Ein Auto fährt über eine leere Autobahn.
Ein Auto fährt über eine leere Autobahn.
© Thomas Northcut via GettyImages/iStockphoto

Falschgeld: 7 Tipps, um Falschgeld zu erkennen

Ist der 50-Euro-Schein echt oder etwa eine Fälschung? Auch wenn die Zahlen rückläufig sind, ist Falschgeld immer wieder im Umlauf. Viele fragen sich deshalb, ob und wie sie die trügerischen Banknoten von den echten unterscheiden können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Falschgeld erkennen und was zu tun ist, wenn es doch einmal in Ihrem Portemonnaie gelandet ist.

Wie erkennt man Falschgeld?

Die Zahl der gefälschten Banknoten ist seit Jahren rückläufig – aus gutem Grund: Euro-Geldscheine zu fälschen ist spätestens seit Einführung der Euro-Banknoten ab 2013 deutlich schwerer geworden. Die sogenannte Europa-Serie ist mit einem noch besseren Schutz ausgestattet und dank ihrer Sicherheitsmerkmale nahezu fälschungssicher. Dennoch ist die Bundesbank ständig im Einsatz und zieht jedes Jahr Tausende gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr. 2019 waren es nach Angaben der Bundesbank rund 55.200 falsche Euro-Banknoten. Doch auch bei Fälschungen gibt es Qualitätsunterschiede – so reicht die Bandbreite der sichergestellten Scheine von einseitig bedrucktem Papier bis hin zu täuschend echten „Blüten“, die sogar einige der Sicherheitsmerkmale imitieren. 

Gut zu wissen: Die am häufigsten gefälschte Banknote war 2019 laut der Bundesbank der 50-Euro-Schein, gefolgt vom 20-Euro-Schein. Kaum verwunderlich, denn sie sind am häufigsten im Umlauf und erwecken dadurch nicht so schnell Misstrauen. 

Allgemeine Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen

Geldscheine sind mit diversen Sicherheitsmerkmalen versehen, die es auch Laien ermöglichen, die Echtheit der Noten auszumachen. Zu ihnen gehören beispielsweise Wasserzeichen, Hologramme und Sicherheitsfäden. Anhand des Tests nach dem Prinzip „Fühlen, Sehen, Kippen“ können auch Laien die Merkmale nacheinander durchgehen und ihre Scheine so auf Echtheit überprüfen. Dazu gibt es eine Reihe weiterer Hilfsmittel, die dabei helfen, die falschen von den echten Scheinen zu unterscheiden.

Fühlen, Sehen, Kippen – 7 Tests, um falsche Geldscheine zu erkennen

Die Deutsche Bundesbank stellt auf ihrer Internetseite die Sicherheitsmerkmale der aktuellen Europa-Serie (seit 2013) vor. Im Folgenden zeigen wir Ihnen anhand eines 100-Euro-Scheins, wie Sie Ihre Banknoten ohne weitere Hilfsmittel auf ihre Echtheit überprüfen können.

Kennzeichnung der Sicherheitsmerkmale eines 100-Euro-Scheins.
Verschiedene Sicherheitsmerkmale eines 100-Euro-Scheins in der Übersicht.

Nr. 1: Fühlen – Geldscheine abtasten

Echte Geldscheine sind aus Baumwolle und sind fester und griffiger als gewöhnliches Papier – fühlt es sich dünner oder zu glatt an, kann das ein Zeichen für eine Fälschung sein. Auf der Oberfläche der Vorderseite lassen sich zudem jeweils am linken und rechten Rand erhabene Linien ertasten – Architekturmotiv, Schrift und große Wertzahl sind ebenfalls reliefiert

Nr. 2: Sehen – durch das Portrait-Fenster schauen

Am rechten oberen Rand befindet sich ein kleines Portrait auf dem Hologramm (der silberne Streifen auf der Vorderseite). Werden die Scheine im Wert von 20 Euro und aufwärts gegen eine Lichtquelle gehalten, erscheint das kleine Fenster durchsichtig und das Portrait Europas ist von beiden Seiten zu sehen.

