Eine Frau setzt auf einem Boot die Segel.
Eine Frau setzt auf einem Boot die Segel.
© sata_production via Adobe Stock

Gold als Geldanlage: Ist es sinnvoll, in Gold zu investieren?

Key Takeaways
  • Gold gilt traditionell als wertstabile Geldanlage.
  • Der Goldpreis schwankt zum Teil erheblich.
  • Du kannst zwischen physischem Gold und Wertpapieren wählen.
  • Achte beim Kauf von Barren und Münzen auf den Feingehalt.

Ist Gold eine sichere Anlage?

Gold steht seit jeher für Luxus und Reichtum. Jahrtausendelang nutzte die Menschheit das Edelmetall als Währung. Noch bis Anfang der 1970er-Jahre diente Gold als Währungsreserve zur Deckung des US-Dollars. Diesen Status als Wertaufbewahrungsmittel und „sicherer Hafen“ hat Gold als Geldanlage noch heute inne: Vor allem in Krisenzeiten steigt die Nachfrage und somit der Preis des Edelmetalls. Dann nämlich schichten viele Anleger ihr Vermögen in Gold um. Aber: Genau so schnell kann sich der Goldpreis in die entgegengesetzte Richtung entwickeln.

Pauschal lässt sich deshalb nicht sagen, dass Gold eine sichere Anlage ist. Denn der Goldpreis hängt allein von der Nachfrage ab und schwankt pro Jahr im Mittel sogar stärker als der Aktienmarkt. Im Gegensatz zu Aktien und Anleihen wirft Gold zudem keine Zinsen oder Dividenden ab.

Was sind die Vor- und Nachteile von Gold als

Geldanlage?

Vorteile von Gold als GeldanlageNachteile von Gold als Geldanlage
Wertstabilität: Auch wenn der Goldpreis im Jahr schwankt, gilt Gold als relativ wertbeständig und wird deshalb bei vielen Anlegern in Krisenzeiten bevorzugt, z. B. als Inflationsschutz.Keine Zinsen und Dividenden: Anders als Aktien und Anleihen wirft Gold keine laufenden Erträge ab. Daher ist nicht sicher, ob Gold langfristig eine höhere Rendite einbringt als andere Assetklassen.
Unabhängigkeit: Im Falle eines Direktinvestments unterliegt Gold, anders als Aktien und andere Wertpapiere, keinem Ausfall- oder Gegenparteirisiko und gilt deshalb als unabhängig.Volatilität: Historisch betrachtet, schwankt der Goldpreis pro Jahr im Durchschnitt stärker als z. B. der Aktienmarkt, sodass Gold als Geldanlage stets auch Verlustrisiken birgt. Der Goldpreis hängt von Angebot und Nachfrage ab.
Steuervorteil: Wer Gold als Barren, Münzen oder Zertifikaten mit Lieferanspruch ein Jahr lang hält und danach verkauft, zahlt keine Abgeltungssteuer auf den Gewinn. Anlagegold ist in Deutschland zudem mehrwertsteuerbefreit.Hohe Kosten: Nicht nur Gold selbst ist teuer – wer das Edelmetall kauft, zahlt in der Regel eine hohe Händlermarge. Die anschließende Aufbewahrung von Barren oder Münzen in einem Bankschließfach zieht weitere Kosten nach sich.
Liquidität: Goldbarren mit einem hohen Feingehalt und Anlagemünzen lassen sich in der Regel schnell und problemlos verkaufen.Währungsrisiko: Gold wird in US-Dollar gehandelt. Deutsche Anleger gehen deshalb ein Währungsrisiko ein: Legt der Euro gegenüber dem US-Dollar zu, fällt der Wert der Goldanlage.

In Gold investieren – wie geht das eigentlich?

Grundsätzlich haben Anleger 2 Möglichkeiten, in Gold zu investieren:

  1. Physische Goldanlage in Barren und Münzen
  2. Börsengehandelte Goldanlage in Aktien, Fonds und Zertifikate

Goldanlage: Welches Gold kann man als Anlage kaufen?

Barren und Münzen sind noch immer die beliebteste Variante der Goldanlage. Die Kosten für physisches Gold hängen vom Gewicht und Feingehalt ab. Ein Goldbarren wiegt zwischen 1 Gramm und ca. 12,5 Kilogramm. In Deutschland sind Barren ab einem Feingoldgehalt von 99,5 % mehrwertsteuerbefreit. Ein hoher Feingehalt ist auch wichtig, um Liquidität zu gewährleisten, sprich: die Barren bei Bedarf schnell wieder verkaufen zu können. Bankhandelsfähige Barren sind häufig von der London Bullion Market Association (LBMA) zertifiziert.

