Optionsscheine

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Gut informierte Privatanleger nutzen Optionsscheine schon seit mehr als 25 Jahren, um von kleinen Kursbewegungen am Aktien-, Rohstoff- oder Devisenmarkt überproportional stark zu profitieren. Schließlich können mit Calls und Puts bei hohen Hebeln bereits mit kleinem Kapitaleinsatz hübsche Gewinne erzielt werden. Bewegt sich der Basiswertkurs allerdings in die „falsche“ Richtung, drohen große Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Hinzu kommt die Problematik des Zeitwertverlustes, der die Erfolgschancen deutlich reduzieren kann.

Je höher der Hebel, desto größer die Chancen und Risiken

Ein Beispiel: Bei einem Aktienkurs von zehn Euro soll ein Kaufoptionsschein mit Basispreis von neun Euro (berechtigt zum Bezug einer Aktie zu neun Euro) 1,20 Euro kosten. Er hat damit einen inneren Wert von einem Euro (Betrag, den der Anleger bei sofortiger Ausübung des Optionsscheins erhält) und einen Zeitwert (Optionsprämie) von 20 Cent. Der Hebel des beschriebenen Calls beträgt im aktuellen Beispiel 8,33 (Kurs Basiswert / Optionsscheinpreis).

Steigt der Aktienkurs nun um 10 % an, erhöht sich der innere Wert des Optionsscheins um 100 % auf zwei Euro. Sollte es dabeibleiben, wird sich der Zeitwert immer weiter reduzieren, bis er am Verfallstag genau null ist. Der Gewinn der Spekulation beträgt in diesem Fall 66,67 %, obwohl sich der Preis der Aktie nur um 10 % erhöht hat. Bewegt sich der Aktienkurs über die Laufzeit des Optionsscheins hinweg per saldo dagegen nicht von der Stelle, hat der Optionsschein bei Fälligkeit einen Wert von einem Euro. Seine Besitzer erleiden somit einen Verlust von 16,67 %. Zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommt es, wenn die Aktie bei Fälligkeit auf oder unter neun Euro notiert. Der Break-even liegt bei einem Aktienpreis von 10,20 Euro (+2 %). Der Optionsschein kann auch jederzeit vor dem Verfallstag verkauft werden.

Keine Knock-out-Gefahr, aber komplexe Preisermittlung

Im Vergleich zu Knock-out-Zertifikaten wie etwa Mini Futures bergen klassische Optionsscheine keine Knock-out-Gefahr. Die Spekulation kann auch dann noch aufgehen, wenn sich der Basiswertkurs zunächst in die „falsche“ Richtung bewegt. Dafür ist die Preisgestaltung von Optionsscheinen allerdings relativ komplex. So wirken neben der Kursentwicklung der zugrundeliegenden Aktie auch sinkende Restlaufzeiten, Dividendenzahlungen beim Basiswert und die für die Zukunft erwartete Schwankungsintensität des Underlyings (implizite Volatilität) auf den Preis der Papiere ein. Nimmt die implizite Volatilität zu, führt dies bei sonst unveränderten Bedingungen zu steigenden Optionsscheinpreisen und vice versa. Der Kauf von Optionsscheinen ist deshalb insbesondere bei niedriger impliziter Volatilität für Anleger interessant.

Optionsscheine und Knock-out-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Dabei tritt der Totalverlust bei Knock-out-Zertifikaten schon bei einmaliger Verletzung der Knock-out-Barriere ein. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Bei Optionsscheinen und Knock-out-Zertifikaten besteht als Schuldverschreibung zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

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