Nr. 3: Kippen – Portrait-Hologramm kontrollieren

Betrachten Sie das Hologramm des Geldscheins. Beim Kippen der Banknote ist auf der Vorderseite der Wert mittig im Fenster sichtbar, auf der Rückseite schillert es mehrfach in Regenbogenfarben.

Nr. 4: Sehen – Portrait-Wasserzeichen gegen Licht und auf dunklem Grund prüfen

Gegen das Licht betrachtet, sehen Sie das schemenhafte Motiv Europas, den Banknotenwert sowie das Architekturmotiv. Auf dunkler Oberfläche ist es andersherum und die hellen Stellen werden dunkler und das Portrait im Hologramm sichtbar wird.

Nr.5: Sehen – Sicherheitsfaden im Gegenlicht betrachten

Alle Euroscheine haben in ihrer Mitte einen Sicherheitsfaden. Im Gegenlicht erscheint dieser dunkel und das Euro-Symbol sowie die Wertzahl der Banknote werden jeweils in kleiner weißer Schrift sichtbar.

Nr. 6: Kippen – Smaragdzahl bewegen

Links unten befindet sich eine glänzende Wertzahl, auf der sich beim leichten Kippen ein grüner Lichtbalken auf und ab bewegt. Zudem schillert die Farbe der Zahl zwischen Smaragdgrün und Tiefblau. Zusammen mit dem Portraitfenster gilt es als eines der am schwersten nachzuahmenden Sicherheitsmerkmale.

Nr. 7: Kippen – Satelliten-Merkmal beobachten

Banknoten im Wert von 100 und 200 Euro haben ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal: Im oberen Bereich des Hologramms bewegen sich beim Kippen -Symbole wie Satelliten um die Wertzahl.

Geldscheine prüfen mit technischen Hilfsmitteln

Zusätzlich zu den oben vorgestellten Tests können Geldscheine auch mit weiteren Hilfsmitteln auf ihre Echtheit überprüft werden. Besonders im Handel ist zumeist keine Zeit, um ausgiebige Prüfungen durchzuführen – daher sind schnelle Lösungen gefragt. Deshalb ist beispielsweise an der Supermarktkasse der Geldscheinprüfstift beliebt. Mit ihm können Mitarbeitende effektiv und schnell die Scheine testen – elektronisch oder chemisch. Dabei funktioniert der elektronische Stift mit UV-Licht und teilt über ein akustisches Signal mit, wenn es sich bei der Banknote um eine Fälschung handelt. Der chemische Geldscheinprüfstift verfärbt den Schein und lässt die Echtheit anhand der Farbe ablesen. Ebenfalls mittels UV-Licht arbeiten Geldscheinprüfgerät, in die eine Banknote eingezogen und kontrolliert werden kann.

Gut zu wissen: Bei der Bank erkennen sogenannte Scheinprüfer die Echtheit der Banknoten. Sie sind in die Bankautomaten integriert und kontrollieren mit verschiedenen Sensoren die Sicherheitsmerkmale der Geldscheine.

Münzen: Ist das Kleingeld fälschungssicher?

Gefälschte Münzen kommen deutlich seltener vor als die wertigeren Banknoten. Jedoch können sich auch unter den Geldstücken Fälschungen befinden. Anhand einiger Indikatoren lassen auch sie sich händisch auf Echtheit überprüfen. Bei echten Münzen zeichnet sich das sogenannte Münzbild klar ab, Fälschungen weisen häufig Fehler und Ungenauigkeiten in der Prägung auf. Des Weiteren können Sie falsche Münzen anhand einer von den Originalen abweichenden Farbtönung entlarven.

Mit einem Magneten lässt sich auch feststellen, ob eine Münze gefälscht ist: Hält man ihn an eine 1- oder 2-Euro-Münze lassen sich diese zwar anziehen, aber ebenso leicht wieder lösen. Münzfälschungen werden hingegen entweder gar nicht von Magneten angezogen oder lassen sich nur sehr schwer von ihnen lösen.

