Ein Mann fährt mit dem Rad zur Universität.
Ein Mann fährt mit dem Rad zur Universität.
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Überblick: Was kostet ein Studium?

Key Takeaways
  • An einer staatlichen deutschen Hochschule zahlst du keine Studiengebühren.
  • Die Semesterbeiträge liegen zwischen 117 und 440 Euro und beinhalten das Semesterticket.
  • Für ein Studium an einer privaten Uni musst du mit deutlich höheren Kosten rechnen.
  • Mit Bafög, KfW-Förderung und Studienkredit hast du mehrere Finanzierungsmöglichkeiten.

Wie viel kostet ein Studium in Deutschland?

Seit 2014 fallen in Deutschland für das Erststudium keine allgemeinen Studiengebühren mehr an. Dafür zahlen Studierende zu Beginn jedes Semesters einen Semesterbeitrag. Je nach Hochschule beträgt der Semesterbeitrag zwischen 117 Euro und 440 Euro.

Im Semesterbeitrag sind in der Regel die Kosten für das Semesterticket enthalten. Mit diesem Fahrausweis können Studierende den öffentlichen Regionalverkehr kostenlos nutzen.

Außerdem beinhalten die Semesterbeiträge bei einigen Hochschulen noch Einschreibe- und Verwaltungsgebühren, von durchschnittlich 50 Euro.

In den meisten Bundesländern gibt es auch für ein Zweitstudium keine Studiengebühren. Nur Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bitten Zweitstudierende zur Kasse. Einige Bundesländer verlangen auch eine extra Gebühr für Langzeitstudierende. Dabei sind die Lebenshaltungskosten noch nicht berücksichtigt, die zusätzliche Ausgaben bei den Studierenden verursachen. Aber dazu später mehr.

Wie viel kostet das Studium an einer privaten Uni in Deutschland?

Wer in Deutschland an einer privaten Hochschule studieren möchte, muss in der Regel mit deutlich höheren Kosten rechnen. Denn anders als die staatlichen Einrichtungen finanzieren sich die privaten Unis ausschließlich über die Studiengebühren.

Je nach Hochschule und Fachrichtung zahlt man für ein Bachelorstudium an einer privaten Hochschule durchschnittlich 520 Euro pro Monat. Bei einem privaten Masterstudium liegen die monatlichen Kosten im Schnitt sogar bei rund 720 Euro.

Kosten für ein Studium nach Studiengang

Was kostet ein Medizinstudium?

Da die Studiengebühren in Deutschland abgeschafft wurden, ist auch ein Medizinstudium an einer staatlichen deutschen Universität kostenlos. Medizinstudenten zahlen den regulären Semesterbeitrag, der in der Regel das Semesterticket umfasst. Hinzu kommen die Lebenshaltungskosten, also Miete, Lebensmittel, Freizeit und so weiter – und die variieren je nach Studienort. Bedenken sollte man, dass ein Medizinstudium eine Regelstudienzeit von 12 Semestern oder 6 Jahren hat und somit länger dauert als andere Studiengänge. Dementsprechend sind die Ausgaben für dieses Studium auch höher.

Wer die hohen Anforderungen an einen öffentlichen Studienplatz im Fach Medizin nicht erfüllt und keine Wartesemester in Kauf nehmen will, kann sich an einer von 5 deutschen Privatuniversitäten bewerben. Das private Medizinstudium ist allerdings teuer: Die Studiengebühren liegen zwischen 10.000 Euro und 16.000 Euro pro Jahr.

Was kostet ein Jurastudium?

Auch für das Jurastudium fallen in Deutschland keine Studiengebühren, sondern nur die Semesterbeiträge und die Lebenshaltungskosten an. Was genau ein Jurastudium kostet, hängt also von der Hochschule, dem Studienort und dem persönlichen Lebensstil ab. Die Regelstudienzeit bei Jura liegt bei 10 Semestern oder 5 Jahren. Eine Besonderheit: Zur Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen besuchen viele Jurastudierende ein Repetitorium, das ebenfalls mit teilweise hohen Kosten verbunden ist.

Was kostet ein BWL-Studium?

Die Kosten für ein Studium im Fach BWL lassen sich nicht pauschal beziffern. An einer staatlichen Hochschule zahlt man für ein BWL-Studium keine Studiengebühren, sondern einen Semesterbeitrag, der zwischen 117 Euro und 440 Euro liegt. Stärker ins Gewicht fallen die Lebenshaltungskosten, die je nach Studienort und persönlichem Lebensstil variieren.

