- Ob ein Bausparvertrag sinnvoll ist, hängt vor allem von den individuellen Zielen ab.
- Bausparen kann sich für alle lohnen, die Kapital für ein Immobilienprojekt benötigen.
- Ein garantierter Darlehenszins und staatliche Förderungen machen Bausparen attraktiv.
Bausparvertrag: Bewährte Methode für den Weg in das Eigenheim
Bausparen ist nach wie vor beliebt. Mit rund 21,8 Millionen Verträgen bei den deutschen Bausparkassen zum Ende des Jahres 2023 ist fast jeder Vierte hierzulande Bausparer.
Bausparverträge funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Du zahlst regelmäßig einen bestimmten Betrag ein, wobei dein Guthaben verzinst wird, bis die vereinbarte Bausparsumme erreicht ist. Am Ende der Ansparphase hast du die Möglichkeit, ein zinsgünstiges Bauspardarlehen zu erhalten, das bereits zu Vertragsbeginn zugesichert wird. Darüber hinaus kannst du von staatlichen Förderungen wie der Arbeitnehmersparzulage oder anderen Zuschüssen profitieren.

In unserem Ratgeber „Was ist ein Bausparvertrag?“ erfährst du alle Einzelheiten zu Funktion, Vor- und Nachteilen und staatlichen Förderungen des Bausparens.
Lohnt sich Bausparen aktuell noch?
Ob sich ein Bausparvertrag lohnt, ist heute wie auch damals von den individuellen Zielen abhängig. Wie der Name sagt, eignet sich Bausparen für Menschen mit einem Bauvorhaben. Er hilft dabei, Schritt für Schritt Vermögen für die Finanzierung einer Immobilie, egal ob Haus oder Wohnung, aufzubauen. Heutzutage ist Bauen sehr teuer – Inflation, Fachkräftemangel und steigende Materialkosten sind nur einige Gründe. Damit ist eine frühzeitige Eigenkapitalbildung sowie eine kosteneffiziente Finanzierung für Menschen mit Immobilienwunsch wichtiger denn je. Beim Bausparen lässt sich auf Grund von staatlichen Förderungen beim Kaufen, Bauen oder Modernisieren nach wie vor einiges an Geld sparen. Zudem bieten Bausparverträge dank fester Darlehenszinsen Sicherheit für die gesamte Laufzeit. Den Bausparern wird bereits bei Abschluss des Bausparvertrags ein niedriger Zinssatz für ihr Immobiliendarlehen für die Zukunft garantiert.
Aktien und Co: Alternative Anlageformen zum Bausparvertrag
Suchst du hingegen nach einer Möglichkeit dein Geld unabhängig von einem Bauvorhaben gewinnbringend anzulegen, ist ein Bausparvertrag vielleicht nicht unbedingt die beste Option. Die Verzinsung der Bausparbeiträge ist meist niedriger als bei anderen Sparformen. Fällt dann noch der Vorteil des Immobiliendarlehens weg, können sich andere Anlageformen mehr rentieren. Aktien oder ETFs bergen zwar Verlustrisiken, bieten in der Regel aber Chancen auf höhere Renditen als ein Bausparvertrag.

Dich interessiert das Thema Aktien? Wie du am besten startest und was du benötigst, liest du in unserem Ratgeber „Aktien für Anfänger: Infos und Tipps“.
Für wen lohnt sich ein Bausparvertrag?
Ein Bausparvertrag kann sich auch lohnen, wenn man nicht bauen will. Denn das Guthaben ist flexibel einsetzbar – ganz gleich, ob man ein geplantes Modernisierungsprojekt umsetzen möchte oder eine Anschlussfinanzierung sucht. Im Wesentlichen gibt es die folgenden vier Gruppen, für die sich ein Bausparvertrag lohnen kann:
- Finanzierer: Klassischerweise bietet sich ein Bausparvertrag für junge Familien an, die momentan zur Miete wohnen und planen, eine eigene Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Mit einem Bausparvertrag bauen sie Eigenkapital auf und profitieren von möglichen Prämien, Zulagen und steuerlichen Vorteilen.
