Hexensabbat

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Wenn Hexenjäger im späten Mittel­alter und in früher Neuzeit Frauen der Teilnahme am Hexensabbat beschuldigten, wurde es für diese Frauen gefährlich, denn der vermeintliche nächtliche „Tanz mit dem Teufel“ wurde regelmäßig mit dem Scheiterhaufen bestraft. Blutrünstig geht es an Börsen beim Hexensabbat nicht zu. Aber für Turbulenzen ist immer gesorgt, wenn am großen Verfallstag (Hexensabbat) an den Derivatebörsen Optionen und Futures gleichzeitig auslaufen.

Auslauf beziehungsweise Verfall bedeutet: Es werden Abrechnungspreise festgestellt, zu denen die Optionen und Futures bewertet werden. Dies findet an jedem dritten Freitag im letzten Monat eines Quartals in großem Stil an vielen internationalen ­Börsen und an der Eurex gleichzeitig statt. Diese Termingeschäfte sind Wetten auf den zukünftigen Kursverlauf. So spekulieren Opti­misten auf steigende Kurse, von denen sie mit Optionen und Futures überproportional profitieren. Andere Anlageprofis nutzen aber auch Verkaufsoptionen, um ein bestehendes DAX-Depot preisgünstig abzusichern. Fallen die Kurse, lösen sie die Option ein. Steigen die Kurse, lassen sie die Option verfallen.

Der Terminmarkt mit Futures und Optio­nen ist noch größer als der Kassamarkt, an dem die Aktien direkt gehandelt werden. Dementsprechend groß sind Gewinne und Verluste, die Anleger mit Optionen und Futures machen. Die Abrechnungspreise am Hexensabbat sind hart umkämpft. Deshalb geht es gerade an diesem Tag an der Börse hektisch zu. Das bedeutet: Die Kursausschläge fallen stärker aus als an normalen Handelstagen. Und obwohl an normalen Freitagen wie in vielen Unternehmen und Behörden oft auch an der Börse schon Ruhe einkehrt, liegt der Umsatz an einem Hexensabbat in der Regel doppelt so hoch wie an einem gewöhnlichen Börsentag.

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