Was sind ETFs? – Eine junge Frau mit Kopfhörern telefoniert mit ihrem Smartphone.
Was sind ETFs? – Eine junge Frau mit Kopfhörern telefoniert mit ihrem Smartphone.
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Was sind ETFs – einfach erklärt?

Key Takeaways
  • ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die ganze Märkte abbilden – z. B. den DAX.
  • Sie gelten als transparente, breit gestreute und kostengünstige Form der Geldanlage.
  • ETFs bieten sich für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge an.
  • Angelegtes Geld ist als Sondervermögen bei Insolvenz des ETF-Anbieters geschützt.

Definition: Was bedeutet ETF? Was ist ein ETF einfach erklärt?

Das Kürzel ETF steht für „Exchange Traded Fund“, zu Deutsch: börsengehandelter Indexfonds. ETFs sind also eine bestimmte Art von Fonds, die du ähnlich wie Aktien an der Börse kaufen und verkaufen kannst.

ETFs sind Indexfonds. Das heißt, ein ETF bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Index ab. Dies kann z. B. ein Aktienindex wie der DAX oder der Dow Jones sein. Du kannst aber auch ETFs auf Anleihen, Rohstoffe oder sogar verrückte Branchen handeln.

Schließlich genießen ETFs als Fonds einen besonderen Rechtsstatus: Als Sondervermögen sind die Anlagegelder größtenteils rechtlich vom Vermögen der Fondsgesellschaft getrennt und somit im Falle einer Insolvenz des ETF-Anbieters oder der Depotbank größtenteils geschützt.

Wie genau funktionieren ETFs?

Du weißt jetzt, dass ein ETF stets auf einem bestimmten Index basiert – z. B. einem Aktienindex. Einen Aktienindex kannst du dir wie einen Korb vorstellen, in dem die Aktien verschiedener Unternehmen vertreten sind. Vereinfacht gesagt, steigt der Aktienindex, wenn die Kurse der einzelnen Aktien im Durchschnitt nach oben gehen. Umgekehrt sinkt der Index, wenn die Kurse der Einzelwerte fallen. Da ein ETF versucht, „seinen“ Index möglichst 1:1 abzubilden, entwickelt sich sein Wert parallel zum Index.

Der Index steigt = Der ETF gewinnt an Wert.
Der Index fällt = Der ETF verliert an Wert.

Icon Taschenrechner

Beispiel:

Nehmen wir an, du hast einen ETF auf den DAX in deinem Depot. Der DAX legt an einem Tag um 5 Prozentpunkte zu – nun erfährt auch dein ETF eine entsprechende Wertsteigerung um 5 %. Wenn der Dax am nächsten Tag um 3 % fällt, sinkt auch dein ETF um 3 %.

Welche Arten von ETFs gibt es?

Grundsätzlich gibt es 3 Möglichkeiten, ETFs zu kategorisieren: nach Anlageklasse, nach Replikationsmethode und nach Ertragsverwendung.

ETFs auf unterschiedliche Anlageklassen

Zunächst lassen sich Indexfonds nach der Anlageklasse unterscheiden, in die sie investieren. So gibt es ETFs auf Aktien, Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe, Immobilien und Währungen, aber auch themen- und branchenspezifische ETFs.

Physisch vs. synthetisch replizierende ETFs

Um die Performance der zugrunde liegenden Indizes nachzubilden, nutzen ETF-Anbieter verschiedene Replikationsmethoden. Für die Geldanlage mit ETFs ist es hilfreich, den Unterschied zwischen physisch replizierenden und synthetisch replizierenden ETFs zu kennen.

Ein physisch replizierender ETF kauft die Aktien oder andere Anlageklassen, die sich im jeweiligen Index befinden, tatsächlich ein. Dagegen versucht ein synthetisch replizierender oder Swap-basierter ETF, die Wertentwicklung dieses Index künstlich nachzubilden. Dazu legt er andere Aktien oder Assets in sein Portfolio und tauscht dessen Wertentwicklung gegen die des Index: Er geht ein Tauschgeschäft („Swap“) mit einer Bank ein, die die Aktien aus dem Index hält.

