- Ein Portfolio ist ein Bestand an Wertpapieren wie z. B. Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs.
- Um dein Portfolio aufzubauen, musst du deine Anlageziele und dein Risikoprofil kennen.
- Je nach Anlagehorizont und Risikoneigung kannst du verschiedene Anlageklassen wählen.
- Du solltest regelmäßig in dein Depot schauen, um bei Bedarf ein Rebalancing vorzunehmen.
Definition: Was ist ein Portfolio?
Grundsätzlich ist ein Portfolio eine Mischung bzw. Zusammenstellung verschiedener Objekte. In der Geldanlage bezeichnet ein Portfolio die Zusammenstellung verschiedener Wertpapiere und Anlageklassen, wie z.B. Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs, um eine möglichst breite Risikostreuung zu erreichen. Dein Portfolio enthält somit deine Vermögenswerte, z.B. können auch Immobilien zu deiner Kapitalanlage gehören.
Wie du dein Anlageportfolio aufbaust oder zusammenstellst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von deinen Anlagezielen, deinem Anlagehorizont und deiner Risikoneigung. Die Kunst besteht darin, dein Portfolio so aufzubauen, dass die Zusammensetzung der verschiedenen Anlageklassen deinem Risiko-Rendite-Profil entspricht.
Was ist ein Wertpapierdepot?
Das comdirect Depot
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Ein Wertpapierdepot ist ein Konto, auf dem du dein Portfolio aus Wertpapieren wie z. B. Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs verwahrst. Für den Wertpapierhandel ist ein Depot unerlässlich. Wenn du Aktien oder andere Wertpapiere kaufen oder verkaufen möchtest, musst du zunächst ein Depot eröffnen.
Ein Wertpapierdepot kannst du bei den meisten Filialbanken sowie online bei Direktbanken und Neobrokern eröffnen. Achte bei der Auswahl deines Depots auf möglichst geringe Entgelte und eine günstige oder sogar kostenlose Kontoführung, um zu verhindern, dass hohe Kosten eine etwaige Rendite deines Portfolios übermäßig schmälern.
Wie baue ich mein Portfolio auf? – In 5 Schritten zum eigenen Portfolio
Schritt 1: Anlageziel festlegen
Um dein Portfolio aufzubauen, solltest du dir zunächst über deine Anlageziele im Klaren werden. Möchtest du in kurzer Zeit eine möglichst hohe Rendite erzielen oder überschüssiges Geld sicher parken? Planst du, langfristig Vermögen für die Altersvorsorge aufzubauen oder besteht dein Anlageziel darin, für eine bestimmte Anschaffung oder einen bestimmten Zeitpunkt sparen – z. B. das Studium oder die erste eigene Wohnung?
Wenn du weißt, welche Anlage- und Renditeziele du verfolgst, kannst du im nächsten Schritt schauen, wie viel Risiko du eingehen kannst und welche Anlageklassen für dich infrage kommen.
Schritt 2: Risikobereitschaft ermitteln
Im 2. Schritt solltest du dich für den Aufbau deines Anlageportfolios fragen: Welcher Anlegertyp bin ich? Dabei geht es vor allem darum, einzuschätzen, ob du eher konservativ oder risikofreudig bist. Bedenke hier, dass es einen Zusammenhang zwischen Risiko und Rendite gibt: Je mehr Rendite du mit einer Anlageklasse erzielen kannst, desto höher ist in der Regel auch das Risiko.
Schritt 3: Anlagehorizont wählen
Der Anlagehorizont meint die Dauer deines Investments, also wie lange du dein Geld anlegen und wann du darauf zugreifen möchtest. Der Anlagehorizont hängt sowohl von deinen Anlagezielen als auch von deinem Risiko-Rendite-Profil ab.
Bei einem kurzen Anlagehorizont stehen dir je nach Anlageziel zum Beispiel konservative Anlageklassen wie Tages- und Festgeld zur Auswahl.
Bei einem mittleren Anlagehorizont von 3 bis 10 Jahren hast du genügend Zeit, um Schwankungen auszusitzen und kannst so neben konservativen Produkten auch risikoreichere Anlageklassen wie Aktien in dein Portfolio mischen.