Eine weitere Möglichkeit, in Gold zu investieren, sind Anlagemünzen. Solche Bullionmünzen haben ebenfalls einen vergleichsweise hohen Feingehalt. Die bekanntesten Gold-Anlagemünzen sind:

  • Krügerrand
  • Maple Leaf
  • Wiener Philharmoniker
  • Gold Eagle
  • Britannia

Barren und Münzen bekommt man bei Banken, Edelmetallhändlern oder Goldportalen im Internet. Beim Goldkauf fällt eine Händlermarge an. Diese spiegelt sich in der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis wider – dem „Spread“. Wer in physisches Gold investiert, muss sich außerdem fragen, ob er seine Barren oder Münzen zu Hause oder im Bankschließfach aufbewahren möchte.

Wenn du physisches Gold kaufst, musst du dich auf den Verkäufer verlassen können. Barren und Münzen kaufst du deshalb am besten bei einem zertifizierten Händler, der im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels vertreten ist.

Geldanlage Gold: In Goldfonds und Goldaktien investieren

Auch mit speziellen Fonds können Anleger am Goldmarkt partizipieren. Goldfonds investieren jedoch nicht in physisches Gold, sondern streuen das Geld der Anleger in andere Assetklassen. Über den Umweg von Swap-Geschäften versuchen sie dann, den Goldpreis möglichst genau nachzuempfinden.

Mit Goldaktien können Anleger in Unternehmen investieren, die Gold schürfen. Die Wertentwicklung von Goldaktien ist nicht allein an die Entwicklung des Goldpreises gekoppelt, sondern hängt von weiteren Faktoren ab – etwa der allgemeinen Lage an den Aktienmärkten und dem Management der Goldminen-Gesellschaften. Auch hier müssen Anleger mit teils erheblichen Kursschwankungen und entsprechenden Verlustrisiken rechnen.

Gold-ETFs und Gold-ETCs

ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die versuchen, die Wertentwicklung eines Index – oder in diesem Fall des Goldpreises – möglichst 1:1 nachzubilden. Die Einlagen in einem ETF gelten rechtlich als Sondervermögen, sodass die Anlegergelder im Insolvenzfall geschützt sind. In Deutschland ist es allerdings verboten, einen Indexfonds mit nur einem Bestandteil aufzulegen. Deshalb sind Gold-ETFs hierzulande nicht zugelassen.

Eine Alternative zu Gold-ETFs sind „Exchange Traded Commodities” oder börsengehandelte Rohstoffe – kurz: ETCs. Diese sind auch in Deutschland handelbar. Bei einem Gold-ETC handelt es sich um eine Inhaberschuldverschreibung, die in der Regel mit physischen Goldbeständen besichert ist.

Ausrufezeichen ICON

Schuldverschreibungen gelten nicht als Sondervermögen. Anleger gehen daher das Risiko ein, ihr Kapital bei Zahlungsunfähigkeit des Herausgebers zu verlieren.

Wertpapiersparplan auf Gold-Zertifikate

Ab einem Sparbetrag von 25 Euro können Anleger auch mit einem Wertpapiersparplan in Gold investieren. Physisches Gold spart man dabei jedoch nicht an. Stattdessen investiert man sein Geld in Zertifikate, die die Entwicklung des Goldpreises abbilden. Bei manchen dieser Wertpapiere haben Anleger einen Lieferanspruch auf physisches Gold, z. B. bei Xetra-Gold.

Für eine Investition in Aktien, ETFs und Zertifikate brauchst du ein Depot. Mit dem kostenlosen1 comdirect Depot profitierst du 3 Jahre lange garantiert von einer kostenlosen Depotführung.

Ist Investieren in Gold sinnvoll?

Ob Gold als Geldanlage sinnvoll ist, lässt sich nicht mit einem Satz beantworten. Wichtig ist, dass Anleger sich mit den Vor- und Nachteilen von Gold als Kapitalanlage vertraut gemacht haben und somit die Risiken kennen. Grundsätzlich sollte man bei der Geldanlage auf eine ausgewogene Asset Allocation achten – also nicht alle Eier in einen Korb legen. Die Verbraucherzentralen raten davon ab, dem eigenen Portfolio einen höheren Goldanteil als 10 % beizumischen.

Du möchtest auch in andere Edelmetalle investieren? Im comdirect Magazin stellen wir dir die wichtigsten Alternativen zum Goldinvestment vor.

Wann sollte man Gold kaufen bzw. verkaufen?

Grundsätzlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, ob und wann er Gold kaufen oder verkaufen möchte. Wie sich der Goldpreis entwickelt, lässt sich ohnehin nicht vorhersagen. Wer mit dem Goldverkauf Gewinn machen möchte, muss bedenken, dass der Verkaufspreis in der Regel unter dem Ankaufspreis liegt. Eine Rendite erzielt man also nur, wenn der Goldpreis seit dem Kauf mehr als diese Differenz zugelegt hat.

