Zentralbank

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Die Bank der Banken ist vor allem für die Wahrung der Preisstabilität verantwortlich.

Zentralbanken sind die Banken der Banken. Die Geschäftsbanken können sich hier Geld leihen, um ständig liquide zu sein. Im Gegenzug müssen sie dafür Sicherheiten hinterlegen. Privatpersonen können dagegen keine Konten bei einer Zentralbank eröffnen oder dort Kredit beantragen. Als öffentliche Institutionen sind Zentralbanken für die Währung eines Landes (zum Beispiel Bank of England) oder mehrerer Länder (z. B. Europäische Zentralbank) verantwortlich.

Hauptziel Preisstabilität

Zentralbanken verfolgen oft mehrere Ziele. So sind sie in manchen Ländernverpflichtet, Wachstum oder Vollbeschäftigung zu fördern. Auch die Stabilität des Wechselkurses der eigenen Währung wird oft angestrebt. Das mit Abstand wichtigste Ziel von Zentralbanken ist aber die Herstellung und Garantie der Preisstabilität in ihrem Währungsraum. Das wirksamste Instrument ist dabei die Festlegung der Zinssätze. Der maßgebliche Zinssatz in der Euro-Zone ist der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Wenn die EZB diesen Leitzins erhöht, bremst sie damit die Nachfrage nach Krediten. Weniger Kredite bedeuten weniger Konsum und Investitionen und damit weniger Raum für Preisanstiege.

Mit ihrer Geld- und Zinspolitik können die Zentralbanken Einfluss auf die Konjunkturentwicklung nehmen. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 senkten fast alle Notenbanken der entwickelten Industrieländer die Leitzinsen bis auf null, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Über diese Niedrigzinspolitik und zusätzlich durch den längerfristigen Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen („Quantitative Easing“) haben sie nach Einschätzung der meisten Experten die Stabilität des internationalen Finanzsystems gewahrt und die Insolvenz von Staaten verhindert.

Administrative Aufgaben

Neben der Geldpolitik haben Zentralbanken in der Regel noch zusätzliche administrative Aufgaben. So geben sie meist die jeweiligen Banknoten und Münzen aus. Zudem verwalten sie Devisen- oder Goldreserven. Auch die Überwachung der Geschäftsbanken erfolgt meist durch die Zentralbanken, entweder direkt oder durch beauftragte Behörden. Und oft tragen die Zentralbanken auch zur Finanzierung des Staatshaushaltes bei: Als Institutionen des Öffentlichen Rechts arbeiten sie zwar grundsätzlich ohne Gewinnerzielungsabsicht. Meist jedoch bleibt am Ende des Jahres ein Überschuss. Zu D-Mark-Zeiten etwa überwies die Deutsche Bundesbank regelmäßig Milliardenbeträge an den jeweiligen Finanzminister.

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