- Beim Krypto-Staking hinterlegst du Krypto-Coins und erhältst dafür Belohnungen.
- Die Staking-Belohnungen werden dir in Form neuer Coins ausgezahlt.
- Wir erklären, wie du deine Coins in 4 Schritten an einer Krypto-Börse staken kannst.
- Krypto-Staking birgt hohe Risiken bis hin zum Totalverlust deines Kapitals.
Bedeutung: Was ist Krypto-Staking?
Mit Krypto-Staking kannst du deine Kryptowährungen für dich arbeiten lassen und passives Einkommen generieren. Vergleichbar ist das Staken mit der Festgeldanlage, bei der du Zinsen bei einer Bank generieren kannst. Beim Krypto-Staking stellst du deine Coins einem Blockchain-Netzwerk zur Verfügung, du „parkst“ sie sozusagen für eine gewisse Zeit. „Staking“ bedeutet so viel wie „beiseitelegen“. Im Gegenzug wirst du mit neuen Coins belohnt und erzielst so eine jährliche prozentuale Rendite. Die Höhe der Belohnungen oder Staking Rewards hängt davon ab, wie viele Coins du hinterlegst und für wie lange.
Krypto-Staking dient der Netzwerksicherung. Staken kannst du nur Kryptowährungen, die auf dem Proof-of-Stake-Mechanismus basieren. Dieses Konsensverfahren hilft zu entscheiden, welche Transaktionen gültig sind und als Block an die Blockchain angehängt werden. Bitcoin nutzt das Proof-of-Work-Verfahren und kann nicht gestakt werden.
Beim Krypto-Staking gehst du aber auch ein höheres Risiko ein, da Kryptowährungen sehr volatil sind und schnell an Wert verlieren können.
Exkurs: Was ist der Unterschied zwischen Proof-of-Work und Proof-of-Stake?
Eine Blockchain ist eine virtuelle Datenbank, die Transaktionen in Blöcken speichert und zu einer Kette verbindet. Jeder Block muss vom Netzwerk geprüft und validiert werden. Es gibt 2 Konsensmechanismen:
- Proof-of-Work (PoW): Miner lösen komplexe mathematische Aufgaben, um Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zu erstellen. Dafür erhalten sie neue Coins („Mining“). PoW wird z. B. von Bitcoin verwendet.
- Proof-of-Stake (PoS): Nutzer hinterlegen Coins in einer Blockchain-Wallet, um neue Blöcke zu validieren. Je mehr Coins sie halten, desto höher ist die Chance, als Validator ausgewählt zu werden. Validatoren erhalten Belohnungen in Form von neuen Coins.
Welche Kryptowährungen kann ich staken?
Krypto-Staking funktioniert nur mit Kryptowährungen, die auf Proof-of-Stake basieren, z. B. Ethereum. Bitcoin als die „Mutter“ aller Kryptowährungen verwendet das Proof-of-Work-Verfahren und kann deshalb nicht gestakt werden. Hier eine Auswahl von Kryptowährungen, mit denen das Krypto-Staking möglich ist:
- Cardano (ADA)
- Ethereum 2.0 (ETH)
- Polkadot (DOT)
- Solana (SOL)
- Tezos (XTZ)
Erste Schritte: Wie funktioniert das Staking von Kryptowährungen?
Grundsätzlich gibt es 2 Möglichkeiten, am Krypto-Staking teilzunehmen. Das direkte Krypto-Staking in einem Netzwerk wie Ethereum stellt Staker vor hohe technische und finanzielle Hürden. Erstens musst du eine eigene digitale Infrastruktur aufbauen. Dazu benötigst du technisches Know-how und spezielle Hardware, auf der rund um die Uhr eine Staking-Software läuft. Geht deine Infrastruktur offline, zahlst du bei vielen Projekten eine Strafe in Form von Coins.
Zweitens brauchst du eine kompatible Wallet, auf der du eine relativ große Menge an Coins hinterlegen musst. Im Falle von Ethereum sind das aktuell 32 ETH. Dies entspricht einem Gegenwert von 93.000 Euro (Stand: August 2024).
Beim Staken auf einer Krypto-Börse oder Defi-Plattform fallen diese Einstiegshürden weg. Daher kommt diese zweite Möglichkeit des Krypto-Stakings für die meisten Privatanleger eher infrage.