Bei einem langen Anlagehorizont von über 10 Jahren verfolgst du in der Regel eine Buy-and-Hold-Strategie und kannst dich z. B. auf die Altersvorsorge mit ETFs oder die Altersvorsorge mit Fonds konzentrieren.
Schritt 4: Finanziellen Spielraum definieren
Bevor du dir dein Portfolio zusammenstellst, solltest du dir außerdem einen Überblick über deine finanzielle Situation verschaffen. Wie viel Geld hast du für dein Portfolio übrig? Steht dir vielleicht ein größerer Betrag für die Einmalanlage zur Verfügung? Oder kannst du monatlich einen Betrag investieren, z. B. mit einem Wertpapiersparplan. Die 50-30-20-Regel kann dir helfen, deine Finanzen zu strukturieren und deine Spar- und Anlageziele zu erreichen.
Gerade bei einem längeren Anlagehorizont solltest du allerdings nur Geld anlegen, auf das du langfristig verzichten kannst. So verhinderst du, deine Wertpapiere aufgrund finanzieller Schwierigkeiten in einer Marktphase verkaufen zu müssen, in der die Kurse gerade im Keller sind. Außerdem empfiehlt es sich, stets einen Notgroschen für unerwartete Ausgaben zurückzuhalten.
Schritt 5: Portfolio zusammenstellen
comdirect PortfolioPlaner
Mit dem comdirect PortfolioPlaner können Einsteiger zu Anlegern werden. Wähle ganz einfach je nach Risikobereitschaft und Anlageziel das passende Portfolio aus.
Du kennst nun deine Anlageziele, hast dir Gedanken über dein Risiko-Rendite-Profil und den Anlagehorizont gemacht und weißt, wie viel Geld dir einmalig oder regelmäßig für die Geldanlage zur Verfügung steht. Nun geht es darum, dein Portfolio aufzubauen und die Zusammenstellung deines Portfolios so zu wählen, dass deine individuellen Ansprüche und Bedürfnisse erfüllt sind. Dabei kannst du zwischen verschiedenen Anlageklassen für dein Portfolio wählen. Bei der Suche nach dem passenden Anlagemix kann dir auch das magische Dreieck der Geldanlage helfen.
Depot aufbauen: Welche Anklageklassen gibt es?
Als Anleger kannst du zwischen vielen verschiedenen Anlageklassen wählen.
- Zinsen (z. B. Tages– oder Festgeld)
- Aktien
- Anleihen
- aktiv gemanagte Fonds
- ETFs
- Derivate
- Kryptowährungen
- Immobilien
- Rohstoffe
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Anlageklassen und ihren Vor- und Nachteilen findest du ebenfalls im comdirect Magazin. Dort findest du außerdem Infos und Tipps für Anfänger und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Aktien zu kaufen.
Wie viele Aktien sollte man im Portfolio haben?
Wie viele Aktien du in deinem Anlageportfolio haben solltest, lässt sich nicht pauschal beantworten. Aktien zählen grundsätzlich zu den risikoreichen Anlageklassen, da ihr Wert stark schwanken kann. Je nach Risikoprofil kannst du im Rahmen deiner Asset Allocation festlegen, wie hoch der Aktienanteil in deinem Portfolio sein soll.
Als Faustregel gilt: Je mehr Aktien du im Portfolio hast, desto höher dein Risiko. Beachte jedoch: Auch mit einem höheren Anteil von Wertpapieren, die traditionell als „risikoarm“ gelten – z. B. Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität – gehst du zum Teil hohe Verlustrisiken bis hin zum Totalverlust deines eingesetzten Kapitals ein.
ETF-Portfolio aufbauen: Wie viele ETFs sollte man im Portfolio haben?
ETFs gelten als breit gestreute Anlageklasse. Mit einem ETF als Indexfonds investierst du nämlich nicht in einzelne Aktien, sondern in eine Vielzahl von Titeln. Die Geldanlage mit ETFs bietet dir daher in der Regel eine relativ breite Diversifikation. So bist du z. B. mit einem MSCI World-ETF breit gestreut in über 1.500 Unternehmen aus 23 Ländern investiert.
Das ETF-Universum bietet dir aber auch spezielle Branchen-ETFs, die eine relativ kleine Auswahl an Unternehmen aus einem bestimmten Sektor abbilden. Solche ETFs haben eine geringere Diversifikation. Das heißt: Dein Risiko ist weniger stark gestreut. Möglicherweise gehst du mit einem solchen Nischen-ETF sogar ein Klumpenrisiko ein.
