Eine junge Frau mit gelber Mütze steht vor einem grünen Busch.
Eine junge Frau mit gelber Mütze steht vor einem grünen Busch.
© nataliaderiabina via Adobe Stock

Minimalistisch leben: Tipps & Checkliste für einen reduzierten Lifestyle

Key Takeaways
  • Minimalismus bedeutet, dass du dich im Alltag auf das Nötigste beschränkst.
  • Als Minimalist verzichtest du bewusst auf Konsum und lebst dadurch nachhaltiger.
  • Es gibt zahlreiche Minimalismus-Methoden, die dir beim Ausmisten helfen.
  • Mit unserer Checkliste fällt es dir leichter, dich von unnötigen Dingen zu trennen.

Minimalismus im Alltag: Was bedeutet es, minimalistisch zu leben?

Nicht erst seit Marie Kondo und Co. ist ein minimalistischer Lebensstil in aller Munde. Seit vielen Jahren ist ein minimalistischer (Lebens-)Stil im Trend.

Wer minimalistisch lebt, beschränkt sich im Leben auf das Minimum – also die Dinge, die du im Alltag tatsächlich brauchst. Ein Minimalist hat das Bedürfnis, sich von unnötigem „Ballast“ zu befreien, um sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. Häufig wird ein minimalistischer Lebensstil auch mit einem einfachen Leben gleichgesetzt. Was das genau bedeutet, muss jedoch jeder für sich selbst definieren.

Minimalismus und Frugalismus werden manchmal gleichgesetzt, verfolgen jedoch unterschiedliche Ziele. Während Minimalisten sich manchmal etwas vage auf das Wesentliche beschränken wollen, geht es Frugalisten konkret darum, einen Großteil ihres Einkommens zu sparen und anzulegen, um früh finanziell unabhängig zu sein. Ein typisches Ziel von Frugalisten ist die Rente mit 40.

Minimalismus-Methoden: Wie schaffe ich es, minimalistisch zu leben?

Am Anfang eines minimalistischen Lebensstils heißt es: Loslassen, Ausmisten. Dabei wirst du vielleicht feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, sich von Dingen zu trennen. Aussortieren kann man aber lernen. Dazu gibt es verschiedene Methoden, dich sich für den Einstieg in ein minimalistisches Leben bewährt haben.

Die Eat-that-Frog-Methode

Die Eat-that-Frog-Methode ist wohl die radikalste Methode für deinen Start in einen minimalistischen Lifestyle. Denn hier geht es darum, dass du dich zuerst von den Dingen trennst, an denen du am meisten hängst – die du aber ehrlicherweise eigentlich gar nicht brauchst. Wenn es dir gelingt, mit dieser Methode den ersten Schritt zu machen, wird es dir künftig vermutlich leichter fallen, überflüssige Dinge zu verschenken, zu verkaufen oder wegzuwerfen.

Die Korb-Methode

Bei der Korb-Methode nimmst du dir einen Korb und gehst damit von Raum zu Raum. Auf deinem Weg packst du alle Dinge hinein, die du nicht wirklich brauchst – dein Bauch entscheidet. Wie immer beim Minimalismus geht es auch bei dieser Technik darum, möglichst ehrlich zu dir selbst zu sein, damit du dich auch wirklich von unnötigem Ballast befreist.

Die Box-Methode

Die Box- oder In-the-Box-Methode ist eine weitere Möglichkeit, um auszumisten und sich von überflüssigen Dingen zu trennen. Dazu packst du alle Gegenstände, die du besitzt, in Umzugskartons – und zwar möglichst ordentlich, damit du ganz leicht darankommst.

In den kommenden Tagen und Wochen lebst du nun aus diesen Kartons – und wirst feststellen, welche Dinge du im täglichen Leben wirklich häufig benötigst. Diese Gegenstände nimmst du heraus und stellst sie wieder an ihren gewohnten Platz in deiner Wohnung. Alles andere kannst du nach und nach aussortieren.