Wer sich für ein BWL-Studium an einer privaten Hochschule entscheidet, muss mit Kosten von 15.000 Euro bis 30.000 Euro rechnen – allein für die Studiengebühren.

Was kostet ein Lehramtsstudium?

Für ein Lehramtsstudium an einer staatlichen Hochschule fallen die regulären Semesterbeiträge an, die sich von Uni zu Uni unterscheiden. Hinzu kommen die Lebenshaltungskosten wie Miete plus Nebenkosten, Verpflegung, Freizeit, Kultur und Sport sowie Lernmittel.

Was kostet studieren im Ausland?

In den meisten Ländern der Welt fallen jährliche Studiengebühren von mindestens 1.000 Euro an. Im englischsprachigen Raum sind die Kosten für ein Studium sogar noch höher – dort zahlen Studierende teilweise mehr als 20.000 Euro pro Jahr. Der teuerste Studienort ist Australien, gefolgt von den USA und Großbritannien.

Auch hier gilt: Zu den Studiengebühren kommen noch die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Wer im Ausland studieren möchte, muss daher mit Gesamtkosten von bis zu 40.000 Euro pro Jahr rechnen.

Wie viel kostet es, in Harvard zu studieren?

Harvard gehört zu den ältesten und renommiertesten Hochschulen der Welt. Dieses Ansehen spiegelt sich auch in den Studiengebühren wider. Wer sich als Deutscher für ein Studium in Harvard interessiert, muss jährliche Kosten von rund 60.000 Euro einplanen. Darin enthalten sind neben Unterkunft und Verpflegung auch Reisekosten, Versicherungen und sonstige Gebühren. Für ein 3-jähriges Bachelorstudium summieren sich die Kosten also auf knapp 200.000 Euro.

Wo können Deutsche kostenlos studieren?

In einigen europäischen Ländern wie z. B. Österreich, Dänemark und Frankreich zahlen EU-Bürger keine Studiengebühren. Allerdings fallen auch dort Semesterbeiträge und die üblichen Lebenshaltungskosten an, die in Metropolen wie Wien oder Paris deutlich höher ausfallen als in ländlichen Regionen.

Lebenshaltungskosten für Studierende: Was kostet ein Studium im Monat?

Zusätzlich zu den Semesterbeiträgen fallen während des Studiums monatliche Lebenshaltungskosten an. Diese umfassen alle Ausgaben für Dinge des täglichen Bedarfs, z. B.:

  • Miete und Nebenkosten
  • Ernährung
  • Kleidung
  • Gesundheit
  • Mobilität
  • Gesundheit
  • Freizeit
  • Kommunikation
  • Lernmittel

Ob Wohnheim, WG, eigene Wohnung oder Untermiete – die Mietkosten stellen bei allen Studierenden den größten Anteil an den monatlichen Kosten dar. Mehr als ein Drittel aller privaten Konsumausgaben der Studierenden entfallen auf Miete und Nebenkosten. An zweiter Stelle folgen die Ausgaben für Ernährung und Fahrtkosten.

Art der Konsumausgaben StudierenderHöhe der durchschnittlichen Konsumausgaben Studierender pro Monat
Miete332 Euro
Ernährung154 Euro
Mobilität116 Euro
Gesundheit und Körperpflege96 Euro
Freizeit, Kultur, Sport65 Euro
Kleidung48 Euro
Kommunikation (Telefon, Internet etc.)32 Euro
Lernmittel24 Euro

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Infografik zur monatlichen Kostenverteilung von Studierenden
So verteilen sich die monatlichen Lebenshaltungskosten von Studierenden

Wie kann man am besten sein Studium finanzieren?

Studierende haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Studium zu finanzieren. Zu den wichtigsten Finanzierungsquellen gehören die Eltern, BAföG, KfW-Förderkredite und Studienkredite sowie Jobs neben dem Studium. Wende dich auch gerne an ein Studierendenwerk, um dich über Fördermöglichkeiten zu informieren oder dich beraten zu lassen.

Sind Eltern dazu verpflichtet, das Studium zu finanzieren?

Grundsätzlich sind die Eltern unterhaltspflichtig. Diese Pflicht besteht über das 18. Lebensjahr hinaus bis zum Abschluss einer ersten Berufsausbildung. Eltern sind also auch verpflichtet, das Studium ihres Kindes zu finanzieren.

