Leerverkauf

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Die Spekulation auf sinkende Kurse kann sehr teuer werden.

An der Börse geht es nicht immer aufwärts. Profis setzen deshalb häufiger darauf, dass die Kurse einzelner Aktien oder ganzer Indizes fallen. Um davon zu profitieren, können sie verschiedene Instrumente einsetzen: Mit Derivaten wie Put-Optionsscheinen oder CFDs wird oft auf sinkende Indizes spekuliert. Bei Einzelaktien dagegen kommt auch ein sogenannter Leerverkauf in Betracht.

Leerverkäufer gehen davon aus, dass eine Aktie überbewertet ist und der Kurs in naher Zukunft einbrechen wird. Sie leihen sich für eine festgelegte Zeit die Aktie des Unternehmens gegen eine geringe Gebühr von einer Bank oder einer Fondsgesellschaft aus. Damit sind sie juristischer Eigentümer des Papiers und verkaufen es am Markt zum aktuellen Preis. Wenn sie mit ihrer Einschätzung richtigliegen und der Aktienkurs sinkt, können die Leerverkäufer später die Aktie billiger zurückkaufen und an den Verleiher zurückgeben. Die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem Rückkaufpreis abzüglich Leihprämie ist ihr Gewinn.

Große Leerverkäufer streuen auch Gerüchte

Leerverkäufe gibt es in kleinem wie in großem Stil. Hedgefonds etwa bewegen bei diesen Geschäften sehr große Summen. Dementsprechend hoch ist das Interesse, dass die Spekulation aufgeht. Zuweilen werden deshalb auch gezielt Gerüchte gestreut, dass es dem betreffenden Unternehmen nicht gut geht und schlechte Nachrichten zu erwarten sind. In diesem Jahr etwa gerieten in Deutschland der Kölner Werbeflächenvermarkter Ströer und das TecDAX-Unternehmen Wirecard ins Visier von Leerverkäufern. Leerverkäufe verstärken normale Marktbewegungen damit oft deutlich. Deshalb sind sie bei den betroffenen Unternehmen, aber auch bei Politik und Finanzaufsicht nicht beliebt und wurden über kurze Zeiträume bereits untersagt.

Manchmal fallen die Leerverkäufer aber auch selbst auf die Nase. Wenn sie mit ihrer Einschätzung falschliegen und die betroffene Aktie wider Erwarten stark ansteigt, drohen hohe Verluste. Denn sie müssen die Papiere pünktlich zum Rückgabetermin in jedem Fall und zu jedem Preis kaufen. Besonders hart erwischte es Leerverkäufer in der Übernahmeschlacht zwischen Porsche und Volkswagen. Schon bei Kursen um die 200 Euro hatten viele Trader die scheinbar überbewertete VW-Aktie leer verkauft. Weil aber Porsche bereits viele VW-Papiere im Besitz hatte, wurden diese an der Börse immer knapper und immer teurer. In der Spitze mussten die Leerverkäufer über 1.000 Euro zahlen, um ihre Verpflichtungen zu bedienen

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