wenig Grund für Zorn: „Japan erhebt ähnlich niedrige Zölle wie die USA und die Direktinvestitionen in den USA waren 2023 mit gut 780 Milliarden US-Dollar die höchsten aller Länder“, erklärt Stephan.
Nikkei-Index: Japan sorgt sich nicht um Inflation
Stress mit Trump ist aktuell nicht in Sicht. Und auch sonst hat sich die japanische Wirtschaft zuletzt von 30 Jahren Wirtschaftskrise erholt. Im vergangenen Jahr hat der Nikkei-Index sein Allzeithoch aus dem Jahr 1989 endlich wieder überschritten. Auch der Flash-Crash aus dem August 2024 war schnell überwunden. Schon Ende Dezember erklomm er wieder die magische 40.000-Punkte-Marke. Japans Wirtschaft wuchs 2024 zwar nur um 0,3 %, aber damit immerhin stärker als in Deutschland. Und für 2025 ist mit prognostizierten 1,1 % Besserung in Sicht. Gleichzeitig herrscht Vollbeschäftigung. Und anders als in der westlichen Welt gibt es auch keine Angst vor Inflation. Im Gegenteil: Die Leitzinsen liegen mit 0,5 % weit unter den entsprechenden Pendants in den USA und in Europa. Dieser Zinsunterschied sorgt dafür, dass der Yen relativ schwach bleibt, die Exporte antreibt und so die Gewinne der Unternehmen steigen lässt. Der Gewinnanstieg der vergangenen Jahre sollte sich in diesem Jahr mit durchschnittlich 10 % Plus fortsetzen und hat sich noch nicht voll in der Bewertung der Unternehmen niedergeschlagen: „Japanische Aktien bleiben weiterhin interessant“, resümiert Michael Reuss, Vorstand der Vermögensverwaltung HRK Lunis AG.
Positiver Trend bei den Unternehmen
Der schwache Yen, die konkurrenzlos niedrigen Zinsen und der zunehmende Inlandskonsum stärken Japans Unternehmen. Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank, empfiehlt „substanzstarke japanische Value-Aktien mit ertragreichen Geschäftsmodellen und stabilen Cashflows“. Dazu gehören für ihn Industriewerte aus Maschinenbau, Elektrotechnik, Automobil und Transport, aber auch Finanzwerte. Frühzeitig hat sich bereits Investmentlegende Warren Buffett positioniert. Schon 2020 kaufte er Aktien der japanischen Handelshäuser und Konglomerate Itochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo. Neben reichen Dividenden haben sie ihm trotz einer Korrektur in den vergangenen Monaten teilweise mehr als 100 % Kursgewinn beschert. Dennoch sind sie weiterhin mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von teilweise unter zehn (Sumitomo) attraktiv bewertet. Günstig zu haben sind aktuell auch der Stahlproduzent Kobe Steel mit einem KGV von sieben und einer Dividendenrendite von rund 4,5 % oder der Zementhersteller Taiheiyo, der von anziehenden Bauausgaben profitieren will.
Weltweit erfolgreiche Marken
Besonders interessant für internationale Anleger sind die japanischen Bluechips. So hat – anders als die leidgeprüften deutschen Automobilbauer –der weltgrößte Autokonzern Toyota Motor mit seiner seit Jahrzehnten gepflegten Hybrid-Technologie im Geschäftsjahr 2024 (zum 31. März) den Unternehmensgewinn annähernd verdoppelt. Für das laufende Jahr erwartet das Management nur einen geringen Rückgang beim operativen Gewinn auf knapp 30 Milliarden Euro – weit mehr als alle anderen Autokonzerne der Welt. Bei einem KGV von knapp neun und einer Dividendenrendite von mehr als 3,5 % ist Toyota an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von rund 230 Milliarden Euro weit höher bewertet als Mercedes, BMW und Volkswagen zusammen.
Auch die japanische Spiele- und Elektronikbranche präsentiert sich in guter Form. Nintendo hat für den April die Switch 2 angekündigt. Von der 2017 erschienenen Switch wurden annähernd 150 Millionen Geräte für den TV- und mobilen Betrieb verkauft. Analysten und Aktionäre trauen der Switch 2 einiges zu. Die jahrelangen Investitionen in Spielinhalte zahlen sich auch für Sony aus. Das Management erhöhte seine Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (zum 31. März). Der Umsatz soll mit 83 Milliarden Euro fast eine Milliarde besser ausfallen als bisher avisiert und auch der Gewinn auf gut 13 Milliarden Euro steigen.
