Zwei Broker analysieren digitale Börsendaten.
Zwei Broker analysieren digitale Börsendaten.
guvendemir via Getty Images/iStockphoto

Online Brokerage: Informationen und Tipps

Die Digitalisierung hat auch den Handel mit Aktien und anderen Finanzprodukten an der Börse revolutioniert. Durch Online Brokerage können immer mehr Anleger auch mit kleineren Summen am Finanzmarkt investieren, ihre Geldanlage selbst in die Hand nehmen und mit Wertpapieren die Chance nutzen, ein Vermögen aufzubauen. Wir zeigen Ihnen, was Online Brokerage bedeutet und was eigentlich hinter der Tätigkeit eines Brokers steckt.

Was bedeutet Online Brokerage? Definition

Der Begriff “Broker” stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt eigentlich nur “Makler”. Börsenmakler und die deutsche Verwendung von “Broker” sind allerdings nicht deckungsgleich. Börsenmakler werden nämlich nur für institutionelle Anleger tätig und erfüllen heutzutage andere Aufgaben als Broker. Außerdem ist die Berufsbezeichnung “Makler” geschützt. Die Bezeichnung “Broker” ist hingegen nicht geschützt und kann somit unterschiedlich definiert werden.

Als Brokerage wird im deutschen Sprachgebrauch vor allem die Dienstleistung eines Brokers verstanden, also der Handel mit Finanzprodukten an der Börse im Auftrag des Kunden. Beim Online Brokerage werden Kundenaufträge digital übermittelt und die eigentliche Tätigkeit des Brokers findet im Hintergrund statt.

Da Broker im Auftrag von Kunden handeln, stellen sie diesen für einzelne Handlungen Entgelte in Rechnung. Diese Entgelte werden ebenfalls als Brokerage oder alternativ als Courtage bezeichnet. Diese Verwendung des Begriffs “Brokerage” ist allerdings in Deutschland weit weniger verbreitet und wird hauptsächlich von Fachleuten benutzt.

Wie funktioniert Online Brokerage?

Das Gegenstück zum Online Brokerage ist der Gang zum lokalen Bankberater, um dort eine Anlagestrategie zu entwickeln und die Bank mit dem Kauf bestimmter Wertpapiere zu beauftragen. Durch die persönliche Beratung ist dieser Prozess ist in der Regel deutlich kostenintensiver. Diese Kosten müssen von den erhofften Renditen gedeckt werden. Deshalb ist beim herkömmlichen Brokerage eine relativ hohe Investitionssumme erforderlich.

Online Brokerage ersetzt das Beratungsgespräch durch ein Angebot von Informationen, die den Anleger selbst in die Lage versetzen sollen, sich für eine bestimmte Strategie und den Kauf konkreter Wertpapiere zu entscheiden. Die Orders (Käufe und Verkäufe) werden ebenfalls über das entsprechende Online Portal abgewickelt. So entstehen deutlich weniger Kosten, wodurch Online Brokerage auch für Kleinanleger attraktiv wird. Außerdem profitieren ambitionierte oder erfahrene Anleger von Online Brokerage, die eigenständig Anlagestrategien verfolgen möchten.

Was ist ein Online Broker? Unterschied zum Wertpapierhändler und Trader

Wertpapierhändler agieren an der Börse weitgehend eigenständig mit dem Ziel, ihr verfügbares Kapital zu vermehren. Sie verfolgen dabei eine festgelegte Strategie, die auf umfassenden Analysen beruht. Solche Wertpapierhändler werden auch als “Trader” bezeichnet. Im Unterschied zum Broker führen sie Orders nicht im Auftrag von Kunden aus, sondern entscheiden selbst, welche Trades sie durchführen.

Der größere Teil der Trader sind institutionelle Trader, die im Auftrag von Banken, Fonds oder Versicherungen handeln. Die jeweilige Institution stellt dabei das Startkapital und erwartet eine Vermehrung dieses Kapitals. Der kleinere Teil der Trader sind private Trader, die mit ihrem eigenen Kapital handeln und daraus direkt ihr eigenes Einkommen erwirtschaften. Das erfordert allerdings den Einsatz von sehr viel privatem Kapital und birgt ein großes Risiko.

Privatanleger, die mit ihrem Ersparten versuchen über Wertpapiere ihr Vermögen zu vermehren, werden nicht als Trader bezeichnet, weil sie den Wertpapierhandel nicht in Vollzeit und nicht zur Erwirtschaftung des Haupteinkommens ausüben.