Studierende, die nicht mehr zu Hause wohnen, haben seit dem 1. Januar 2023 Anspruch auf Unterhalt in Höhe von 930 Euro pro Monat. Neben eigenen Einkünften zählen auch BAföG, Stipendien und Kindergeld als Einkommen des Kindes und mindern somit die Höhe des Unterhaltsanspruchs.

Wie lange kann man Kindergeld bekommen, wenn man studiert?

Bei einem Erststudium wird das Kindergeld über das 18. Lebensjahr hinaus gezahlt. Der Anspruch erlischt mit Vollendung des 25. Lebensjahrs – also mit Ablauf des Tages vor dem 25. Geburtstag. Seit Januar 2023 bekommen Eltern im Monat einheitlich 250 Euro pro Kind.

Einen Antrag auf Kindergeld ab 18 Jahren stellst du bei der zuständigen Familienkasse. Jedes Jahr bis spätestens Oktober musst du einen entsprechenden Studiennachweis erbringen. Für jedes absolvierte Semester musst du beispielsweise eine Immatrikulationsbescheinigung vorlegen.

Wer bekommt BAföG und wie viel?

Reicht das elterliche Einkommen für die Finanzierung des Studiums nicht aus, haben Studierende in Deutschland Anspruch auf staatliche Förderung: das sogenannte BAföG. Die Hälfte von dem BAföG bekommen sie als Zuschuss, die andere Hälfte müssen sie als langfristiges zinsloses Darlehen zurückzahlen – allerdings nur bis zu einem Höchstbetrag von 10.010 Euro. Je nach Bedarf steht Studierenden seit dem Wintersemester 2022/23 eine monatliche Förderung von bis zu 934 Euro zu. Studierende, die noch bei den Eltern wohnen, erhalten maximal 633 Euro.

Was sind die Voraussetzungen um BAföG zu bekommen?

Nicht alle Studierenden haben Anspruch auf BAföG. Um vom Staat monatlich gefördert zu werden, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Erststudium in Vollzeit
  • Masterstudium, das auf einem Bachelorstudium aufbaut
  • Alter bei Studienbeginn höchstens 44 Jahre

Kann man sich mit BAföG eine Wohnung leisten?

Studierende, die Anspruch auf BAföG haben und nicht mehr bei den Eltern wohnen, erhalten zusätzlich zum Grundbedarf eine Pauschale von 360 Euro. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Warmmiete von Studierenden in Deutschland bei ca. 420 Euro pro Monat. Die Wohnpauschale von 360 Euro reicht also häufig nicht ganz aus, um die gesamten Mietausgaben zu tragen. Vor allem in Großstädten wie München oder Hamburg müssen Studierende mit hohen Mieten rechnen.

Was kann ich tun, wenn ich kein BAföG bekomme?

Wer keinen Anspruch auf BAföG hat, muss sich nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten für sein Studium umsehen, beispielsweise nach einem Kredit.

  1. KfW-Förderkredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zwei Förderkredite für Studierende: den KfW-Studienkredit (Kredit 174) für Studium und Promotion und den Bildungskredit (Kredit 173) für die letzten Studienjahre. Beide Darlehen dienen der Finanzierung des Lebensunterhalts, werden monatlich ausgezahlt und unabhängig vom Einkommen vergeben.
  2. Studienkredite: Neben der KfW bieten auch andere Banken Studienkredite an. Je nach Anbieter unterscheiden sich die Konditionen wie z. B. das monatliche Auszahlungslimit, der Beginn der Rückzahlung und die Verzinsung. Ein Vergleich lohnt sich also.
  3. Frühzeitiger Vermögensaufbau: Wer frühzeitig beginnt, regelmäßig Geld zu sparen oder anzulegen, kann das Studium des Kindes, Enkelkindes oder sogar sein eigenes Studium zumindest teilweise von den eigenen Ersparnissen finanzieren. Ein frühzeitiger Vermögensaufbau ist beispielsweise mit einem monatlichen Sparplan möglich – und lohnt sich nicht nur zur Studienfinanzierung, sondern auch zum Aufbau eines Notgroschens oder zum Sparen fürs Alter.

Fazit: Studienkosten – große Unterschiede, zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten

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Die Kosten für ein Studium lassen sich nicht pauschal beziffern. Wie hoch die Ausgaben im Monat sind, hängt in Deutschland von der Hochschule und dem Studienort ab. An einer Privatschule, in einer Großstadt oder im Ausland wird das Studium in der Regel teurer. Neben den eigenen Eltern und einem Nebenjob stehen Studierenden verschiedene Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zur Verfügung, um Semesterbeitrag und Lebenshaltungskosten zu stemmen.

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