Die KonMari-Methode

Einen etwas anderen Ansatz hat die bekannte Aufräum-Expertin Marie Kondo. Bei ihrer Aussortier-Methode gehst du dein Hab und Gut in einer Reihenfolge durch – von vermeintlich „leichteren“ Kategorien wie Kleidung über Unterlagen bis hin zu den Erinnerungsstücken. Marie Kondos Auswahlkriterium ist das Glücksgefühl: „Does it spark joy?“ (auf Deutsch: Macht es dich glücklich?). So kannst du nach ihrer Methode entscheiden, was gehen muss und was bleiben darf.

Natürlich musst du nicht alles wegwerfen, was du nicht mehr benötigst. Nachhaltiger ist es, wenn du die noch brauchbaren Dinge verkaufst oder verschenkst. So verdienst du nebenbei noch etwas Geld zum Sparen oder für deinen Notgroschen.

Checkliste: Minimalistisch und sparsam leben – was braucht man?

Um Platz für Neues zu schaffen, musst du dich zunächst von unnötigen Dingen befreien. Egal, für welche Minimalismus-Methode du dich entscheidest – die folgende Liste enthält Dinge, die sich in praktisch jedem Haushalt finden und die du in der Regel sofort ausmisten kannst, ohne dass es weh tut.

KüchePapierBüro
abgelaufene Lebensmittelalte Zeitungen und MagazineVisitenkarten
ungenutzte KochbücherRomane, die du nicht mehr liestleere Marker und Stifte
defekte und überzählige Küchenutensilienveraltete FachbücherKontoauszüge (Aufbewahrungspflicht beachten!)
Pfannen mit kaputter Beschichtungalte Einladungs- und Glückwunschkartenalte Notizzettel
aromalose GewürzeUnterlagen aus Schule und Studiumleere Druckerpatronen (nachfüllbar?)
ElektronikKinderzimmerVirtuell
Ladekabel zu Geräten, die du nicht mehr besitztungenutztes SpielzeugDesktop aufräumen
leere Batterien (Sondermüll)unvollständige Puzzles und BrettspieleOrdner und Dateien ausmisten
defekte und überzählige KüchenutensilienKleidung, die nicht mehr passtFotos auf dem Handy aussortieren
alte Handys (Recycling)Kinderbücher, die nicht mehr gelesen werdenungenutzte Apps löschen
alte, zerkratzte CDs und DVDskaputte Spielzeugautosuninteressante Newsletter abbestellen

Wie viele Dinge besitzt ein Minimalist?

Vielleicht hast du schon einmal von der „100 Thing Challenge“ gehört. Dabei geht es darum, deinen persönlichen Besitz auf 100 Gegenstände zu reduzieren. Auch wenn diese Ausmist-Challenge durch das gleichnamige Buch von Dave Bruno populär geworden ist und für den Einstieg hilfreich sein kann, gibt es keine Faustregel, wie viele Dinge du als Minimalist besitzen darfst.

Die Grundfrage des Minimalismus lautet: Was oder wie viel brauche ich, um glücklich zu sein? Die Antwort darauf ist immer individuell und kann sich im Lauf der Zeit verändern – beispielsweise, wenn du Kinder bekommst. Tatsächlich setzt ein minimalistischer Lebensstil voraus, dass du deine persönlichen Lebensgewohnheiten und Konsumentscheidungen immer wieder ehrlich hinterfragst.

Ist Minimalismus gleich Konsumverzicht?

Viele sehen den Minimalismus als Gegenbewegung zu Materialismus und Konsumgesellschaft. Minimalisten wollen weniger haben, aber dafür besser leben. Ein minimalistischer Lifestyle geht deshalb in der Regel mit Konsumverzicht einher. Für Minimalisten bedeutet dieser Verzicht jedoch keinen Mangel.

Wenn du eine ehrliche Antwort darauf suchst, was du wirklich im Leben brauchst, um glücklich zu sein, fällt dir vielleicht auf, dass du vieles davon nicht am Black Friday im Laden oder online bekommst. Immaterielle Dinge wie Freizeit, Freundschaft, Verbundenheit, Nähe und Gesundheit sind wesentliche menschliche Bedürfnisse, die du dir nicht durch Konsum erfüllen kannst. Ein minimalistischer Lifestyle ist jedoch nicht zwangsläufig asketisch. Die Frage, was du wirklich im Leben brauchst, lässt sich sowohl immateriell als auch materiell beantworten.