Gut zu wissen: Obwohl sie nur ein geringes Fälschungsrisiko bergen, plant die EU das Kleingeld abzuschaffen und legt Pläne vor, die 1- und 2-Cent-Münzen aus dem Umlauf zu nehmen.

Bargeldlose Bezahlung als Alternative

Wer das Risiko von Falschgeld verkleinern will, kann als Alternative auf das bargeldlose Bezahlen umsteigen. Befürworter betonen dabei die erhöhte Sicherheit durch weniger Banknoten im Umlauf. Obschon bei Kleinstbeträgen immer noch unüblich, setzt sich die Bezahlung ohne Bargeld insbesondere bei größeren Anschaffungen immer mehr durch – nicht zuletzt auch bei Käufen im Internet. Aber auch Kredit- und Girokarten sind heutzutage meistens mit der aktuellen NFC-Technologie ausgestattet, die ein kontaktloses und komfortables Bezahlen an Kassenterminals ermöglicht. Zudem greifen gerade jüngere Verbraucher zunehmend auf ihr Smartphone zurück und bezahlen über Apple Pay oder Google Pay – Tendenz steigend.

Gut zu wissen: Während sich die Deutschen im internationalen Vergleich schwertun, auf Scheine und Münzen zu verzichten, hat das klassische Bargeld in anderen Ländern bereits ausgedient. Der weltweite Vorreiter Schweden will bis 2030 sogar vollständig auf Bargeld verzichten und eine bargeldlose Gesellschaft werden.

Was tun, wenn man Falschgeld erhält?

Die Bundesbank empfiehlt allen Personen, Geldscheine bei Erhalt stets auf ihre Echtheit zu überprüfen. Wer doch einen vermeintliche Blüten in seinem Portemonnaie vermutet, zieht den Kürzeren: Der Besitz von Falschgeld selbst ist nicht strafbar, den falschen Schein jedoch wissentlich weiterzugeben ist eine Straftat und wird mit einem hohen Bußgeld geahndet. Wer Falschgeld erkennt, ist angehalten, dies der Behörde oder der Polizei zu melden. Jeder Hinweis, der zur Ergreifung von Geldfälschern führt, ist hilfreich. Bei Unsicherheit ist der Gang zur nächsten Bank ratsam – hier kann zweifelsfrei bestätigt werden, ob Sie eine Fälschung oder ein Original in den Händen halten. Einen Ersatz für einen falschen Schein gibt es aber leider nicht. 

Gut zu wissen: Warum heißt Falschgeld auch „Blüten“? Wer direkt an die Pflanzen denkt, liegt falsch. Viele Forscher gehen davon aus, dass die Bezeichnung aus dem Mittelalter stammt und sich auf besonders polierte Pfennige bezieht, die durch die Politur eine fast golden glänzende Oberfläche bekamen. Diese nannte man „Blede“ („Goldstück“), was sich im Laufe der Jahre zu „Blüte“ entwickelte

Fazit: Umfangreiche Sicherheitsmerkmale sollen Banknoten schützen

Seit der Einführung der Europa-Serie ist das Fälschen der Euro-Geldscheine nahezu unmöglich geworden. Dennoch versuchen es Kriminelle immer wieder, ihre Fälschungen in den Umlauf zu bringen. Anhand der Sicherheitsmerkmale können selbst Laien schnell und einfach überprüfen, ob es sich bei ihren Geldscheinen um Original oder Fälschung handelt. Zusätzlich kann vermeintliches Falschgeld auch mit einem speziellen Stift überprüft und erkannt werden. Haben Sie Bedenken, können Sie sich stets an Ihre Bank wenden, die Ihnen die Echtheit Ihres Geldes bestätigen kann. Um grundsätzlich die Gefahr Falschgeld zu erhalten zu minimieren, können Kunden beim Einkauf bequem und sicher auf bargeldlose Zahlung umsteigen – ob über die NFC-Schnittstelle am Kartenterminal oder über das Smartphone.

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