Wenn du nicht über die benötigte Menge an Coins fürs Staking verfügst, kannst du dich einem sogenannten Staking-Pool anschließen. Dabei stimmen sich Krypto-Investoren ab, um ihre Coins in einen gemeinsamen Topf zu werfen und so die Chance auf Belohnungen zu erhöhen. Die technischen Anforderungen fallen dadurch aber nicht weg.
In 4 Schritten zu Staking Rewards: Krypto-Staking an einer Krypto-Börse
Wir geben dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du mit dem Krypto-Staken beginnen kannst.
Schritt 1: An einer Krypto-Börse registrieren
Zum Staken benötigst du ein Konto bei einer vertrauenswürdigen Krypto-Börse, ähnlich wie ein Depot für den Wertpapierhandel. Nach erfolgreicher Registrierung und Verifizierung bei einer geeigneten Handelsplattform kannst du Kryptowährungen handeln und staken.
Schritt 2: Kryptowährungen kaufen
Um Kryptowährungen staken zu können, musst du sie besitzen. Im 2. Schritt kaufst du also Coins, die gestakt werden können. Richte dich dabei nicht nur nach der Höhe der Rewards, sondern wähle Krypto-Projekte, an deren langfristigen Erfolg du glaubst.
Bei manchen Kryptowährungen und Anbietern benötigst du eine Mindestmenge an Coins, um am Krypto-Staking teilnehmen zu können. Diese ist jedoch in der Regel deutlich niedriger als beim direkten Krypto-Staking.
Schritt 3: Coins staken
Um Coins auf einer Handelsplattform zu staken, genügt in der Regel ein Klick. Wähle die Kryptowährung und die Menge der Coins aus, die du staken möchtest. Achte darauf, ob es eine Lock-up- oder Lock-in-Frist gibt. Dies ist der Zeitraum, in der deine Coins gesperrt sind und du nicht damit handeln kannst.
Schritt 4: Staking Rewards verdienen
Für das Krypto-Staking erhältst du jährliche prozentuale Belohnungen – sogenannte Staking Rewards. Diese werden in der Regel täglich berechnet und wöchentlich ausgezahlt. Die Rewards werden deinem Staking-Konto gutgeschrieben. Die Menge der gestakten Coins steigt also mit jeder Auszahlung. So greift beim Krypto-Staking möglicherweise auch der Zinseszinseffekt.
Die Welt der Kryptowährungen hat auch die sogenannten NFTs hervorgebracht. Informiere dich im comdirect Magazin, was es mit diesen digitalen Kunstwerken auf sich hat und wie du damit handeln kannst.
Wie viel verdient man mit Krypto-Staking?
Deine Staking-Belohnungen variieren je nach Kryptowährung und Anbieter meist im ein- oder zweistelligen Prozentbereich. Aktuell verdienst du mit Ethereum-Staking 3 bis 4 % p. a., mit Solana 4 bis 6 % p. a. und mit Polkadot 10 bis 14 % p. a. (Stand: August 2024). Beachte, dass die Rewards schwanken können, abhängig von Faktoren wie der Gesamtmenge der gestakten Coins oder der Inflationsrate der jeweiligen Kryptowährung.
Unseriöse Staking-Anbieter oder Krypto-Projekte locken oftmals mit überzogenen Renditeversprechen. Sei also skeptisch, wenn die versprochenen Belohnungen fürs Krypto-Staking unrealistisch hoch sind.
Wie oft werden die Staking Rewards ausgezahlt?
Kryptohandel ohne Wallet
Bei comdirect kannst du auch ohne Wallet ganz einfach in den Kryptohandel einsteigen.
Wie oft die Belohnungen für Krypto-Staking ausgezahlt werden, variiert ebenfalls je nach Coin und Staking-Anbieter. In der Regel erfolgt die Auszahlung der Staking Rewards einmal wöchentlich. Manchmal werden die Belohnungen häufiger gezahlt.
Ist Krypto-Staking steuerpflichtig?
In Deutschland unterliegen Gewinne auf Staking-Belohnungen grundsätzlich der Einkommensteuer. Staking-Gewinne sind allerdings nur dann steuerpflichtig, wenn du sie innerhalb von einem Jahr realisierst. Hältst du die erhaltenen Coins länger als 365 Tage und verkaufst sie anschließend, zahlst du keine Steuern.