Mit dem Pantoffel-Portfolio hat Finanztest eine Anlagestrategie entwickelt, bei der sich dein Anlageportfolio aus einem Rendite- und Sicherheitsbaustein zusammensetzt. Je nach Gewichtung der beiden Bausteine kannst du dein Portfolio an dein individuelles Risikoprofil anpassen. Auch bei der Core-Satellite-Strategie kombinierst du eine breit gestreute Kernanlage mit risikoreicheren Einzelanlagen.
Immobilien-Portfolio aufbauen
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir ein Immobilien-Portfolio aufzubauen, muss es nicht zwangsläufig das Eigenheim oder Immobilien als Kapitalanlage sein. Auch über Immobilienaktien oder breiter gestreute Immobilienfonds, die du mit in dein Portfolio mischt, kannst du an der Wertentwicklung am Immobilienmarkt teilhaben. Beachte auch hier die Risiken, die du mit deinen Investments eingehst.
Wie baue ich ein Dividenden-Portfolio auf?
Mit einer Dividende werden Aktionäre am Unternehmensgewinn beteiligt. Nicht alle Unternehmen schütten eine Dividende aus. Mit einem Dividenden-Portfolio investierst du gezielt in Aktien von Unternehmen, die seit Jahren regelmäßig eine hohe Dividende ausschütten. Ziel eines Dividenden-Portfolios ist, durch Ausschüttungen ein regelmäßiges passives Einkommen zu erzielen. Dividendenzahlungen sind jedoch freiwillig – als Anleger hast du keinen Anspruch auf eine Dividende. Auch Unternehmen, die lange eine Dividende gezahlt haben, können diese kürzen oder streichen.
Um ein Dividenden-Portfolio aufzubauen, kannst du entweder dividendenstarke Einzelaktien kaufen oder in breiter gestreute Dividenden-ETFs investieren. In beiden Fällen hast du die Chance auf Kurssteigerungen und Ausschüttungen. Du gehst aber auch ein hohes Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust deines Geldes ein. Du solltest dich daher eingehend mit den jeweiligen Unternehmen, deinen Chancen und Risiken beschäftigen, bevor du Investitionen tätigst.
Wie oft sollte man in sein Depot schauen?
Wie oft du in dein Depot schauen solltest, hängt vor allem von deinem Anlagehorizont ab. Als Daytrader kommst du nicht umhin, dich rund um die Uhr mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen. Bei einem mittleren oder langen Anlagehorizont dagegen kann es sogar kontraproduktiv sein, allzu häufig einen Blick in dein Depot zu werfen. Kurzfristige Schwankungen und Verluste könnten dich dazu verleiten, von deiner einmal festgelegten Strategie abzuweichen oder sogar Panikverkäufe zu tätigen.
Bei einem langfristig ausgelegten Portfolio gilt die Faustregel: Einmal pro Jahr reicht ein Blick ins Depot, um zu schauen, ob du die Zusammenstellung deines Portfolios im Rahmen eines Rebalancing an dein ursprüngliches Risikoprofil anpassen musst.
Fazit: Portfolio aufbauen – Schritt für Schritt zum individuellen Depot
Um ein individuelles Portfolio aufzubauen, musst du dich zunächst mit deinen Anlagezielen und deiner Risikobereitschaft auseinandersetzen. Je nachdem, welche Renditevorstellungen du hast und wann du auf dein Geld zugreifen möchtest, kannst du aus verschiedenen Anlageklassen ein passendes Portfolio zusammenstellen. Ob Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs – deinen Anlagemix solltest du so wählen, dass er zu deinem individuellen Risiko-Rendite-Profil passt.
Wenn du noch Fragen zu den Themen Anlegen und Investieren hast, kannst du gerne unsere Kundenbetreuer kontaktieren – per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr für dich erreichbar – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.
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1 Nach 3 Jahren bleibt die Depotführung kostenlos, wenn du mindestens 2 Trades pro Quartal tätigst, ein Girokonto bei comdirect führst oder regelmäßig in einen Wertpapiersparplan einzahlst (mindestens 1 Ausführung pro Quartal).
Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate deinen Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch dein investiertes Kapital.