Ausschüttende vs. thesaurierende ETFs

Ein 3. Unterscheidungsmerkmal bei ETFs ist die sogenannte Ertragsverwendung. So erhältst du z. B. bei einem ausschüttenden Aktien-ETF die Dividenden auf dein Konto überwiesen. Bei einem thesaurierenden Fonds hingegen werden die Erträge automatisch wieder angelegt.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und Aktien?

ETFsAktien
RenditeRenditechancen entsprechen der Entwicklung des gesamten abgebildeten Marktes.Renditechancen entsprechen der Entwicklung des einzelnen Unternehmens.
RisikoBreit gestreutes Investment führt zu geringerem Risiko, Totalverlust unwahrscheinlich.Höheres Risiko aufgrund fehlender Diversifikation, Totalverlust möglich.
AufwandGeringerer Aufwand, automatische Wiederanlage von Erträgen bei thesaurierenden ETFs.Höherer Aufwand durch regelmäßige Marktbeobachtung, manuelle Wiederanlage von Erträgen.
KostenDepotführung, Orderentgelte, ggf. Sparplanentgelte, laufende Kosten (TER), Abgeltungsteuer.Depotführung, Orderentgelte, ggf. Sparplanentgelte, Abgeltungsteuer.

Für wen lohnt sich die Geldanlage mit ETFs?

ETFs bietet sich vor allem für die mittel- bis langfristige Geldanlage an – z. B. für die Altersvorsorge mit ETFs. Die Geldanlage mit ETFs basiert auf der Buy-and-Hold-Strategie. Die Idee dahinter ist, dass Aktienmärkte über einen längeren Zeitraum trotz Schwankungen im Durchschnitt positiv entwickeln. So zeigt das Rendite-Dreieck MSCI World des Deutschen Aktieninstituts, dass die monatliche Geldanlage in den MSCI World Index von Ende 2001 bis Ende 2018 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,9 % eingebracht hätte.

Auch wenn du Anfänger im Aktienhandel bist, kann sich der Einstieg mit ETFs lohnen. Der Vorteil: Ein breit gestreuter Welt-ETF auf den MSCI World bildet die Wertentwicklung von über 1.500 Unternehmen in 23 Industriestaaten ab. Dadurch musst du dich nicht erst intensiv mit einzelnen Unternehmen auseinandersetzen und mit Aktien-Kennzahlen auskennen. Du investierst einfach in den globalen Aktienmarkt. Vor jeder Anlageentscheidung musst du aber natürlich für dich die Frage beantworten, wie viel Geld du investieren – und somit auch eine längere Zeit entbehren – kannst.

Mit cominvest – dem Robo-Advisor von comdirect – kannst du global in ein breit gestreutes Anlageuniversum aus ETFs und ETCs aus 14 Anlageklassen investieren. Die Zusammenstellung und Anpassung deines Portfolios erfolgen automatisiert auf Grundlage deiner individuellen Anlagestrategie.

Wie kann ich ETFs kaufen?

ETFs werden wie Aktien an der Börse gehandelt. Um ETFs zu kaufen oder zu verkaufen, benötigst du im 1. Schritt ein Wertpapierdepot. Dieses kannst du bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen.

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Um eine Kauforder aufzugeben – also deine Bank oder deinen Broker zu beauftragen, ETF-Anteile für dich zu kaufen – musst du den Namen oder die Wertpapierkennung (WKN oder ISIN) des ETFs kennen und entscheiden, wie viele Anteile du erwerben möchtest. Den Kaufprozess selbst kannst du mit nur wenigen Klicks online abschließen.

Wie viel kosten ETFs?

Für den Kauf und Verkauf von ETFs fallen Kosten an. Da wäre zunächst einmal das Entgelt für die Depotführung. Um eine eventuelle Rendite nicht durch zu hohe Depotführungskosten zu schmälern, solltest du dich für einen Anbieter entscheiden, bei dem die Depotführung kostenlos ist.

Auch für den Kauf oder Verkauf von ETFs fallen in der Regel Entgelte an – die sogenannten Orderentgelte. Für einen ETF-Sparplan gelten zumeist andere Orderentgelte als für die Einmalanlage. Einige Anbieter bieten sogar kostenlose ETF-Sparpläne an.

