Mit einem Kredit von Privat lassen sich viele Wünsche erfüllen. Wer sich aber Geld von Menschen aus dem privaten Umfeld leiht oder dafür sogar auf Online-Plattformen zurückgreift, sollte einige Punkte beachten. Denn neben Vorteilen wie individuelle Zinssätze gibt es auch bei privaten Darlehen etliche Risiken.
Was ist ein Kredit von Privat?
Wer beispielsweise für die Renovierung der eigenen Wohnung einen Kredit benötigt, muss nicht unbedingt eine Bank konsultieren. Privatpersonen kommen als Kreditgeber ebenfalls infrage. Genau deshalb wird die besondere Form des Darlehens auch als „Kredit von Privat“ bezeichnet. Neben Kreditgebern aus dem persönlichen Umfeld, wie Freunde und Familienangehörige, gibt es inzwischen auch einige Portale im Internet, die Kredite von Privatpersonen vermitteln.
Peer-to-Peer-Kredit
Da es sich auch bei den Kreditnehmern meist um Privatpersonen handelt, ist in vielen Fällen vom sogenannten Peer-to-Peer-Kredit die Rede (engl. für Privatperson an Privatperson). Bei der Kreditart müssen beispielsweise keine Informationen über den potenziellen Kreditnehmer bei der Schufa eingefordert werden. Allerdings müssen beispielsweise Einkünfte und eventuelle Haushaltsrechnungen offengelegt werden. Die Kreditart bietet somit einige Vorteile, birgt aber auch so manche Risiken wie beispielsweise fehlende Sicherheiten.
Der Kredit von Privat ist nicht zu verwechseln mit einem Privatkredit. Dabei handelt es sich zwar ebenfalls um ein Darlehen an private Kreditnehmer, als Kreditgeber springen aber klassische Kredit- bzw. Bankinstitute ein.
Wer vergibt einen Kredit von Privat?
Die Darlehensgeber eines Kredits von Privat stammten lange Zeit ausschließlich aus dem persönlichen Bereich des Kreditnehmers. Auch heute noch zählen enge Freunde und Familienangehörige zu den potenziellen Geldgebern. Inzwischen sind auch spezielle Vermittlungsplattformen im Internet dazu gekommen. Sie können private Kreditnehmer und Kreditgeber zusammenbringen, ohne dass sich diese überhaupt kennen.
Online-Plattformen als Vermittler
Bei den auf Online-Plattformen vermittelten Krediten handelt es sich um Ratenkredite, für die feste Zinssätze und Laufzeiten vereinbart werden. Kreditnehmer und -geber können dabei in vielen Fällen einen individuellen Rahmen aushandeln. Die Bonität wird mittels Schufa-Eintrag und Gehaltsnachweis jedoch ebenfalls geprüft. Die drei bekanntesten Portale für die private Kreditvermittlung in Deutschland sind:
- Auxmoney
- Smava
- Lendico
Je nach Anbieter unterscheiden sich die jeweiligen Konditionen wie die Darlehenshöhe, die Laufzeit oder auch die Mindestanlagesumme.
Wie funktioniert die Kreditvergabe im Internet?
Das Beantragen eines Kredits über ein Online-Portal verläuft grundsätzlich wie bei vielen anderen Krediten auch. Zunächst müssen interessierte Kreditnehmer eine Anfrage stellen. Dabei werden verschiedene persönliche Daten wie die Adresse oder das Gehalt abgefragt. Mit Hilfe dieser Angaben wird die Bonität und damit auch der Zinssatz bestimmt.
Sind alle Angaben korrekt, werden anschließend Investoren gesucht, die den Kredit finanzieren. In der Regel wählen Investoren die Projekte selbst aus oder nutzen dafür Portfoliomanager, die das Geld in unterschiedliche Kredite streuen. Sobald genügend zahlungskräftige Investoren zusammenkommen, zahlt die Partnerbank den Kredit schließlich aus.
Die Partnerbank kann den Kredit nach Prüfung der eingereichten Unterlagen immer noch ablehnen. In der Regel erfahren Kreditnehmer jedoch recht schnell, ob ein Kredit gewährt wird. Finden sich nicht genügend private Geldgeber, wird die Kreditanfrage zeitnah von der Website genommen.