Nicht alles, was du brauchst, musst du selbst besitzen. Im comdirect Magazin findest du 5 Tipps vom Budget-Guru zum Thema Leihen statt kaufen.

Welche Vor- und Nachteile hat der Minimalismus?

Der Minimalismus hat wie jeder andere Lebensstil seine Vor- und Nachteile. Häufig berichten Minimalisten, dass sie sich freier und glücklicher fühlen, weil sie sich von Überflüssigem trennen und sich nur noch mit Dingen umgeben, die sie wirklich brauchen oder die ihnen wichtig sind. Auch der Faktor Zeit spielt eine Rolle, denn die Dinge, die du besitzt, wollen saubergemacht, gepflegt und verstaut werden. Wer weniger konsumiert, kann schließlich auch Geld im Alltag sparen.

Pro Minimalismus

  • Mehr Ordnung:
    Je weniger du hast, desto einfacher ist es, aufzuräumen und Ordnung zu schaffen.Diese äußere Ordnung kann auch einen positiven Effekt auf deine Psyche haben.
  • Mehr Zeit:
    Eigentum verpflichtet. Denn die Dinge, die du besitzt, musst du auch aufräumen, saubermachen und pflegen – und sie nehmen Platz weg. Je minimalistischer du lebst, desto mehr Zeit hast du, um z. B. Sport zu treiben, Freunde zu treffen oder Quality-Time mit dem Partner oder der Familie zu verbringen.
  • Mehr Geld:
    Wenn du dir weniger unnütze Dinge kaufst, hast du auch mehr Geld zur Verfügung, die du für wichtige oder qualitativ hochwertige Dinge ausgeben oder auch sparen und anlegen kannst.

Contra Minimalismus

  • Hoher anfänglicher Aufwand:
    Wenn du dich entscheidest, minimalistischer zu leben, musst du zunächst viel Zeit und Energie aufbringen, um auszumisten und Ordnung zu schaffen..
  • Viel Disziplin:
    Ein minimalistischer Lifestyle setzt voraus, dass du dich konsequent von überflüssigen Dingen trennst und diszipliniert bist, um Impulskäufe zu vermeiden und nicht alten Gewohnheiten zu verfallen.
  • Zwanghaftigkeit:
    Aus einer guten Absicht kann sich schnell ein Zwang entwickeln. Wenn du es mit dem Ausmisten übertreibst oder um jeden Preis auf Konsum verzichten willst, kann es passieren, dass du das eigentliche Ziel des Minimalismus aus den Augen verlierst: mehr Lebensqualität und Glück.

Mit einem Wertpapiersparplan kannst du auch in kleinen Schritten in Aktien, ETFs oder Fonds investieren – und dabei auf langfristigen Vermögensaufbau setzen.

Fazit: Minimalistisch und nachhaltig leben – ein wachsender Trend

Im Zuge des Megatrends Nachhaltigkeit interessieren sich immer mehr Menschen für einen reduzierten, nachhaltigeren Lebensstil. Minimalisten suchen ihr Glück häufig in immateriellen Dingen. Dazu trennen sie sich von allem, was sie nicht unbedingt brauchen, und versuchen weitgehend auf Konsum zu verzichten.

Wenn du dich für einen minimalistischen Lifestyle entscheidest, bedeutet das gerade zu Anfang einen hohen zeitlichen Aufwand und viel Disziplin. Auf der Habenseite können sich dafür langfristig innere und äußere Ordnung sowie mehr Zeit und Geld für die Dinge im Leben einstellen, die dir wirklich wichtig sind.

Wenn du noch Fragen zu den Themen Anlegen & Investieren hast, kannst du gerne unsere Kundenbetreuer kontaktieren – per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr für dich erreichbar – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.

Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate deinen Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch dein investiertes Kapital.

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