Schließlich fallen während der Haltedauer eines ETFs weitere Kosten an – die sogenannten laufenden Kosten (TER, Total Expense Ratio). Diese werden vom Fondsanbieter berechnet und sind auf dessen Website, im Verkaufsprospekt oder im Factsheet ausgewiesen.

Ist ein ETF-Sparplan sinnvoll?

Viele ETFs sind sparplanfähig. Das heißt, dass du mit einem Wertpapier-Sparplan auf ETFs schon ab kleinen Beträgen regelmäßig Geld sparen und anlegen kannst. Generell ist ein Sparplan vor allem dann sinnvoll, wenn dir kein größerer Betrag für die Einmalanlage zur Verfügung steht.

Unabhängig davon kann sich ETF-Sparen aufgrund des langen Anlagehorizonts jedoch auch so lohnen – nämlich dann, wenn du vom sogenannten Cost-Average-Effekt profitierst. Wenn dieser greift, erzielst du im Vergleich zur Einmalanlage langfristig einen günstigeren Durchschnittkurs. Dies kann dir theoretisch eine höhere Rendite einbringe – ist jedoch keinesfalls garantiert.

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Was sind die Vor- und Nachteile von ETFs?

Pro ETFs

  • Vergleichsweise niedrige Entgelte:
    Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind die Entgelte von ETFs eher gering. In der Regel entfällt bei ETFs auch der Ausgabeaufschlag.
  • Transparente Anlagestrategie:
    Da ein ETF stets einen bestimmten Index abbildet, ist seine Zusammensetzung sehr transparent. So investiert ein DAX-ETF eben in die 40 im DAX notieren Unternehmen.
  • Sondervermögen:
    ETFs, die in einem EU-Land aufgelegt wurden, gelten rechtlich als Sondervermögen. Das heißt: Das Geld der Anleger gehört nicht zum Vermögen des ETF-Anbieters und ist im Insolvenzfall geschützt.
  • Breite Streuung:
    Mit einem breit gestreuten ETF kannst du in eine Vielzahl von Aktien oder anderen Wertpapieren und Assetklassen aus verschiedenen Ländern investieren.
  • Börsentäglich handelbar:
    ETFs kannst du an jedem Handelstag der Börse kaufen oder verkaufen. Deshalb gelten ETFs als flexible und liquide Anlageklasse.

Contra ETFs

  • Volatilität:
    Ebenso wie die zugrunde liegenden Indizes schwanken auch ETFs im Wert – diese Volatilität musst du als Anleger aushalten.
  • Verlustrisiken:
    Auch die Geldanlage mit ETFs ist nicht risikofrei. Wenn du mit ETFs handelst, gehst du zwangsläufig Verlustrisken ein.
  • Kein professionelles Fondsmanagement:
    ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index „passiv“ ab. Es gibt kein professionelles Fondsmanagement, das individuelle Investmententscheidungen trifft und die Anlagestrategie an aktuelle Marktentwicklungen anpasst.
  • Kontrahentenrisiko bei Swap-ETFs:
    Insbesondere bei synthetischen ETFs besteht ein Kontrahentenrisiko, das darin besteht, dass der Swap-Partner des ETF-Anbieters insolvent wird. Allerdings ist jedes Kontrahentenrisiko gesetzlich auf 10 % des Fondsvermögens gedeckelt.
  • Klumpenrisiko bei Themen-ETFs:
    Bei Themen- oder Nischen-ETFs gehst du ein sogenanntes Klumpenrisiko ein, da solche ETFs in einen einzigen Sektor investieren, deren Titel stark miteinander korrelieren.

Steuern auf ETFs: Wie werden ETFs steuerlich behandelt?

ETFs und Investmentfonds werden steuerlich gleich behandelt. Die Versteuerung erfolgt jedes Jahr anhand der sogenannten Vorabpauschale – selbst, wenn du keine Gewinne erzielt hast. Als Anleger musst du dich nicht selbst um die Besteuerung deiner ETFs kümmern: Die Abgeltungsteuer in Höhe von 25 %, ggf. zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer, wird automatisch von deiner Depotbank ans Finanzamt abgeführt.

