Wandelanleihe

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Von steigenden Aktienkursen teilweise profitieren – aber von fallenden Kursen nur sehr begrenzt betroffen sein: Das versprechen „Wandelanleihen“, die im Fachjargon auch „convertibles“ genannt werden. Sie sind eine Mischung aus einer Unternehmensanleihe und einem Optionsschein.

So funktioniert es

Eine Wandelanleihe ist zunächst eine Unternehmensanleihe. Sie hat in der Regel einen festen Zinssatz. Der Zinssatz liegt unter der Verzinsung einer normalen Anleihe desselben Unternehmens. Dieser Nachteil wird aber durch die Wandeloption kompensiert. Sie besagt: Der Anleger hat das Recht, zum Auszahlungsdatum der Anleihe in Aktien des jeweiligen Unternehmens ausbezahlt zu werden. Wie viele Aktien er bei der Wandlung bekommt, wird bereits bei der Ausgabe der Anleihe festgeschrieben.

Was kann man mit Wandelanleihen gewinnen?

Die Renditen von Wandelanleihen hängen wesentlich von der Entwicklung des Aktienkurses eines Unternehmens ab. Dazu ein vereinfachtes Rechenbeispiel:

Die Aktie des Unternehmens X notiert bei 80 Euro. Das Unternehmen begibt eine Wandelanleihe über vier Jahre. Der Zinskupon liegt im aktuellen Niedrigzinsumfeld bei jährlich 1 %. Die Anleihe kostet 100 Euro und berechtigt zum Umtausch in eine Aktie.

  • Fall 1: Der Aktienkurs sinkt auf 60 Euro. Der Anleger kassiert vier Jahre lang jährlich einen Euro Zinsen und erhält am Ende der vier Jahre seinen Einsatz von 100 Euro zurück. Die magere Rendite liegt geringfügig unter der Rendite einer normalen Unternehmensanleihe, aber es fallen keine Verluste wie bei der Direktinvestition in die Aktie an.
  • Fall 2: Die Aktie steigt auf 120 Euro. Der Anleger macht von seinem Recht auf Wandlung Gebrauch und hat inklusive Zinsen bei einem Einsatz von 100 Euro 124 Euro. Das ist zwar weniger Rendite als bei der riskanteren direkten Investition in die Aktie, aber deutlich mehr als bei einer klassischen Unternehmensanleihe.

Warum kann man mit Wandelanleihen auch verlieren?

Wandelanleihen haben unterschiedliche Risikoprofile. Das Risiko hängt von der Höhe der Wandelprämie ab. Die Wandelprämie ist die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem Kurs, bei dem sich der Umtausch der Wandelanleihe in Aktien lohnt. Ist die Wandelprämie sehr hoch, hat das Papier eher den ruhigen Charakter einer Anleihe. Ist die Wandelprämie jedoch gering oder sogar negativ, entwickelt sich die Wandelanleihe ähnlich wie eine Aktie – mit höheren Kurschancen, aber auch größeren Risiken.

Ein zweiter Grund für mögliche größere Verluste mit Wandelanleihen sind Ausfallrisiken. Wie bei klassischen Anleihen kommt es auf die Bonität des Emittenten an. Wenn die Rückzahlung der Anleihe infrage gestellt ist, können die Kurse stark abrutschen oder die Anleihen im Extremfall sogar wertlos werden.

Wie werden Wandelanleihen gehandelt?

Wandelanleihen werden an der Börse gehandelt und notieren in Prozent. Das Geschäft mit den Papieren ist für Privatanleger aber relativ schwierig. Zum einen gibt es in Deutschland nur wenige Wandelanleihen mit ausreichendem täglichen Umsatz. Zum anderen sind die Papiere oft nur in großen Stückelungen verfügbar. Mindesteinsätze von 10.000 oder gar 100.000 Euro kommen für normale Anleger kaum infrage. Eine Alternative sind Wandelanleihefonds, bei denen Profis den Markt und die Einzelwerte analysieren. Bei comdirect sind Wandelanleihefonds mit europäischem, asiatischem oder globalem Fokus verfügbar.

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