Investments in Japan per ETF und Fonds
Trotz des zuletzt angezogenen Interesses werden nur wenige japanische Aktien in Deutschland in größeren Mengen gehandelt. Entsprechend bietet sich für Anleger der Einstieg über ETFs oder Fonds an. Der Xtrackers Nikkei 225 ETF ist mit nur 0,11 % Kosten ein preisgünstiger ETF auf den international bekanntesten Index. Die am stärksten vertretenen Sektoren sind IT, Industrie und Industriewerte. Aktuell wichtigste Einzeltitel sind der Händler Fast Retailing mit seiner Marke Uniqlo, die Halbleiter-Spezialisten Tokyo Electron und Advantest und das Beteiligungsunternehmen SoftBank. Weil der Nikkei-Index wie der Dow Jones nach Aktienpreis statt nach Marktkapitalisierung gewichtet wird, spiegelt der Index nicht das Gewicht der größten japanischen Unternehmen wider. Beim Amundi Japan TOPIX II UCITS ETF ist dagegen die Marktkapitalisierung entscheidend, und damit stehen die internationalen Bluechips Toyota Motor, Sony, Mitsubishi und Hitachi im Vordergrund. Dieser ETF kann als 0-Euro-ETF1 im Sparplan oder ab 1.000 Euro in der Einmalanlage ohne Ordergebühr gekauft werden.
Fast 1.000 Japan-Fonds können bei comdirect gekauft werden, einige mit Morningstar-Bewertungen von mindestens vier Sternen sind auch im Sparplan erhältlich. Dazu gehören der Fidelity Funds – Japan Value Fund – A, der BGF Japan Flexible Equity Fund – A2 und der M&G (Lux) Japan Fund – A EUR ACC, der von den drei Fonds die aktuell beste Fünf-Jahres-Performance hat. Die am höchsten gewichteten Aktien im Portfolio sind Toyota Motor, Sony und Mitsubishi. Eine Alternative sind Fonds, die sich auf japanische Small Caps konzentrieren. Im Gegensatz zu den USA oder Europa hat dort die Performance der kleineren Unternehmen durchaus mit den Bluechips mithalten können. Besonders gut gelang dies dem M&G (Lux) Japan Smaller Companies Fund – A EUR ACC, der ebenfalls bei comdirect im Sparplan erhältlich ist.
1 Ausgewählte ETFs unserer Partner kaufen Sie über den Börsenplatz Tradegate für 0 Euro Orderentgelt (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten). Gültig für alle Orders ab 1.000 Euro je ETF, (Börsenplatzabhängige Entgelte, Telefonzuschläge sowie Fax- und Briefzuschläge sind von der Entgeltreduzierung ausgenommen.) Keine Orderentgelte bei Sparplanausführungen während des Angebotszeitraumes (bis zum 31.12.2027). Von den Sonderkonditionen der 0-Euro-ETFs sind Einmalanlagen für Depots von Kunden, die von einem Finanzdienstleister betreut werden, ausgeschlossen. Für Sparplanausführungen gelten die Sonderkonditionen uneingeschränkt.
Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate Ihren Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch Ihr investiertes Kapital. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt kein Angebot, keine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich Ihre selbstständige Anlageentscheidung erleichtern und ersetzt keine anleger‐ und anlagegerechte Beratung. Allein verbindliche Grundlage des Kaufs bei Fonds sind die derzeit gültigen Verkaufsunterlagen des Fonds („Wesentliche Anlegerinformationen“, Verkaufsprospekt sowie Jahres- und Halbjahresberichte, soweit veröffentlicht). Diese Unterlagen erhalten Sie auf der Fonds-Detailseite unter www.comdirect.de oder direkt beim Emittenten. Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Anlageempfehlung oder Anlagestrategieempfehlung genügt. Die Darstellung gibt nicht die Meinung von comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – wieder. Darüber hinaus unterliegen die dargestellten Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Anlage‐ oder Anlagestrategieempfehlungen. Stand: 04.03.2025; Quelle: comdirect.de