- Modernisierer: Egal ob neues Bad, Ausbau des Dachs, Carport oder altersgerechter Umbau der eigenen Immobilie. Der Bausparvertrag ist flexibel einsetzbar z. B. auch für Renovierungen oder Sanierungen. Wer sich für eine energetische Sanierung entscheidet, kann nicht nur von niedrigeren Energiekosten profitieren, sondern auch einen Klimabonus von einmalig bis zu 300 Euro erhalten. Mit einem Bausparvertrag kannst du auch kleinere Darlehenssummen zu günstigen Konditionen erhalten. Bis zu einer Darlehenssumme von 50.000 Euro entfällt zudem die Pflicht zur Grundschuldeintragung, was dir sowohl Aufwand als auch Kosten spart.
- Junge Leute: Bausparen lohnt sich für Berufseinsteiger oder Auszubildene, die ein erstes eigenes Vermögen aufbauen möchten, um beispielsweise Startkapital für spätere Wohnwünsche aufzubauen und von staatlichen Förderungen wie der Wohnungsbauprämie oder der Arbeitnehmersparzulage zu profitieren. Einige Bausparkassen wie die Wüstenrot belohnen junge Sparer zusätzlich mit einem Jugendbonus.
- Anschlussfinanzierer: Die erste Finanzierung läuft aus und die Anschlussfinanzierung soll Zinssicherheit und Flexibilität bei der Tilgung bieten? Auch hier bietet sich ein Bausparvertrag an – mit Zinssicherheit und der Möglichkeit von Sondertilgungen. Im Vergleich zu Bankkrediten lassen sich Bauspardarlehen i. d. R. schneller abbezahlen, sodass du schneller schuldenfrei bist.
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Gemeinsam mit unserem Partner Wüstenrot findest du die passende Lösung für dein Bauvorhaben. Sichere dir günstige Zinsen über die gesamte Laufzeit – für Bausparsummen ab 10.000 Euro.
Bausparvertrag: Bedeutung von Zinssicherung an einem Beispiel
Ein wesentlicher Vorteil des Bausparens ist die Zinssicherung, die dir auch in Zeiten steigender Zinsen Planungssicherheit gibt. Das Zinsniveau hat einen wesentlichen Einfluss auf die Kosten der Baufinanzierung und sollte daher möglichst niedrig sein. Mit einem Bausparvertrag sichert man sich aktuelle Zinsen für die Zukunft und macht sich damit unabhängig von Zinsschwankungen. Das folgende Beispiel zeigt, wie sich steigende Zinsen auf die Darlehenskosten auswirken können und verdeutlicht den Vorteil der Zinssicherung durch einen Bausparvertrag.
Zinsänderung pro Jahr | + 1%-Punkt | + 2%-Punkte | + 3%-Punkte |
Mehrkosten im Monat | 83,30 Euro | 166,70 Euro | 250 Euro |
Mehrkosten im Jahr | 1.000 Euro | 2.000 Euro | 3.000 Euro |
Bei einem Darlehen in Höhe von 100.000 Euro, kann eine Zinsänderungen von 1%-Punkt schon Mehrkosten von 83,30 Euro im Monat bzw. 1.000 Euro im Jahr bedeuten. Bei 3%-Punkten sind es schon 250 Euro monatlich oder 3.000 Euro im Jahr.
Es zeigt sich: Mit einem Bausparvertrag lässt sich bei steigenden Zinsen viel Geld sparen.

Sollten die Zinsen in Zukunft sinken, ist es nicht zwingend notwendig, das Darlehen in Anspruch zu nehmen – du kannst auch lediglich das angesparte Guthaben für deine Immobilienfinanzierung nutzen.