Die Freigrenze beim Krypto-Staking liegt bei 256 Euro – bis zu diesem Betrag sind deine Staking-Gewinne steuerfrei. Sobald deine Staking Rewards diesen Betrag übersteigen, musst du den gesamten Betrag versteuern. Der Steuersatz liegt je nach Steuerklasse zwischen 0 und 45 %.
Was sind die Vor- und Nachteile von Krypto-Staking?
Das Staking von Kryptowährungen bietet sowohl Chancen als auch Risiken, die wir in der folgenden Tabelle für dich zusammengefasst haben.
Pro Krypto-Staking
- Renditechancen:
Wenn du deine Krypto-Coins stakst, bekommst du Belohnungen in Form von neuen Coins und generierst so ein passives Einkommen, ähnlich wie Zinsen. - Unterstützung von Blockchain-Projekten: Durch Krypto-Staking trägst du zur Sicherung und Dezentralisierung eines Blockchain-Netzwerks bei. Staking ist also eine Möglichkeit, Krypto-Projekte zu unterstützen, an die du glaubst.
- Keine Hardware:
Für das Krypto-Staking auf einer Handelsplattform benötigst du weder spezielle Hardware noch technische Kenntnisse. - Mitbestimmung:
Als Staker oder Validator kannst du Mitbestimmungsrechte im Netzwerk erhalten und so an wichtigen Abstimmungen teilnehmen, z. B. über Protokolländerungen oder die künftige Entwicklung des Netzwerks.
Contra Krypto-Staking
- Verlustrisiken:
Kryptowährungen zählen zu den hochspekulativen Anlageklassen. Im Kryptohandel und beim Krypto-Staking gehst du das Risiko ein, dass deine Coins und Belohnungen stark an Wert verlieren oder sogar wertlos werden. - Sperrfrist:
Beim Krypto-Staking gibt es sogenannte Lock-in- oder Sperrfristen. In diesem Zeitraum kannst du nicht auf deine Coins zugreifen und damit handeln. So verpasst du möglicherweise günstige Verkaufsgelegenheiten. - Sicherheitsrisiken:
Beim Staking auf einer Krypto-Börse gibst du die Kontrolle über deine Coins ab. Wenn die Krypto-Börse pleitegeht, gehackt wird oder sich als Betrug erweist, besteht die Gefahr, dass du deine Coins verlierst. Eine Einlagensicherung wie z. B. beim Festgeld gibt es beim Krypto-Staking nicht. - Steuern:
In Deutschland musst du Gewinne aus dem Verkauf von Staking-Belohnungen unter bestimmten Bedingungen versteuern. Die Versteuerung von Kryptowährungen ist komplex. Lass dich am besten von einem Steuerberater beraten.
Fazit: Krypto-Staking – eine passive Einkommensquelle mit hohen Risiken
Viele Anleger handeln mit Kryptowährungen, weil sie auf Kurssprünge spekulieren. Mit Krypto-Staking kannst du zusätzlich passives Einkommen erzielen, indem du deine Coins einem Blockchain-Netzwerk zur Verfügung stellst und dafür mit neuen Coins belohnt wirst.
Das Staking birgt aber auch Risiken, denn Kryptowährungen sind extrem volatil. Deine Coins können stark an Wert verlieren oder auf 0 sinken. Gelten Sperrfristen, kannst du in diesem Zeitraum nicht mit deinen gestakten Coins handeln und verpasst möglicherweise günstige Verkaufsgelegenheiten. Schließlich gilt in der Krypto-Welt: „Not your keys, not your coins“. Vertraust du deine Coins einer Börse an, besteht das Risiko, sie zu verlieren, weil die Plattform pleitegeht, gehackt wird oder sich als betrügerisch erweist.
Auswirkung von Inflation: Grundsätzlich beeinflusst die Entwicklung der Inflationsrate deinen Anlageerfolg. Ein daraus resultierender Kaufkraftverlust betrifft sowohl die erzielten Erträge als auch dein investiertes Kapital.
Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die Commerzbank AG übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine persönliche Steuer‐ oder Rechtsberatung.
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