Express-Zertifikat

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Attraktive Kupons zum Renditesammeln, kombiniert mit einem hohen Sicherheitspuffer: Das erhalten Anleger mit Express-Zertifikaten. Wie bei allen Zertifikaten klingt es zunächst kompliziert. Die wichtigsten Botschaften deshalb vorweg: Anleger erzielen mit Express-Zertifikaten bereits dann positive Renditen, wenn sich der Kurs des Basiswertes – das kann etwa eine Aktie oder ein Index sein – nur minimal nach oben bewegt. Verluste entstehen bei der klassischen Ausgangsvariante, wenn der Kurs des Basiswertes am Ende deutlich im Minus notiert.

Maßgebend für die Rückzahlung des Zertifikates sowie für den Erhalt der Kupons ist der Kursvergleich an vorher festgelegten Bewertungstagen. Dabei wird in der Regel nach einem Jahr zum ersten Mal überprüft, ob der Kurs des Basiswertes oberhalb der sogenannten Tilgungsschwelle liegt, also dem Preis bei Ausgabe des Zertifikats. Falls ja, gibt es das eingesetzte Kapital plus Kupon zurück.

Schwächephasen aussitzen

Falls nicht, ist noch nichts verloren. Denn dann verlängert sich die Laufzeit bis zu einem weiteren Bewertungstag. Der Kupon wird in diesem Falle nicht sofort gezahlt, sondern aufgeschoben. Sind die Bedingungen am folgenden Bewertungstag erfüllt, erhält der Anleger neben dem eingesetzten Kapital einen zweifachen Kupon ausbezahlt – den für die erste und den für die zweite Laufzeit-Periode. Dieses Prozedere wiederholt sich bis zum finalen Bewertungstag. Dank dieser Konstruktion lassen sich mit Express-Zertifikaten auch längere Schwächephasen am Aktienmarkt überbrücken.

Endgültig abgerechnet wird spätestens am letzten Bewertungstag. Liegt der Kurs des Basiswertes dann oberhalb der Tilgungsschwelle, gibt es den Nominalwert plus die aufaddierten Kupons. Falls nicht, kommt eine Sicherheitsbarriere ins Spiel, die das Verlustrisiko reduziert. Meist ist sie 30 bis 50 % unter der Tilgungsschwelle eingezogen. Wird sie während der gesamten Laufzeit bzw. bei Fälligkeit (abhängig von den konkreten Ausstattungsmerkmalen) nicht berührt oder unterschritten, erhalten Anleger zumindest das eingesetzte Kapital (den Nominalbetrag) zurück.

Große Sicherheitspuffer

Die aufgelaufenen Kupons werden in diesem Fall – zumindest bei klassischen Express-Zertifikaten – zwar nicht gezahlt, aber es entstehen auch keine Verluste. Nur wenn der Basiswert am Laufzeitende sogar unterhalb der Sicherheitsbarriere schließt, trägt der Anleger die gesamten Verluste.

Variantenvielfalt: Auf die Details kommt es an

Neben der beschriebenen Grundversion (Classic) werden inzwischen unzählige „Express-Variationen“ angeboten. Bei der Produktauswahl ist somit unbedingt auf die verschiedenen Ausstattungsmerkmale zu achten. Zu den bedeutenderen Typen zählen unter anderem:

  • Easy Express-Zertifikat: Statt mehrerer gibt es nur einen einzigen Beobachtungstermin am Laufzeitende.
  • Fix Kupon Express-Zertifikat: Kuponzahlungen/Prämienzahlungen erfolgen unabhängig vom Wert des Underlyings an jedem Bewertungstag.
  • Memory Express-Zertifikat: Kuponzahlungen/Prämienzahlungen erfolgen auch dann, wenn der Basiswert an einem Bewertungstag zwar unter der Tilgungsschwelle, aber oberhalb der darunterliegenden „Memory-Schwelle“ notiert. Ausgefallene Kuponzahlungen werden nachgeholt, sofern die Memory-Schwelle am nächsten Bewertungstag wieder überschritten ist.
  • Multi Express-Zertifikat: Mehrere Basiswerte werden gebündelt, von denen jeder die Bedingungen erfüllen muss.
  • Relax Express-Zertifikat: Kuponzahlungen/Prämienzahlungen erfolgen auch dann, wenn der Basispreis an einem Bewertungstag zwar unter der Tilgungsschwelle, aber oberhalb der Sicherheitsschwelle notiert. Ausgefallene Kupons werden nicht nachgeholt.
  • Stufen Express-Zertifikat: Die Tilgungsschwelle reduziert sich von Bewertungstag zu Bewertungstag.

(Keine vollständige Auflistung, Abweichungen bei den Produkten einzelner Emittenten möglich)Express-Zertifikate unterliegen Kursschwankungen. Damit sind Kursverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Die Auszahlung der Kupons sowie die Rückzahlung zum Nominalwert sind an bestimmte Bedingungen gekoppelt. Da es sich bei Express-Zertifikaten um Schuldverschreibungen des ausgebenden Emittenten handelt, besteht zudem ein Emittentenrisiko. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten können Verluste bis hin zum Totalverlust eintreten. Die Beschreibung der Wertpapiere stellt keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung dar.

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