Bausparvertrag vs. Bankkredit: Wann sich welche Option lohnt
Wer vom Eigenheim träumt, steht vor der wichtigen Frage, welche Finanzierungsform die richtige ist: Neben dem Bausparvertrag ist der Immobilienkredit ein beliebtes Mittel. Beide Optionen bieten individuelle Vorteile und sind auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten. Welche Wahl die richtige ist, hängt letztendlich von der persönlichen Situation, der aktuellen Zinslage und den individuellen Zielen ab.
Vorteile Bankkredit | Vorteile Bausparvertrag |
Schnelle Verfügbarkeit: Ein Bankkredit bietet sich an, wenn du in naher Zukunft ein Eigenheim bauen oder kaufen möchtest. Denn bei einem Bausparvertrag musst du eine ca. 7 bis 10-jährige Ansparphase abwarten, bevor der Bausparvertrag zuteilungsreif und die Darlehensphase erreicht ist– zu lange, wenn du zeitnah tätig werden willst. | Kein Zeitdruck: Du träumst von einem Eigenheim, hast aber keine konkreten Pläne für die nächsten Jahre? Ein Bausparvertrag ist ideal, um langfristig und ohne Zeitdruck auf dieses Ziel hinzuarbeiten. |
Niedriger Zins durch Eigenkapital: Wenn du über ausreichend Eigenkapital verfügst, benötigst du weniger Fremdkapital. Gleichzeitig bieten dir Banken oft bessere Zinsen, je mehr Eigenkapital du mitbringst. | Schrittweiser Vermögensaufbau: Ein Bausparvertrag ermöglicht regelmäßiges Sparen über einen längeren Zeitraum. Das macht ihn besonders attraktiv für alle, die ihr Vermögen in kleinen, gut planbaren Schritten aufbauen wollen. |
Zinsgünstiges Arbeitgeberdarlehen: Manche Arbeitgeber bieten die Möglichkeit, statt vermögenswirksamer Leistungen ein zinsgünstiges Darlehen zu erhalten. Dies kann eine attraktive Ergänzung oder Alternative zum klassischen Darlehen sein. | Vermögenswirksame Leistungen nutzen: Wenn dir dein Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen zahlt, kannst du diese in einen Bausparvertrag investieren und darüber hinaus von staatlichen Förderungen wie der Arbeitnehmersparzulage profitieren. |
Erwartung niedriger Zinsen: Wenn du davon ausgehst, dass die Zinsen in den kommenden Jahren niedrig bleiben oder sogar weiter sinken, ist die Zinssicherung durch einen Bausparvertrag derzeit für dich möglicherweise nicht von Bedeutung. | Zinssicherung für die Zukunft: In Zeiten niedriger Zinsen kann ein Bausparvertrag besonders attraktiv sein, um sich das aktuelle Zinsniveau langfristig zu sichern. Das bietet dir Planungssicherheit, falls die Zinsen in Zukunft steigen. |
Fazit: Bausparen ist auch aktuell sinnvoll
Mit einem Bausparvertrag baust du über einen Zeitraum von 7 bis 10 Jahren schrittweise ein Vermögen für dein Wohneigentum auf und profitierst dabei von staatlichen Förderungen. Gerade in unsicheren Zeiten bietet der Bausparvertrag mit seinem festen Zinssatz eine wertvolle Absicherung für zukünftige Immobilienfinanzierungen. Das angesparte Guthaben kann nicht nur für den Neubau, sondern auch für Renovierungen, Sanierungen oder eine Anschlussfinanzierung verwendet werden. Wer jedoch kurzfristig eine Immobilie erwerben möchte und bereits über ausreichend Eigenkapital verfügt, ist mit einem Bankkredit möglicherweise besser beraten.
Wenn du noch Fragen zu den Themen Kredit und Finanzieren hast, kannst du gerne unsere Kundenbetreuer kontaktieren – per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr für dich erreichbar – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.