Als Anleger kannst du vom Sparerpauschbetrag profitieren. Dieser beträgt jährlich 1.000 Euro für Singles bzw. 2.000 Euro für Verheiratete oder Lebenspartner. Auf diese Beträge zahlst du keine Steuern, wenn du deiner Bank oder deinem Broker einen Freistellungsauftrag erteilst.

Haustiere, Raumfahrt, Cannabis – die verrückte Welt der ETFs

Titelbild zum Hoerspiel Podcast

Und, bist du auch schon im ETF-Fieber? In der fünften Folge der 3. Staffel unseres mehrfach prämierten Hörspiel-Podcasts „Wir waren Detektive“ – Fiction & Facts für Krimifans erfährst du die wichtigsten Fakten rund um ETFs – und wir verraten dir, in welche verrückten ETFs du investieren kannst.
Zum Podcast

ETFs erfreuen sich seit einigen Jahren wachsender Popularität. Im Zuge dieses Trends werden laufend neue Indizes aufgelegt, sodass du als Anleger aus einer Vielzahl verschiedener ETFs auswählen kannst – vom breiten Welt-ETF wie dem MSCI World, über Branchen-ETFs bis hin zu außergewöhnlichen Nischen-ETFs, die teilweise sogar etwas verrückt klingen.

So setzt ein Raumfahrt-ETF auf Unternehmen rund um die Erkundung und Erforschung des Alls, ein Haustier-ETF umfasst Aktien von Haustierfutter bis Veterinärmedizin und ein Cannabis-ETF investiert gezielt in Cannabis-Aktien. Auch wenn es sinnvoll erscheint, auf Zukunftsbranchen oder Megatrends wie Nachhaltigkeit zu setzen, gehst du mit solchen skurrilen Geldanlagen doch ein höheres Risiko ein als z. B. mit einem breit gestreuten Welt-ETF.

Grafische Übersicht über „verrückte“ ETF-Branchen
Verrückte ETF-Welt

Fazit: ETFs – breit gestreute Geldanlage für Einsteiger und langfristige Anleger

ETFs sind eine sinnvolle Anlageform, wenn du langfristig Vermögen aufbauen möchtest, ohne dich ständig intensiv mit den Aktienmärkten auseinanderzusetzen. Mit einem ETF-Sparplan kannst du regelmäßig schon ab 25 Euro Geld sparen und an der langfristigen Wertentwicklung breit gestreuter Marktindizes partizipieren.

Bei der Geldanlage mit ETF solltest du 2 Dinge beachten. Zum einen fallen für eine Investition in ETFs Kosten und Entgelte an, die du vergleichen solltest, um zu verhindern, dass eine etwaige Rendite unnötig geschmälert wird. Zum anderen schwanken auch ETFs im Wert, sodass du mit zwischenzeitlichen oder dauerhaften Kursverlusten rechnen musst.

Wenn du noch Fragen zu den Themen Anlegen und Investieren hast, kannst du gerne unsere Kundenbetreuer kontaktieren – per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr für dich erreichbar – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.

1 Nach 3 Jahren bleibt die Depotführung kostenlos, wenn du mindestens 2 Trades pro Quartal tätigst, ein Girokonto bei comdirect führst oder regelmäßig in einen Wertpapiersparplan einzahlst (mindestens eine Ausführung pro Quartal).

2An deutschen Börsenplätzen sowie im außerbörslichen Handel (außer Eurex, CFD-Handel und Aktien-Neuemissionen). Ggf. anfallende fremde Kosten und börsenplatzabhängige Entgelte sowie Telefon-, Fax- und Briefzuschläge für die Ordererteilung werden zusätzlich berechnet. Nach Ablauf des Vergünstigungszeitraumes von 12 Monaten handelst du ab 9,90 Euro pro Trade. Diese Konditionen gelten nur für comdirect Depotneukunden. Depotneukunde ist, wer in den letzten 6 Monaten noch kein Depot bei comdirect – einer Marke der Commerzbank AG – geführt hat. comdirect behält sich vor, dieses Angebot jederzeit zu modifizieren, zu verlängern oder zu beenden.

Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate deinen Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch dein investiertes Kapital.

Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die Commerzbank AG übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine persönliche Steuer- oder Rechtsberatung.

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