Vor- und Nachteile eines Kredits von Privatpersonen
Mit einem Kredit von Privatpersonen können Sie auf seriöse Weise und ohne Bank zum Darlehen kommen. Wer beispielsweise als Freiberufler auf Grund der Bonität Schwierigkeiten hat einen Kredit zu erhalten, kann auf den Internetportalen potenzielle Geldgeber finden und sein individuelles Projekt verwirklichen. Doch mit der Kreditart gehen auch gewisse Risiken einher. So muss beispielsweise der private Kreditgeber selbst einschätzen, ob er den Privatkredit auch wirklich zurückerhält. Zudem sind die Angebote nicht zwingend günstiger als ein normaler Ratenkredit der Bank – im Gegenteil: Häufig sind die Kreditangebote meist teurer als vergleichbare Kredite der Banken.
Was kostet ein Kredit von Privat?
Ob über ein Kreditportal oder mithilfe von Angehörigen – die grundsätzliche Funktionsweise eines Kredits von Privat ähnelt einem Bankenkredit. Das private Darlehen muss der Kreditnehmer über einen bestimmten Zeitraum verzinst zurückzahlen. Fehlt es an einer vertraglichen Vereinbarung zur Beendigung des Zeitraums, so endet der Vertrag mit der Kündigung einer Partei. Die Kündigungsfrist beträgt dabei 3 Monate. Da die Kreditsumme aber nicht von einer Bank stammt, sondern von Privatleuten, können sich die Kosten durchaus stark voneinander unterscheiden. In der Regel verständigen sich die beteiligten Personen untereinander über den Zins – mit allen Vor- und Nachteilen, die eine solche Vorgehensweise mit sich bringt.
Bonität bestimmt Zinssatz
Bei einer Kreditvergabe über ein Internet-Portal hängt der Zinssatz maßgeblich von der Bonität des Interessenten ab. Darüber hinaus verlangen die Anbieter in vielen Fällen zusätzlich eine Provision für die Vermittlung. Und auch monatliche Kontoführungsgebühren müssen Kreditnehmer ggf. berücksichtigen. Die ausgewiesenen Zinsen sind daher nicht immer die einzigen Kostenpunkte.
Kosten bei Kredit von Freunden oder Familie sind individuell
Viele dieser Kosten fallen bei einer privaten Kreditvergabe aus dem Freundes- oder Familienkreis üblicherweise nicht an. Die genauen Kosten hängen von den individuellen Vereinbarungen ab, die frei verhandelbar sind. In manchen Fällen verzichten Kreditgeber aus dem näheren Umfeld möglicherweise auf Zinsen. Damit sich die Kreditvergabe jedoch nicht als finanzielles Risiko für den Kreditgeber entpuppt, ist besonders viel Vertrauen gefragt.
Was passiert, wenn die Ratenzahlung ausbleibt?
Falls bei einem Privatdarlehen die vereinbarten Ratenzahlungen ausbleiben, kommt es in der Regel zu einem ähnlichen Vorgang wie bei gewöhnlichen Bankkrediten. Der Kreditnehmer gerät in Verzug und muss für die Zeit, in der der Kredit nicht ordnungsmäßig getilgt wird, zusätzliche Zinsen zahlen – sogenannte Verzugszinsen. Bei privaten Kreditgebern kann es außerdem ebenfalls zu gerichtlichen Mahnverfahren und Pfändungen kommen.
Investoren können nicht vorzeitig aus der Finanzierung aussteigen. Damit wird Kreditnehmern Planungssicherheit gewährleistet. Entscheidend sind aber stets die genauen Vertragsinhalte. Vor allem wenn der Kreditgeber aus dem persönlichen Umfeld stammt, kann es diesbezüglich große Unterschiede geben.
Fazit zum Kredit von Privat
Ob zur Finanzierung eines neuen Autos oder einer Hochzeit – es gibt unterschiedliche Kreditarten, mit denen Privatpersonen ihren Traum verwirklichen können. Kredite von Privat können sich insbesondere für Kreditnehmer eignen, die bei einer Bank nur geringe Aussichten auf einen Kredit haben. Doch auch hier gibt es Grenzen: So müssen die Kreditnehmer beispielsweise volljährig sein und in Deutschland leben. Und auch die Bonität ist für viele private Geldgeber ein wichtiges Kriterium.
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