Sollte man jetzt in Gold investieren?

Angesichts von geopolitischen Krisen, Inflation und Rezessionsängsten könnte man meinen, dass jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, um in Gold zu investieren. Tatsächlich stieg der Goldpreis pro Feinunze zu Beginn von 2022 fast auf ein neues Allzeithoch. Seitdem ist er allerdings wieder deutlich gefallen.

Tatsächlich könnte paradoxerweise gerade die hohe Inflation dazu führen, dass der Goldpreis vorerst weiter nach unten geht. Um die steigende Inflation zu bekämpfen, hat die US-Notenbank den Leitzins dreimal in Folge deutlich erhöht – und damit den Kurs des US-Dollars nach oben getrieben. Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, weist der Goldpreis eine negative Korrelation zum Dollar-Kurs auf. Vereinfacht gesagt: Steigt der Dollar, fällt der Goldpreis. Generell weichen Anleger bei steigenden Zinsen auf verzinsliche Anlageklassen aus. Anleger sollten sich also nicht darauf verlassen, dass sie mit Gold gegen die Inflation angehen können.

Was ist Gold wert?

Als knapper Rohstoff wird Gold traditionell eine hohe Wertbeständigkeit zugesprochen. Doch was genau ist Gold eigentlich wert? Da das Edelmetall weder Zinsen noch Dividenden abwirft, kann ihm kein Ertragswert zugeordnet werden. Für Goldanleger ist daher vor allem der Marktwert interessant. Dieser ergibt sich aus dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Der aktuelle Goldpreis wird üblicherweise in US-Dollar je Feinunze Gold angegeben.

5-Jahres-Chart des Goldpreises je Feinunze in USD ab Januar 2018
Goldpreis je Feinunze in USD von Januar 2018 bis Januar 2023

Wie teuer wird Gold in 10 Jahren?

Die Entwicklung des Goldpreises hängt von zahlreichen Faktoren haben und lässt sich deshalb schwer prognostizieren. Auch wenn die Nachfrage nach Gold in der Vergangenheit besonders in Krisenzeiten häufig gestiegen ist, lässt sich mit dieser Erkenntnis wenig anfangen. Viele Krisen treten über Nacht auf und lassen sich ebenso wenig vorhersehen wie der Goldpreis selbst. Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte sein Geld generell möglichst breit gestreut anlegen und z. B. über die Altersvorsorge mit ETFs nachdenken.

Kann Gold wertlos sein?

Gold genießt seit jeher ein hohes Ansehen. Allein aufgrund seiner Knappheit wird dem Edelmetall ein gewisser Mindestwert zugeschrieben. Auch wenn der Preis von Gold schwankt – ein völliger Wertverlust des Edelmetalls ist unwahrscheinlich. Umgekehrt sollte man bei Prognosen vorsichtig sein, die versprechen, dass der Goldpreis langfristig kontinuierlich steigen wird.

Fazit: Goldanlage – schöner Schein oder sicherer Hafen?

Gerade in Krisenzeiten erfreut sich das Edelmetall immer größerer Beliebtheit. Trotz seines Rufs als sicherer Hafen, ist Gold jedoch eine spekulative Geldanlage. Die größten Nachteile der Goldanlage sind:

  • der hohe Preis
  • die Schwankungen
  • das Währungsrisiko
  • die Kosten für die Aufbewahrung.

Ob man als Anleger dennoch auf eine Beimischung von Gold – in Form von Goldbarren oder Wertpapieren – setzt, muss jeder individuell entscheiden.

Wenn du noch Fragen zu den Themen Anlegen und Investieren hast, kannst du gerne unsere Kundenbetreuer kontaktieren – per Telefon unter 04106 – 708 25 00 oder über unser Kontaktformular. Unsere Kundenbetreuer sind rund um die Uhr für dich erreichbar – 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag.

Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab. Die Rechtsgrundlagen für die Besteuerung von Kapitaleinkünften können sich ändern. Die Commerzbank AG übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen auf dem Gebiet des Steuerrechtes. Die zur Verfügung gestellten Informationen ersetzen keine persönliche Steuer- oder Rechtsberatung.

1 Nach 3 Jahren bleibt dein Depot kostenlos, wenn du mindestens 2 Trades pro Quartal tätigst, ein Girokonto bei comdirect führst oder regelmäßig in einen Wertpapiersparplan einzahlst (mindestens eine Ausführung pro Quartal).

zurück zur Seite
dev
Nächstes Video
startet in sec.