Rebalancing

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Manchmal kommt das Depot aus der Balance. Dann ist es Zeit für eine Neugewichtung oder die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands – das sogenannte Rebalancing. Mit dieser Methode soll die ursprünglich gewünschte Vermögensaufteilung, auch Allokation genannt, wiederhergestellt werden. Dabei werden meist automatisch Gewinne mitgenommen, die in einzelnen Anlageklassen angefallen sind.

Warum gibt es Rebalancing?

Über längere Zeiträume entwickeln sich einzelne Anlageklassen in der Regel unterschiedlich. Mal schneiden Aktien besser ab als Anleihen, mal umgekehrt. Zuweilen ist die Performance von Large Caps unterlegen, in anderen Phasen sind es Mid Caps. Auch regional gibt es an den Aktienmärkten oft große Unterschiede. Im vergangenen Jahrzehnt etwa haben die US-Märkte Europa und Japan deutlich geschlagen. Im Laufe der Zeit weicht deshalb ein Portfolio durch die unterschiedliche Wertentwicklung der einzelnen Anlagesegmente zuweilen deutlich vom ursprünglichen Zustand ab. Wer seiner ursprünglichen Gewichtung treu bleiben will, muss sie dann durch Umschichten zwischen den Anlageklassen des Portfolios wiederherstellen. Vermögensverwalter machen das für ihre Kunden, auch in Dach-ETFs werden die Positionen regelmäßig wieder ausgeglichen. Für Privatanleger lohnt sich der regelmäßige Blick auf das Portfolio ebenfalls. Der Zeitraum für ein Rebalancing ist dabei nicht festgelegt – bei nicht übermäßig volatilen Märkten kann es quartalsweise, halbjährlich oder auch nur einmal jährlich erfolgen.

Ein Beispiel

Ein offensiv ausgerichteter Anleger hat 80 % seines 100.000-Euro-Depots in einen ETF auf den MSCI World Allcountries investiert. 20 % liegen in deutschen Staatsanleihen. In einem sehr guten Börsenjahr hat der ETF 25 % zugelegt, die deutschen Staatsanleihen haben sich nicht bewegt. Der Anleger hält jetzt 100.000 Euro in ETFs und 20.000 Euro in Staatsanleihen. Um die ursprünglich gewünschte Allokation wiederherzustellen, tauscht er ETFs im Wert von 4.000 Euro gegen Staatsanleihen ein. Das Verhältnis 96.000 Euro Aktien-ETFs zu 24.000 Euro entspricht dann wieder dem Ursprungsverhältnis 80 zu 20.

Rebalancing durch Gewinnmitnahme oder zusätzliche Investitionen

Im Beispiel oben nimmt der Anleger durch den Austausch von Aktien-ETFs gegen Bundesanleihen automatisch einen Teil seiner Aktiengewinne mit. Der Nachteil: Es fallen Transaktionskosten und Steuern auf die angefallenen Gewinne an. Eine mögliche Alternative ist die Aufstockung der Investitionen. Wenn der Anleger zusätzlich für 5.000 Euro Bundesanleihen kauft, enthält sein Depot 100.000 Euro Aktien-ETFs und 25.000 Euro Bundesanleihen. Damit ist das gewünschte Verhältnis 80 zu 20 ebenfalls wiederhergestellt.

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