Ein Wertpapierbroker nimmt im Unterschied zum Wertpapierhändler Aufträge (Orders) seiner Kunden telefonisch, per Fax oder über eine Onlineplattform entgegen und leitet die Aufträge an die Börse weiter oder erwirbt die Wertpapiere als Kommissionsgeschäft.

Ein Online Broker nimmt Orders dementsprechend über das Internet entgegen, also in der Regel über ein Webportal. Von der eigentlichen Tätigkeit des Brokers bekommen Sie als Kunde daher nicht viel mit. Ihnen wird lediglich die Bestätigung einer ausgeführten Order ausgegeben. Die eigentliche Arbeit des Online Brokers findet im Hintergrund statt.

Was ist ein Trade?

Ein “Trade” ist im Börsenkontext zunächst einmal der Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, also von Aktien oder anderen handelbaren Finanzprodukten. Während mit “Order” lediglich der Auftrag für den Kauf oder Verkauf an den Broker bezeichnet wird, ist der Trade der eigentliche Kaufvorgang.

Vom Trading unterschieden wird oftmals das Investieren, wobei diese Unterscheidung nicht besonders trennscharf ist. Eine Investition ist dabei ein eher langfristig angelegtes Geschäft, das beispielsweise auf die Dividenden spekuliert. Trading bezeichnet eher kurzfristige Geschäfte, die in erster Linie über den vorteilhaften Verkauf Renditen generieren sollen.

Online Brokerage vs. Offline Brokerage – was ist günstiger?

Gut zu wissen: Als Privatanleger haben Sie keinen eigenen Zugriff auf die Börse und können deshalb nicht direkt mit Wertpapieren handeln. Wenn Sie Geld in Aktien, ETFs, Investmentfonds oder anderen handelbaren Finanzprodukten anlegen möchten, benötigen Sie also einen Broker. Online Brokerage ist der einfachste und günstigste Weg, Orders über Broker abwickeln zu lassen und so am Börsengeschehen teilzunehmen.

Online Brokerage ist günstiger als herkömmliches Brokerage und versetzt Sie in die Lage, selbst über Ihre Wertpapiergeschäfte zu entscheiden. Dafür entfällt allerdings auch weitgehend die Beratung, die ein persönlicher Finanzberater bietet. Sie müssen sich also selbst in die Thematik des Wertpapierhandels einarbeiten, eine eigene Anlagestrategie entwickeln und diese in Eigenregie umsetzen.

Dafür sind Sie dann nicht von den oft verkaufsgetriebenen Ratschlägen eines Beraters abhängig, sondern nehmen Ihre Geldanlage selbst in die Hand. Sie allein treffen die Entscheidungen, aber Sie allein sind auch für die Konsequenzen verantwortlich.

Online Brokerage eignet sich also besonders für Kleinanleger mit geringem Budget und für ambitionierte oder erfahrene Anleger, die sich selbst in das Wertpapiergeschäft einarbeiten wollen oder bereits eingearbeitet haben.

Was ist ein Aktiendepot – und warum ist es für Online Brokerage notwendig?

Das Wort “Depot” bezeichnet eigentlich einen physischen Lagerraum. Die Zeiten, in denen Aktien auf Papier gedruckte Zertifikate waren, sind allerdings vorbei. Deshalb bezeichnet ein Aktiendepot im digitalen Zeitalter ein Online Portal, ähnlich dem Online Banking, in dem der aktuelle Bestand an Aktien für einen Account dargestellt wird. In der Regel lassen sich über das Depot auch Aufträge für den Kauf und Verkauf von Aktien erteilen.

Gut zu wissen:
Das comdirect Aktiendepot ist mindestens drei Jahre lang kostenfrei. Danach hängt es von Ihrer Aktivität im Wertpapierhandel ab, ob Entgelte für die Depotführung anfallen.

Ohne eigenes Aktiendepot können Anleger keine Wertpapiere kaufen. Die Eröffnung eines Depots ist für den Wertpapierhandel also zwingend erforderlich, egal ob es um kurzfristiges Trading oder langfristiges Investieren geht. Je nach Anbieter kann ein Depot mit Kosten verbunden sein.

Weitere Informationen zum Wertpapierhandel und zu comdirect Depots:

Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema Online Brokerage? Kontaktieren Sie gerne unsere Mitarbeiter im Kundenservice! Per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr erreichbar und helfen Ihnen gerne weiter.

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